Der perfekte Moment

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Es war Nacht, es ist leicht nebelig, ich kann die Sterne kaum sehen. Die kühle Luft war angenehm, ich liebte den Geruch. Es war der Geruch direkt nach einem Regenschauer, dieses erfrischende, wenn die Natur sich über das Wasser freut. Mir lief ein Kälteschauer über meine Arme, aber innerlich war mir warm. Ich sah den Wald, weit weg und doch waren die Bäume so nah. Ich sah einen Schatten, am Waldrand. Warscheinlich irgendein Tier, dass in diesem Moment das selbe Gefühl hat wie ich. Der Mond war zur Hälfte voll und strahlte sanft auf das Gras, auf dem ich stand. Ich kann die Berge schemenhaft erkennen, aber nur ganz leicht. Der Wind strich langsam über meine Haut, mein Kleid flog leicht. Meine Haare waren leicht feucht, der Nebel hatte sich in ihnen verfangen.
Ich sah das alles, ich spürte alles in meiner Umgebung. Ich war eins mit der Nacht und liebte es.
Ich fing an zu laufen, ich wollte einfach nur den Wind stärker spüren können und die Kühle unter meinen Füßen genießen. Die Luft die ich einatmete zog in meine Lungen.
Schneller immer schneller, ich gab alles.
Ich lief dem Mond entgegen, immer dem Licht nach.
Das Gras senkte sich unter meinen Füßen und ich hörte ein leises Rascheln, vielleicht eine Maus oder so. Sonst waren da keine Geräusche, nur die Bäume die rauschen, die Blätter die vom Wind geweht werden, das Rascheln der Tiere und Stille.
Es war so angenehm, nichts anderes, nicht unnatürliches, nur die Natur zu hören.
Meine Schritte wurden langsamer, ich war außer Atem. Und trotzdem genoss ich jeden Schritt den ich tat. Langsam lief ich weiter, immer weiter weg von dem Leben dass ich so sehr hasste. Ich fühlte mich frei, ich fühlte mich sicher.
Dann sank ich zu Boden, ich legte mich langsam hin. Ich wollte einfach nur den Mond und die Sterne sehen und mich nicht bewegen müssen.
Ich spürte wie die nassen Grashalme meinen Rücken und Beine nass machten, aber es war angenehm und störte nicht.
Mein Blick ging den Himmel entlang, ich versuchte Sternbilder zu sehen. Ich konnte gerade so den großen Wagen und den Wassermann erkennen.
Der Mond schaute auf mich herab und ich fühlte mich wie der letzte Mensch auf Erden, der noch ein letztes mal die Schönheit der Erde sehen durfte.
Vielleicht war ich das auch, ich wusste es nicht, es war mir egal. Ich konnte nicht genug bekommen, es war alles so wunderschön und perfekt.
Aber dann schloss ich trotzdem die Augen.
Ich schlief ein, an dem schönsten Ort an dem ich jemals sein sollte.
Ich versprach mir noch, dass dieser Moment für immer in meinen Gedanken und Erinnerungen bleiben würde.
Dieser perfekte Moment.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 06, 2022 ⏰

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