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Laute Musik dröhnte in meinen Ohren, der Gestank von Blut und Schweiß heftete sich in meine Nase.
Schreie, kaum hörbar durch den grässlichen Musikgeschmack, halten von den Wänden ab, und gelangen anschließend in mein Ohr.

Wo ich war?
Ein Ort der für Menschen verboten ist. Ein Ort für Kreaturen der Ober- aber hauptsächlich für welche aus der Unterwelt. Die Schreie kamen von Menschen, die von Vampiren gebissen werden. Ich meinte zwar, das Menschen hier verboten sind, aber nicht welche, die sich für Gunsten der Vampire beißen lassen.

„Layla meine Teure, einen Martini bitte. Trocken wie immer.“ Ich legte mein Gesicht in meine Hände und seufzte.
„Was verschlägt den Teufel höchstpersönlich in diese stinkende Bar?“ Die kleine Dämonin schenkte mir ein kleines Lächeln, während sie mir meinen Martini auf den Tresen stellt.

„Mein Bruder macht sich wieder unnötige Sorgen um mich. Seit er die Hölle beherrscht und ich hier in der Menschenwelt lebe, glaubt er, dass er mich vor jedem beschützen muss. Ich brauche keinen Schutz!“ ich schlug mit meiner Faust gegen den Tresen, während die umstehenden Vampire und auch Wölfe, zusammenzucken. Layla kannte meine Reaktion, deshalb blieb sie standfest, schenkte mir dafür einen neuen Drink ein. „Danke.“ Ich seufzte.
„Irgendwann verjagst du mir noch meine Kunden, wenn du deine Wut hier rauslässt.“ Ich lachte humorlos auf, während ich den Drink auf Ex runterschluckte.
„Besser ich lasse sie hier aus, als im Haus meiner Opfer.“ Layla überdrehte die Augen, während sie einen anderen Gast bediente.
„Wenn du gerade von deinen Opfer redest. Bitte sei nicht so draufgängerisch, und pass etwas mehr auf. Die Polizei wird irgendwann den Mörder der Opfer finden, und dich anschließend hinter Gitter sperren.“ Leicht legte ich meinen Kopf schief. „Willst du mir etwa weiß machen, dass du dich um mich sorgst? Layla! Du bist eine Dämonin, ich ein Teufel! Sei nicht wie mein Bruder. Ich mache den Job seid ich denken kann, also weiß ich was ich mache!“ Ich stand auf, während ich dem Werwolf neben mir einen bösen Blick bescherte. „Ich muss jetzt los, denn ein weiteres Opfer wartet auf mich damit es mir einen seiner Daumen geben kann.“ Ich lächelte Layla noch einmal an, während ich die stinkende Bar, mit der grässlichen Musik verlasse.

Ich kannte Layla schon seit ich denken kann. Und als mein Vater sie aus der Hölle verbannt hatte, denn er dachte hier würde sie endlich Ruhe geben, gründete sie eine eigene Bar mit dem grässlichsten DJ New Yorks.

Seufzend sah ich mir die Bar noch einmal an. Ich war ein Teufel, ich musste Menschen bestrafen, auch wenn es deren Tot bedeutet.

Kichernd ließ ich meine Flügel erscheinen, flog dann direkt in das Zentrum New Yorks. Denn mein Opfer war ein reicher, alter Schnösel mit einem Fetisch für Kinderpornografie. Ich habe zwar schon viele kranke und grausame Dinge getan, aber dafür geht es selbst für mich zu weit.

Die Wohnung des alten Pädophilen, würde selbst mir gefallen. Eine schwarze Ledercouch mit einem Gigantischen Flat Screen Fernseher. Bilder in verschiedenen Farben und Mustern, hingen an der Wand. Als ich dann aber das Schlafzimmer betrat, seufzte ich genervt auf.

Dieser Typ hatte Gesellschaft. Mich stört das nicht wirklich, denn das hindert mich nicht den Typen zu töten, nur macht es das geheim halten des Mordes etwas schwerer.

Augenverdrehen und mit einem süffisanten Lächeln ging ich um das Doppelbett herum, bedacht den alten Mann und das Kind nicht zu wecken. Dieser Typ ist einfach Ekelhaft.
Die Klinge in meiner Hand wurde noch einmal gedreht, bevor ich dem Mann die Kehle durchschnitt, und den Daumen gleich dazu.

Lächelnd sah ich mir das Blutbad an, dass der Mann hinterlassen hat, drehte mich anschließend um und verließ das Zimmer.

Ein Schreien folgte als ich das Fenster öffnete um in die Dunkelheit zu entfliehen.

Zwei Opfer in einer Nacht. Wie Befriedigend. Lachend und mit dem blutenden Daumen in meiner Hand stand ich in meinem geheimen Zimmer um mein Mitbringsel zu verpacken. Das Säckchen wurde eingeräumt und meine Hand plus der Klinge gesäubert.
Grinsend stand ich unter dem kochend heißem Wasser. Ich wusch meine schwarzen Haare und seifte meine helle Haut ein. Währenddessen liefen Lieder über Dämonen und dem Teufel, diese ich mitsummte.

Ich mag zwar ein Kind Gottes sein, brauche aber dennoch Schlaf. Nicht so viel wie die Menschen, aber immerhin Mindestens vier bis fünf Stunden Täglich.

Mit einem letzten Blick auf meine Klinge, schloss ich anschließend meine Müden Augen.

Ich stand in einem großen hellen Raum mit einem schön verzierten Fenster samt Vorhang. Ich kannte diesen Raum beziehungsweise diesen Ort nur zu gut. Seufzend drehte ich mich im Kreis. „Vater!“ Ich sprach seinen Namen, bekam auch direkt eine Antwort von ihm.
Was soll das alles bedeuten?“ Mein Vater stand in seiner weißen Robe, seinen altbekannten „Stab des Allheiligen“ und seinen altbekannten Drecks Lächeln vor mir. „Was soll was bedeuten?“ Ich schnaufte, lächelte ihn dann aber zuckersüß an.

„Du tötest MEINE Menschen, die ich erschaffen habe. Ich habe DICH in die Hölle geschickt, und du gehst einfach ohne meine Erlaubnis in Ruhestand.“ Ich erkannte, dass er wütend war. Und um noch Salz in seine Wunde zu streunen, legte ich meinen Kopf schief, und lächelte, das Lächeln erreichte meine Augen aber nicht.

„Ich habe DEINE Menschen getötet, weil sie böses getan haben. Du schaust zu, wie sie töten, Frauen sogar Kinder misshandeln! Und du schaust einfach nur zu und labst dich an Weintrauben!“ ich kehrte ihm den Rücken zu, wollte durch die golden verzierte Tür gehen, aber Vater hielt mich ab. „Du wirst noch sehen, was alles folgt. Ich habe dich gewarnt Samael. Hör auf Menschen zu töten, und nimm deinen rechtmäßigen Platz in der Hölle ein.“

Meine Augen färbten sich rot, Flammen tanzen in ihnen, meine Flügel wuchsen aus meinem Rücken. Ich knurrte, „Nenn. Mich. Nie. Wieder. Samael!“  Ich drehte mich -so schnell es mir möglich war- um die eigene Achse, und versuchte meinen Erschaffer mit meinen Flügel zu schlagen oder wegzuschleudern. Aber vergebens.
Die Flügel glitten nur durch seinen Körper.
„Ich hätte es wissen sollen.“ Ich sah zu Boden. Wut auf mich, als auch auf meinen Vater strömt durch meine Adern. „Ich hätte es wissen sollen, dass du mich nie Besuchen kommen wirst. Du bist zu sehr Beschäftigt deine Kinder zu Manipulieren und deren Leben schwer zu machen.“ Ich begann zu lachen. „Du warst niemals ein guter Vater.“ Ich lachte aus ganzen Herzen, dass mich mein Vater nie geliebt, oder gar wertgeschätzt hat, denn wenn doch, dann würde er leibhaftig vor mir stehen.
„Lucia.“ „Spar es dir Vater! Und jetzt lass mich endlich aus diesem grauenhaften Zimmer!“ Ich schnaufte vor Wut, drehte mich um und verließ den Raum.

Ich schreckte aus meinem scheiß „Traum“ auf. Mein Vater versucht uns mit Träumen Nachrichten, Geschehnisse oder auch wie jetzt gerade einfach nur scheiß Befehle zu erteilen.

Ich wäre aber nicht der Teufel, wenn ich Befehle missachten  würde.
 

Even the DEVIL was once an ANGELWo Geschichten leben. Entdecke jetzt