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Lächelnd stand ich mit einem Teufelsmesser vor dem Bettende meines schlafenden Opfers. Menschen sahen so friedlich aus wenn sie schlafen.

Leicht legte ich meinen Kopf schief, meine Stirn legte sich in Falten. Was hatte dieser Mann noch schnell getan? Oh ja, er hatte seine Kinder geschlagen, vergewaltigt, und anschließend so ermordet dass es wie Selbstmord aussah. Pillen und Alkohol, eine mit einem Strick die andere mit einem gezielten Schnitt durch die Hauptschlagader am Unterarm. Ich frage mich öfters warum Menschen so etwas grausames machen, dann aber denke ich an mich. Wie ich diese Menschen in der Nacht während des Schlafs skrupellos und ohne Ehrenvollen Tot ermorde.

Aber das ist mein Job als Teufel.
Menschen die böses getan haben, wird auch böses wiederfahren. Vor allem einem Mann wie ihn.

So leise wie eine Katze ging ich um sein Bett, sah mir den Mann noch einmal an und schnitt dann ohne Erbarmen seine Kehle durch.

Das Blut spritze ihn pumpartig aus seiner Wunde. Die rote Flüssigkeit floss ihm nur so aus dem Mund. Kichernd drehte ich mich um, wollte gerade zum Fenster gehen, als ich daran dachte, dass ich ein Mitbringsel vergessen hatte.

Ich ging noch einmal zur Leiche, hob seine rechte Hand und schnitt ohne darüber nachzudenken seinen Daumen ab.

Warum ich das tat? Damit mein Bruder weiß wer diese Person zu ihm brachte.
Lächelnd drehte ich den Daumen in meiner Hand, bevor ich das Fenster öffnete.
Elegant kletterte ich nach draußen, und mit einem letzten Blick auf die Leiche stürzte ich mich in die dunkle Nacht New Yorks.

Meine Flügel schlugen im regelmäßigen Tagt auf und ab, während ich mein nächstes Ziel anstrebte, und zwar meine Wohnung.

Meine Wohnung sah -wenn man absieht was ich bin- normal aus, abgesehen von einem Zimmer der vielen Räume hier.
Was eben eine Wohnung an sich hat, ist eine Couch, Fernseher, Küche und Schlafzimmer.
Aber eines wird bestimmt nicht jede Wohnung haben, und wenn doch wird diese Person die nächste in der Hölle sein, denn das wäre wirklich krank.

In diesem verschlossenen Zimmer sind die Namen plus deren Mitbringsel in kleine Plastiksäckchen geordnet in Aktenschränken verpackt.

Seufzend suchte ich eine dieser durchsichtigen Säckchen und legte den Daumen vorsichtig hinein. Danach schrieb ich noch den Namen „Markus Becker“ darauf und ordnete das Säckchen in einer der Aktenschränke ein.
Es hat Jahre gedauert bis der Schrank voll mit Mitbringsel meiner Opfer geworden ist.
Man kann glauben ich sei psychisch nicht ganz gesund. Vielleicht bin ich es ja auch, das kann dir nur mein Psychologe Nummer fünf erzählen. Die anderen sind leider Gottes -mein Vater war nicht verwickelt, keine Sorge- einfach so verschwunden. Nur liegen deren Daumen in meinem Schrank, also wie man sieht, habe ich sie auch getötet.

Es war nicht meine Schuld. Sie erfuhren was oder besser gesagt wer genau ich bin, und konnten damit nicht leben. Ergo sie wollten sich ermorden, ergo das hatte mich zu tiefst beleidigt, ergo ich musste sie tötet.

Kopfschüttelnd ließ ich meine weißen Flügel verschwinden. Wisst ihr wie nervig diese Dinger manchmal sind? Abgesehen von der Farbe, denn Weiß steht mir einfach nicht. Weiß steht für Reinheit und ich bin bestimmt nicht Rein. Auch die Menschen würden damit nicht klar kommen, wenn sie erfahren, dass es Wesen wie mich gibt.
Deswegen benutze ich die Flügel nur um schnell hin und her zu reisen, darunter sind auch die Wohnungen meiner Opfer einbezogen. Und auch komme ich nur mit den Flügel zurück zur Hölle, denn wie soll ich sonst meinen Bruder besuchen gehen? Mit einer „Satansbeschwörung“? Dieses Kindliche und Schwachsinnige ‚Beschwören‘ auf einem Pentagramm hat und wird auch nie funktionieren.

