Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)

16. Verloren im Wald

Pov. Raven

«Loki, Bucky, Wanda, Pietro, Clint, Natasha, Pepper, Tony, Bruce, Thor, Steve, Sam, Rhodey, Maria, Fury, Dr. Cho, Heimdall, Frigga...», murmle ich unermüdlich vor mich hin.

Ich spüre, wie sie mir immer wieder entgleiten und versuche verzweifelt mich nicht zu verlieren...

Immer wieder hatte ich diese Rückfälle...

Jedoch habe ich gerade schreckliche Angst davor, was passieren würde, wenn es gerade jetzt geschehen würde.

Ich habe Angst die anderen zu verletzten oder gar umzubringen.

Das würde ich mir nie verzeihen...

Also zähle ich weiter ihre Namen auf: «Loki, Bucky, Wanda, Pietro, Clint, Natasha, Pepper, Tony, Bruce, Thor, Steve, Sam, Rhodey, Maria, Fury, Dr. Cho, Heimdall, Frigga...»

So halb habe ich mitbekommen, wie Steve und Bucky, Loki vorhin erklärt haben, was genau in dem Bunker vorgefallen ist.

Loki, der vor ein paar Minuten eingeschlafen ist, bewegt sich raschelnd und reisst mich aus meiner Konzentration.

Sofort sehe ich wieder die Avengers vor mir, wie sie mich quälen und foltern...

Stöhnend massiere ich mir die Schläfen und wiederhole immer wieder: «Das war nicht echt... Sie sind meine Freunde... Meine Familie... Sie würden mich nie verletzen... Das war nicht echt...»

Und doch haben die Hälfte von ihnen gerade gegen mich und die anderen gekämpft..., schiesst es mir wenig hilfreich durch den Kopf.

Ich knurre aus Verzweiflung laut auf...

Sofort spüre ich die besorgten Blicke von Bucky und Steve auf mir.

Ich weiss sie meinen es nur gut und trotzdem macht es mich gerade beinahe verrückt, also zwinge mich dazu, mich wieder auf mich zu fokussieren und murmle zu mir selbst: «Ich bin Raven. Ich bin 22 Jahre alt. Als ich 14 Jahre alt war, wurde ich von Hydra entführt. Vorher habe ich auf der Strasse gelebt. Loki und ich sind ein Paar. Bucky ist mein bester Freund und wie ein grosser Bruder für mich. Die Avengers sind meine Freunde. Die Zwillinge, Pietro und Wanda, sind, neben Bucky, meine besten Freunde. Ich habe sie auch im Kampf ausgebildet und sie trainiert...»

Und so mache ich die nächsten paar Stunden weiter.

Ich zähle alles auf, was mir einfällt.

Und doch sind da immer wieder Lücken und bedeutungslose Namen...

Plötzlich verkündet Steve laut: «Wir landen...»

Ich zucke leicht zusammen...

Mit mühe konzentriere ich mich wieder.

Sobald wir gelandet sind und Steve die Rampe öffnet, springe ich aus dem Jet.

Ohne die Rufe, der anderen zu beachten, verwandle ich mich und renne panisch los.

Meine Erinnerungen entgleiten mir immer mehr und ich bekomme sie nicht mehr zu fassen...

Verzweifelt beschleunige ich noch mehr und stürze mich in den schattigen Wald vor mir.

Gehetzt jage ich über, am Boden liegende Baumstämme und verheddere mich in scharfen Dornenranken, von denen ich mich grob losreisse.

Nach ein paar Minuten bleibe ich verwirrt stehen.

Die letzten Namen verlassen meine Gedanken und lassen mich verloren im Wald zurück...