Chapitre 3

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-Adrik-

Sie war die ganze Nacht wach. Sie hat nicht einmal bemerkt das ich sie über die Fenster beobachtet habe, so vertieft war sie in ihren Forschungen. Doch so wie es scheint ist sie zu keinem Entschluss gekommen.  Meine Augen wandern ihren Körper ab, während sie gerade dabei ist, sich nach dem duschen anzuziehen. Zwar sind die Fenster von dem heißen Nebel der Dusche angelaufen, doch dies hindert mich nicht das zu sehen, was ich sehen will. Ihre langen braunen Haare fallen ihr über die Schultern, wie ein langer seidener Umhang. Mein Handy leuchtet auf, und zeigt somit das ich neue Nachrichten bekommen habe. Ich ziehe es aus meiner Hosentasche heraus und blicke drauf. L I O N steht groß auf meinem Bildschirm. Innerlich verdrehe ich die Augen, muss aber mein Erscheinungsbild halten. „Was gibt's?" Lion plappert los, doch meine Augen sind nur auf das wunderschöne, siebzehnjährige Mädchen, welches mir nun ebenfalls in die Augen schaut, gerichtet. Mittlerweile hat sie einen saphirblauen Pullover an, mit einem weißen Rock darunter und dazu eine dunkle Strumpfhose. Ihre Haare sind in einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Sie errötet unter meinem Blick und zieht ihre Vorhänge schnell zu. Lächerlich, Mon amour. Ich sehe dich auch so.

„Hörst du überhaupt zu?" höre ich nun von Lion, da ich meinen Blick von dem Fenster abgewendet habe. „Nee, was gibt's?" Ich kann förmlich sein Augen verdrehen riechen. „Ich stehe seit zehn Minuten vor deiner Tür, mach jetzt endlich die Luke auf" schweigend lege ich auf und gehe somit die Treppe hinunter. Lion steht wartend vor der Tür, doch als er mich erblickt schaut er fragend in meine Richtung. „Wieso hast du Schuluniform an? Heute ist eine Demonstration, da wir keine Uniformen mehr tragen wollen." Ich zucke mit den Schultern kehre ihm den Rücken zu und bewege mich nun, wieder hinauf in mein Ankleide-Zimmer. Ich habe kaum neutrale Kleidung, da ich meist in Anzügen oder sogar noch eleganterem Zeug gekleidet bin. Zuhause, in Paris, sind oft Bälle, jede Mitternacht.

Normal angezogen, gehe ich nun wieder hinunter und erstarre als ich die süßliche Stimme von Ivy höre. „Was wäre, wenn es Vampire gibt? Das ist der einzigst plausible Grund für den Tod von Andrew Scott." das Lachen von Mirabelle hallt in meinen Wänden. „Ivy, du und deine sexuellen Fantasien. Und hör auf da nachzuforschen. Die Profis sind doch schon bald mit den Ermittlungen fertig" Ich beobachte wie die drei sich gemütlich auf mein Sofa niedergelassen haben, und sich angeregt unterhalten. Ihr süßlicher Duft sticht mir sofort in die Nase, ohne das ich überhaupt in ihrer Nähe stehe. „Wie seid ihr hereingekommen?" Ivy zuckt bei meinem kalten Ton leicht zusammen. Mirabelle beginnt zu sprechen, doch ich hebe meine Hand, und sofort klappt ihr der Mund wieder zu. ‚Ich habe nicht dich gefragt' spreche ich in ihre Gedanken, und sofort wird ihr Gesicht ein bisschen heller.

„Ivy?" meine Hände stützen sich hinter sie auf die Sofalehne, sodass sie nicht anders kann als zu sprechen. „Ich... also... wir..." ich streiche ihr eine Strähne hinter ihr Ohr, was einen leichten Schauer über ihren Rücken versetzt. „L-Lion hat uns die Tür aufgemacht." ihre zitternde Stimme zeigt kaum einen Unterschied zu ihrem Körper, welcher in sich eingesackt ist. „Und weiter? Woher wusstet ihr das er hier ist?" Ich mache sie nervös. Das wusste ich schon als sie errötete, als ich sie beobachtet habe. Bald wird sie mir verfallen und dann werde ich es schaffen. Ich werde es schaffen sie und ihr Königreich niederzumachen. „ich habe es gesehen. Durch die Fenster" spricht sie, doch schaut dabei weiter ins Feuer vom Kamin. "Okay, äm.. ich möchte ja eure sexuelle Spannung ungern lösen, aber wir sollten langsam los"

Viele an der Schule laufen in ihren üblichen Alltagssachen herum. Ein weiterer Grund, wieso ich Uniformen oder Anzüge so oft trage; man erkennt an dem wie sich die Menschen kleiden einen Einblick zu deren Charakter. Poloshirt mit einer ordentlichen Jeans, die beliebten Kinder die nur von Mommy's und Daddy's Geld leben. Jogginghose und lockere T-Shirts, Probleme mit dem Körper. Ich könnte stundenlang weiter davon reden, doch in meinen Augenwinkel blitzt das Gesicht von dem Kellner aus dem starry sky auf. Er scheint sich angeregt mit Ivy zu unterhalten.

"Ich liebe diesen chocolate milkshake. Ich war früher schon oft in dem Cafe, aber nach einer Weile bin ich dort nicht mehr hingegangen, da dort öfter Verbrechen stattgefunden haben." Sie zuckt mit ihren Schultern. Der Kerl beginnt zu grinsen und beugt sich dann zu ihrem Ohr hinunter. "Falls wieder verbrechen dort stattfinden sollten, bin ich da und werde dich beschützen" zwinkert er ihr zu und lässt seine Lippen über ihr Ohr streichen. Ihre Wangen nehmen einen dunkelroten Ton an, doch gerade als ich die beiden unterbrechen wollte, beginnt die Schülersprecherin zu reden.

"Ich finde es super toll das ihr heute alle so zahlreich erschienen seid. Ich weiß das einige die Schuluniform behalten wollen- zurecht. Diese Uniform repräsentiert unsere Schule und außerdem wurde sie von der besten Schneiderei in ganz Chicago gemacht- den Brooklyn's." Lauter Applaus ertönt und hallt über den gesamten Schulhof. Mein Blick gleitet immer wieder zurück zu Ivy und ihrem neuen Liebhaber, welcher mittlerweile seinen Arm um ihre Taille geschlungen hat.
Nachdem der Applaus abgeklungen ist beginnt Luise- welche die Schülersprecherin ist, weiter zu reden.
"Aber nun kann ich verkünden.... Wir haben es geschafft, die Schuluniform wird offiziell abgeschafft!" Tosender Applaus grönt über den gesamten Hof, einige Jubelrufe aber auch enttäuschte stimmen kann ich heraushören. Doch obwohl meine hände klatschen ist mir alles lieber, als dies zu tun. Denn ich habe mich heute für mein nächstes Opfer entschieden.

Tut mir Lied, Mon amour. Aber du gehörst nur mir.

Little Vampire girl | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt