More Than Words

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Ich schaufelte gerade Kies, es war schon dunkel, als Sams Jeep vorfuhr

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Ich schaufelte gerade Kies, es war schon dunkel, als Sams Jeep vorfuhr. Mit einer ergebenen Verbeugung, - keine Ahnung, wieso ich das tat, – gab ich den Weg und die gesandete Auffahrt für ihn frei. Er kam genau richtig. Ich genoss den verdutzten Ausdruck in seinen Augen, während er die Auffahrt musterte. Irgendwann nickte er zufrieden, warf seine Autotür zu und ging den kleinen Weg entlang zum Haus.

Ohne Worte ...

Mir fehlten dazu schlichtweg die Worte.

Ich folgte ihm wie ein jämmerlicher Welpe, der nichts Besseres zu tun hatte, als seinem Besitzer den ganzen Tag nur nachzurennen, und ich fühlte mich dabei erbärmlich. Sam nahm sich eine Dose Dr. Pepper aus dem Kühlschrank. Ich war einkaufen gewesen. Ohne mich hätte er die gar nicht ...

Ohne mich hätte er auch keine Schokokekse, von denen er sich jetzt einen nahm. Mit seiner Dose und dem Keks in der Hand ließ er sich über die Rückenlehne aufs Sofa fallen, das ich hübsch hergerichtet hatte. Ich hatte auch Feuer gemacht, damit er es warm hatte. Und das dafür, dass er mich doch eigentlich rausgeworfen hatte. Oder nicht?

»Kannst du noch mal Holz nachlegen?«

»Ist das dein Ernst?!«, platze es übermäßig frustriert aus mir heraus. Seine Augen weiteten sich irritiert. Wahrscheinlich hatte er keine Gegenwehr erwartet. Für ihn war es einfach selbstverständlich, mich derart herablassend zu behandeln. »Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?!« Ich stand jetzt vor ihm, weshalb ich den irritierten Ausdruck in seinen Augen sehen konnte. Irritiert, aber auch irgendwie ... gekränkt? Ich stutzte. Dass er mich so ansah, nahm mir die Kraft, wütend zu sein. »Mag sein, dass ich für dich arbeite, aber deshalb kannst du mich doch nicht einfach wie Dreck behandeln!«

»W...was meinst du denn?«

Nicht nur gekränkt, er klang ernsthaft verletzt.

»Du ...« Oh Gott, was jetzt? Er sah mich so schockiert an, als hätte ich ihm gerade sonst was an den Kopf geworfen. Was hatte ich gesagt? »Wir haben vorhin gestritten, Sam«, erinnerte ich ihn, weil ich gerade das Gefühl hatte, er könnte das vergessen haben.

Er schluckte, sah aber immer noch so traurig aus.

»Und du ... du kannst doch jetzt nicht einfach so tun, als wäre das gar nicht passiert.«

»Wieso nicht?«, fragte er und meinte das anscheinend wirklich ernst. Das war kein Scherz. Er nahm mich nicht auf den Arm oder so, seine Verwirrung war echt.

»Na, weil ... weil man das nicht macht. Man spricht über so etwas. Man muss doch ... Ich meine, du kannst doch nicht ...« Ich verstummte, weil sein Blick mich fertigmachte. Er hörte mir zu. Er hörte mir schlichtweg und ganz einfach nur zu, und ich hatte gerade das Gefühl, ihm die Grundlagen sozialen Lebens erklären zu müssen. »Sam, wenn man so heftig streitet, muss man drüber reden.«

»Ich habe noch nie über so etwas geredet.« Hoffentlich sprach aus meinen Augen jetzt nicht zu viel Entsetzen. »Ich dachte, dass ... Also, ich verstehe nicht, warum du ... Bist du sauer auf mich?«

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