Seufzend schenkte ich mir einen Drink ein, dieser aus dem feinsten Wiskey besteht denn man nur kaufen kann. Danach setzte ich mich auf die Couch um den Fernseher auf zu drehen.
Am Glas nippend schaltete ich durch die ganzen unnötigen Kanäle die meistens aus irgendwelchen Pornografischen Telefonmaschen, Filmen oder auch Teleshop besteht. Aber als ich die Nachrichten sah, begann ich zu lächeln.

Eine blondhaarige, mittelgroße Frau. Ich schätze sie auf etwa 35, stand hinter der Kamera, wo das Gebäude stand welchem dem Opfer den ich vor zwei Tagen getötet habe gehört. „Tragischer Weise fand der Hausbesitzer, heute um 19:35 Uhr den Mieter Frank Huskins tot in seinem Zimmer liegen. Er weißt die die selben Tötungsmerkmale wie die vorherigen Morde auf. Die NYPD ermittelt diesen Mordfall wie die anderen Fälle so schnell es geht, denn niemand ist mehr sicher in dieser Stadt.
Das war’s mit der New York Breaking News.“ Damit endeten die Nachrichten und irgendein Film über Vampire und Werwölfe lief jetzt im Fernsehen. Dieser Film ist wie die anderen Fantasy Verfilmungen der größte Schwachsinn. Vampire glitzern nicht im Sonnenlicht, sie verbrennen eher, viele sind nicht so Blutrünstig wie es viele Filme zeigen, manche können auch sehr nett sein. Das selbe gilt auch für Werwölfe, sie können keine zwei Meter groß werden, eher so 1,50, kommt auf die Größe der Person an. Eines aber haben die meisten Filme bewahrheitet. Werwölfe haben einen Seelenverwandten. Egal ob es ein anderen Werwolf ist, oder gar ein Mensch. Ob es auch Seelenverwandten zwischen Wolf und Vampir, oder gar Dämon gab, kann ich nicht sagen.

Das Wiskey Glas machte, nachdem der Wiskey sich zwei oder gar dreimal wie aus Zauberhand wieder aufgefüllt hat, eine Bekanntschaft mit der Spüle und wurde ausgewaschen. Die meisten Kreaturen die von Gott oder auch von meiner Wenigkeit erschaffen wurden, besitzen des öfteren Diener oder Reinigungskräfte. Für mich ist das etwas zu Riskant. Ich könnte diese Menschen zwar ohne mit der Wimper zu zucken töten, aber es würde sich negativ auf meine, wie soll man sagen. Menschen würden auf mich aufmerksam werden. Aufmerksamkeit ist nicht so meins.
Ich mag zwar die Königin der Hölle gewesen sein, und die Nachrichten reden fast nur über mich, aber Menschen könnten meine Sammlung finden.

Meine Augen zukneifend in meinem Zimmer stehend, hörte ich die Stimme meines älteren Bruder Amenadiel. „Schwester, wie viele Menschen möchtest du noch von ihren Daumen befreien?“ fragte er mich und ich konnte einen hauch von Ironie heraushören.
„Du weißt doch, dass die Menschen die ich zu dir schicke ein gewisses Merkmal haben müssen, damit du diese besonders bestrafst.“ Ich überdrehte meine Augen als ich meinen Bruder seufzten hörte.
„Lucia, ich weiß das, aber was wirst du machen wenn sie dich einmal erwischen? Oder Azrael dich besuchen kommt? Er wird nicht erfreut sein dass du so viele Menschen ermordest.“ er klang besorgt.
„Macht sich mein großer Bruder etwa Sorgen? Ich werde mit Azrael schon klar kommen, er ist immerhin unser kleiner Bruder und er hatte schon immer einen gewissen Respekt für mich.“ ich lachte auf, denn Amenadiel machte sich umsonst Sorgen, ich komme mit Azrael aus.
„Lucia, ich meine es ernst, was machst du wenn du erwischt wirst?" fragte er noch einmal.
Ich seufzte „Meine Sammlung erweitern? Kurz einen Abstecher in die Hölle machen? Oder vielleicht mich einfach stellen und sagen dass das alles Attrappen sind und ich rein nur ein Fan von Morden bin?“ ich kicherte bei diesen Gedanken auf.
Daumen von Polizisten in meiner Sammlung zu haben, wäre doch etwas charmantes. „Lucia!“ „Ja ich pass schon auf dass mich niemand erwischt. Ich mach das nicht erst seit gestern.“ Mein Bruder seufzte, beendete aber anschließend die Verbindung mit mir.

Das war einer der Gründe warum ich es hasse ein Teufel zu sein. Einer der Gründe ist, mit Amenadiel verwandt zu sein.
 
 

Even the DEVIL was once an ANGELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt