Kapitel 22

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"Was machen wir heute?" ,fragte ich als wir um zwölf nebeneinander aufwachten. "Ich weiß nicht" ,antwortete er brummend. "Ist es okay wenn..." ,ich wusste nicht warum ich gerade so schüchtern war, "Na komm Schatz was möchtest du?" ,fragte mich Manu sanft und ich merkte wie dumm meine Zweifel schienen.
"Darf ich Joggen gehen?" Er schaute leicht perplex: "Natürlich 'darfst' du?" Ich antwortete nicht auf seine Stille Frage und umarmte ihn stürmisch. "Danke Danke!" ,kreischte ich. Bereits hochmotiviert wollte ich aus dem Zimmer ins Ankleidezimmer rennen bis mir einfiel: "Darf ich mir was deiner Sachen nehmen?"
Manu nickte nur, immer noch komplett verwirrt. Ich konnte ihn ja verstehen eigentlich nahm ich mir seine Klamotten ohne zu Fragen, aber ich verstand mich gerade selber nicht. Mich konnte das aber trotzdem nicht abhalten. Ich geh Joggen!

Fertig umgezogen schlüpfte ich in meine neuen Chucks bis mir einfiel... die konnte ich schlecht zum Joggen verwenden. Zögerlich tappte ich zurück in die Küche in der Manu stand. Er drehte sich nicht um aber merkte wohl meine Anwesenheit: "Was los? Doch keine Lust mehr?" ,ich konnte sein Schmunzeln hören. Als ich aber nicht antwortete drehte er sich um und musterte mich einmal von oben bis unten. "Ja?" ,fragte er mich nochmal.

Ich schwieg weiterhin. Überwand mich dann aber doch zu fragen. "H- hast du noch Sp- Sp- Sp-" ,ich bekam den Satz vor lauter Stottern nicht raus, weswegen ich mich einfach umdrehte und gehen wollte. Was nicht passt, wird passend gemacht ganz einfach! Außerdem wer hat entschieden das Chucks nicht zum Joggen geeignet sind?

Naja wie gesagt wollte ich gehen doch Manus Stimme hielt mich auf: "Hey Loui was brauchst du?" Er klang sanft und Vorsichtig doch ich wollte gerade trotzdem nur weg. Seine Worte ignorierend lief ich ins Wohnzimmer und auf den Eingangsbereich zu. Manu sagte nichts mehr und folgte mir auch nicht, wofür ich gerade echt dankbar war, irgendwie wollte ich alleine sein. Ich schlüpfte in meine Chucks und band sie zu. Kurz betrachtete ich mich noch in dem Spiegel, der dort hing und musste leicht schmunzeln, manchmal bin ich echt hot.

Zufrieden mit mir selber verließ ich das kleine Familienhaus und machte mich auf den Weg. Ich wusste nicht wohin ich lief doch ich fing an zu Joggen und fühlte mich direkt frei. Joggen half mir den Kopf frei zu halten.
Ich hatte bei meiner Mutter nie die Gelegenheit es zu tun. Ich lief in einen kleines Waldteil nahe der Schule jedoch darauf bedacht nicht zu nah zu gehen. Ich wusste nicht wann meine Mutter das Gespräch hatte, doch wenn sie mich sah wäre ich Tod.

Immer schneller lief ich, meine Lunge brannte vor Schmerz doch das war mir egal. Ich rannte. Ich weiß nicht genau warum aber ich schrie und ob ihrs glaubt oder nicht es tat einfach nur gut. "AHHHHHH" ,rief ich nochmal in den verlassenen Wald hinein.
Ich keuchte und mein Herz schlug so schnell, dass ich dachte es springt aus meiner Brust. Doch das passierte natürlich nicht. Ich rannte noch einige Zeit so weiter bis mich, komplett am Arsch, an einen Baum lehnte. Ich schloss für einen Moment die Augen ehe mir schwarz vor Augen wurde und ich wegkippte. Mein Kreislauf...

Pov. Manu

Was war nur mit ihm los? Traurig, verletzt aber auch verwirrt über sein Verhalten schmierte ich mir ein Humus Brot und kochte mir einen Kaffee. Vielleicht half ihm das Joggen einfach und er brauchte gerade Zeit für sich.
Er hatte nie erwähnt das er Joggen geht aber ich hab ja auch noch nicht alles erwähnt. Ohne mir zu große Sorgen zu machen fuhr ich den Pc hoch und versuchte ein bisschen zu arbeiten. Ich vernachlässigte meine Arbeit aktuell sehr doch Herr Ruf war großzügig und als ich ihm gestanden hatte, dass Loui bei mir Wohnen würde hat er es nicht weiter in Frage gestellt, sondern es akzeptiert.

Ich blickte auf die Uhr. Bald würde Loui's Mutter das Gespräch haben... 
Immer wieder schielte ich auf die Uhr doch die Minuten vergingen quälend langsam. Inzwischen war fast eine Stunde vergangen, seitdem Loui das Haus verlassen hatte.
Verdammt ja ich machte mir Sorgen. Ich hatte weder seine Telefonnummer noch wusste ich ob er es dabei hat. Unruhig tigerte ich auf und ab, die Korrekturen hatte ich bleiben lassen, nachdem ich jemandem beinahe vier Punkte zu viel gegeben hatte.
Solche Fehler durfte ich mir nicht erlauben.

He's my TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt