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Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper als mir jemand, und ich wusste genau wer es war, über den Arm strich um mich so aufzuwecken. Dennoch, obwohl er es mit so viel Gefühl und Sanftheit tat, weigerte ich mich und vergrub das Gesicht weiter ins Kissen während ein Murren aus meiner Kehle drang und deutlich meine Demotivation darstellte.

Die Wärmequelle neben mir rückte näher an mich ran, zog mich an sich und legte seinen Kopf in meinen Nacken wo ich den heißen Atem spürte wie er von mir abprallte. Ein angenehmes Kribbeln erfasste mich und ein Lächeln dazu.

„Was wollen wir heute machen?", fragte der Kürbis hinter mir mit heiserer Stimme, die zugegebenermaßen ziemlich sexy war. Mit einer umständlichen Wendung drehte ich mich zu ihm, sah ihn durch meine Haare hindurch an und gab ein undeutliches Brummen von mir.

So viel ich auch die letzten Tage machen wollte, wollte ich jetzt lieber liegen bleiben und den Moment genießen. Den Moment mit Sean.

„Hast du deine Zunge verschluckt oder was ist los?", scherzte er deutlich wacher als ich und fuhr mit seinen Fingern den Saum meiner Schlafhose nach. Augen verdrehend richtete ich mich auf, stützte mich auf den Ellenbogen und strich mir umständlich über die Haare um wieder etwas zu sehen.

„Du kannst mir Frühstück machen und anschließend wieder ins Bett kommen.", gab ich ihm frech als Antwort und grinste. Sein Griff um meine Taille wurde stärker, nicht gewaltsam aber stärker, und mit einem Ruck lag ich unter ihm.

Mein Herz drohte hinaus zu springen, meine Atmung ging flacher und meine Augen waren schock geweitet. Doch was mich noch viel mehr aus der Bahn warf, war das ziehen in meinem Unterleib welches ich zuvor noch nie gespürt hatte. Ich kam mir vor wie eine dreizehnjährige mit Sexfantasien. Dabei war nicht abzustreiten, dass mir einige Szenarien durch den Kopf gingen.

„Was bekomme ich dafür?", schnurrte Kürbiskopf mit kratziger Stimme und schmiss mich somit zurück in die Realität. Nach Luft schnappend sah ich ihn an. Was tat er nur mit mir?

„Sehen wir dann?", erwiderte ich mit leiser, kaum noch existierenden, Stimme wobei meine Aussage wie eine Frage klang. Wissend grinste mich Sean an, platzierte einen Kuss auf meinem Hals und erhob sich aus dem Bett um auf die Tür zu zugehen.

Schweigend beobachtete ich sein Tun, scannte seine Muskeln ab die sich beim Gehen so sinnlich bewegten und schämte mich als er weg war für meine Gedanken. Wann war ich so versaut geworden?

Ich folgte seinem Beispiel, krabbelte aus dem Bett und schlich ins Badezimmer wo ich mir gründlich die Zähne putzte. Der Gedanke daran den Typen den ich liebte mit Mundgeruch zu küssen turnte mich, und wahrscheinlich auch ihn, mehr als nur ab.

Wieder im warmen, kuschligen Bett angelangt schnappte ich mir mein Handy, schrieb Damon eine Mitteilung, dass es mir gut ginge und ich ihn lieb hätte um anschließend meinen zierlichen Körper müde ins Kissen fallen zu lassen.

„Hey du Stimmungskanone, nicht schlafen!", beschwerte sich Kürbiskopf breit grinsend und setzte sich auf die Bettkante. In seinen Händen ein Tablett mit Essen. Verwundert betrachtete ich was er mitgebracht hatte und merkte schnell, dass es die gleichen Sachen waren die ich auch zuhause aß.

„Stalkst du mich etwa? Hat Ella dir nicht beigebacht, dass man sowas nicht tut?", gespielt empört hielt ich mir eine Hand vorm Mund währenddessen seine Augen einen belustigten Glanz bekamen. Definitiv erfreute er sich an meiner kindlichen Art die ich ihm zur Schau stellte.

Kopfschüttelnd lehnte er sich zu mir über, gab mir einen federleichten Kuss und stellte dann das Tablett zwischen uns. Wir begannen zu essen, redeten und lachten nebenbei viel, und immer mehr wurde mir bewusst, dass ich nur seine Fassade kannte und nun den echten Sean kennen lernte.

Als ich meine kleine Portion verschlungen hatte betrachtete ich ihn. Seine dunklen Haare lagen wirr und zerzaust während seine Augen mehr denn je strahlten. Noch nie hatte ich den Kürbis so fröhlich und unbeschwert gesehen. Doch ich liebte es ungemein, da ich der Grund für sein Lächeln war.

Erst im Nachhinein wurde mir bewusst, dass er mich beim starren erwischt hatte weshalb ich schnell meinen Blick abwandte und auf eine der Kisten hinter ihn sah. Ich versuchte sie zu ignorieren, meinen Blick abzuwenden, doch es gelang mir einfach nicht.

Kurz war ich davor ihn zu fragen, was er verheimlichte. Traute mich am Ende aber doch nicht und biss mir stumm auf die Unterlippe. Ich musste sie akzeptieren, seine Privatsphäre.

„Also nochmal, was wollen wir heute machen?", verstört schaute ich den brünetten, durchtrainierten Kerl an und fragte mich innerlich, was er an meiner Aussage vorhin nicht verstanden hatte. Keine zehn Pferde würden mich heute aus diesem Bett bekommen, nicht einmal er.

„Entweder du bist dümmer als ich gedacht habe oder du verstehst unter anschließend wieder ins Bett kommen etwas anderes als ich!", kicherte ich wie ein kleines Mädchen los während ich immer mehr ins prusten umstieg. Den amüsierten, dreckigen Blick den er mir schenkte ignorierend zog ich ihn an mich.

Das Tablett, welches mittlerweile auf dem Boden stand, verschaffte uns genügend Platz und so fing, wobei ich so etwas immer vermeiden wollte, eine wilde Knutscherei an.

Damals fand ich Filme mit solchen Szenen einfach schwachsinnig, aber nun, wo ich selbst die Hauptrolle war, fand ich es gar nicht mehr so schlimm. Im Gegenteil, wieder machte sich dieses ziehen in mir bemerkbar und wurde immer stärker.

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