Verzweifelt schliesse ich die Augen und versuche mich an einen anderen Ort zu versetzen.
Das harte Metallgestell, dass meinen ganzen Körper umschlingt und mich in einer Glasbox gefangen hält, macht es mir jedoch nicht gerade leicht.
Der Panzer, in dem mein viereckiges Gefängnis steckt, ruckelt leicht, ausserdem höre ich durch die dicken Wände die vielen Sirenen, der Polizeiautos, die unseren Transport sichern.
Als wir ankommen, werde ich von einem Gabelstapler, in meinem Gefängnis herausgefahren.
Dort erhasche ich einen kurzen Blick auf meine Verfolger, die gerade aus einem anderen Transporter steigen.
Sie sind noch nicht einmal gefesselt, denke ich verächtlich.
Langsam fahren sie mich in einen Bunker.
Nach einigen Minuten ertönt eine Stimme: «Hallo Raven. Die Vereinten Nationen möchten das ich ein Gutachten über Sie erstelle. Darf ich mich setzen?»
Kochend vor Wut, starre ich auf den Boden.
«Ich bin nicht hier, um über Sie zu urteilen. Ich möchte nur ein paar Fragen stellen...», fährt der Mann, mit schwarzen Haaren und Brille, der sich an den Tisch vor meinem Gefängnis gesetzt hat, fort.
«Wissen Sie, wo Sie sind, Raven?», fragt er mich ruhig.
Ich schweige.
«Ich kann nicht helfen, wenn Sie nicht mit mir reden, Raven», fordert er mich zum Sprechen auf.
«Sie Raven, Sie haben viel erlebt. Nicht wahr?», stellt er ruhig fest.
Ich horche auf.
Etwas im Klang seiner Stimme hat sich verändert...
Trotzdem antworte ich scharf: «Ich will nicht darüber reden!»
Langsam werde ich unruhig.
Meine Instinkte warnen mich vor etwas...
«Sie fürchten, wenn Sie etwas sagen, würde das Grauen kein Ende nehmen. Keine Sorge. Wir müssen nur über eines reden...», fährt er nach einer kurzen Pause fort.
Plötzlich fallen alle Lichter aus.
«Was ist hier los?!», will ich wissen.
Er labert noch irgendetwas, dass ich nicht mehr mitbekomme.
Mein Blick ist nur auf etwas flaches in seinen Händen gerichtet.
Ich sehe nur das dünne schwarze Buch, mit dem silbernen Stern darauf.
«Тоска по дому (Heimweh)», spricht er das erste Wort aus und tritt näher an meinen Käfig.
«Nein...», flüstere ich ängstlich.
Gequält lege ich den Kopf in den Nacken.
«Aufhören!», flehe ich als er das nächste Wort sagt.
«Девятнадцать (Neunzehn)», fährt er unbeirrt fort.
«Aufhören!», knurre ich.
«Сумерки (Abenddämmerung), Цепи (Ketten), Семь (Sieben)», zählt er weiter auf.
Ich beginne laut zu schreien und spüre, wie mir die Kontrolle entgleitet.
Kräftig stemme ich mich gegen die Fesseln und schmelze sie schliesslich mit meinen Flammen.
Voller Verzweiflung schlage ich gegen das Glas, während der Mann weiterspricht: «Холод (Kalt), Плен (Gefangenschaft), Четыре (Vier), Транспортное средство (Fahrzeug)...»
Gerade als er das letzte Wort ausgesprochen hat, gelingt es mir die Tür aus den Angeln zu schlagen.
Regungslos bleibe ich stehen.
Zögernd stellt er sich vor mich hin und fragt: «Soldat?»
Kalt erwidere ich: «ожидать заказов (Erwarte Befehle).»
Zufrieden, aber eindringlich fragt er mich weiter: «Einsatzbericht, 16. Dezember 2004...»
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Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)
FanfictionZweiter Teil der Shadow and Ice Bücher! Als Raven erneut bei Hydra zu sich kommt, bemerkt sie schnell, dass es diesmal ganz anders wird. Während sie also um ihre Freiheit kämpft, setzten die Avengers alles daran ihre Teamkollegin wieder zu finden. N...