2. Nackt

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Maxwell

Ich beschäftigte mich gerade angestrengt mit der »Mächtigkeit des Kontinuums«, welches vom Mathematiker Georg Cantor entwickelt wurde, als ich durch ein lautes, gegrunztes Stöhnen abgelenkt werde und hoch zur Decke schaue.

›Furchtbar! Dieser Anderson Dreckskerl hat ständig ein anderes Mädchen in seinem Bett. Seltsamerweise hört man diese Frauen nur selten Mal einen Pieps beim Sex von sich geben, was mich heftig irritiert, denn sollten Frauen nicht auch beim Sex schreien und stöhnen. Jedenfalls wird einem Mann, dies doch immer in den unendlichen weiten des Internets suggeriert.‹

›Aber was weiß ich schon, schließlich hatte ich noch nie das Vergnügen eine Frau aus der Nähe betrachten zu dürfen. Ich bin auf der High School der Außenseiter, ein Nerd und gelte als uncooler Typ, dem die Frauen fast immer aus dem Weg gehen, es sei denn sie brauchen Nachhilfe in Mathe oder Physik.‹

›Wahrscheinlich bin ich sogar die einzige männliche Jungfrau der Schule, obwohl ich sowieso erst vor zwei Wochen 18. Jahre geworden bin und die meisten anderen Jungs eher in meinem Alter oder jünger sind.‹

›Dabei bin ich doch kein schlechter Kerl nur, weil ich nicht die neuesten Sneakers trage oder eine lässige, coole Footballjacke anhabe.‹

›Aber kein Mädchen hat mir bisher die Gelegenheit gegeben, mich ihr näher vorzustellen und sich mit mir auch nur im Entferntesten anzufreunden. Aber nicht nur Mädchen, sondern auch Jungs meiden mich. Ich habe keine Freunde und bin immer für mich alleine in den Pausen und auch im Klassenraum sitze ich meist abseits von den anderen.‹

Der Knall einer Tür reißt mich aus meinen Gedanken. Vermutlich die Balkontür von oben. ›Was treibt dieser Kerl nun schon wieder?‹

Ich überlege die Terrassentür zu schließen, um mich wieder meiner geliebten Mathematik zuzuwenden, da höre ich ungewöhnliche Geräusche vom Rankengitter, welches Teile des Wohnhauses umgibt.

Als ich nach oben in die Richtung des Lärms blicke, fallen mir fast die Augen aus dem Kopf.

Ein rundlich, schön geformter, nackter weiblicher Po streckt sich mir entgegen. Ich reibe mir die Augen, denn das muss wohl eine Halluzination sein.

Plötzlich höre ich Holz knacken und sehe wie das schwarzhaarige Mädchen ihr Gleichgewicht verliert. Wie aus Reflex und ohne groß darüber nachzudenken, strecke ich meine Arme nach ihr aus und sogleich landet sie auch darin. Ich presse sie an meine Brust und schaue ihr tief in die faszinierenden blauen Augen. Ich kenne das Mädchen aus der Schule.

Elize Yellowstone!

›Sie ist mir schon öfters aufgefallen, weil sie zu einem der beliebtesten Cliquen an der Schule gehört. Eine Clique, die auch mich des Öfteren drangsaliert und mobbt. Elize hat zwar nie aktiv, dabei mitgemacht aber sie stand meist daneben und hat mitgelacht, wenn Mal wieder jemand meine Tasche geklaut hat und den gesamten Inhalt auf den Pausenhof verstreut hat.‹

Elize scheint wenig begeistert von meiner fang Aktion zu sein. Wütend funkelt sie mich an, ehe sie um sich schlägt.

„LASS MICH LOS!“, zischt sie mir gefährlich zu.

Ich zucke mit den Schultern und nehme meine Hände einfach weg, sodass sie unsanft vor mir auf den Boden knallt.

„Auaaaa! Sag, Mal spinnst du?“

„Wieso? Wenn ich dich nicht aufgefangen hätte, wärst du genau dort gelandet.“

Sie schüttelt mit dem Kopf und versucht langsam aufzustehen, dabei reibt sie sich ihren Allerwertesten. ›Ja, vermutlich gibt das einen dicken, fetten, blauen Fleck auf ihrem sonst so makellosem Körper.‹

Mein Nerd, sein Kater & ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt