Kapitel 3

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Joe by MusicalGirl200

Niara war wirklich hartnäckig, also beschloss ich ihr die Wahrheit zu erzählen, was mich gerade so sehr mitnahm. Doch das Klingeln unsere Haustür hatte mich davon abgehalten reinen Tisch zu machen. Ich fragte mich, wer das so früh am Morgen sein konnte, also stand ich auf und ging hin, um die Tür zu öffnen.

Doch bereits vor der Tür empfing ich die Aura eines Wertiers. Fragend zog ich meine Braue nach oben? Was würde meine Schwester oder Kyle hier wollen? Als ich allerdings die Tür öffnete, standen nicht Sienna oder Kyle vor der Tür. Nein, es war jemand ganz anderes. Ich war völlig erstarrt und jede Farbe wich aus meinem Gesicht. „Akira?", kam es mir nur verirrt und ungläubig über die Lippen.

Halluzinierte ich jetzt schon wieder? Nein, das konnte nicht sein. Ich spürte doch ihre Aura. Sie musste hier sein. Ich konnte auch keinen Zauber fühlen, der eine Illusion erzeugte. Was zum Teufel war hier los?

Als Akira mich sah, wirkte sie erfreut mich zu sehen und wollte sofort auf mich zu, doch ich wich zurück. Das konnte doch nicht real sein.
"Joe. Ich bin so froh dich zu sehen. Wo ist Lexi? Und der Werwolf? Und wo sind wir hier? Was ist passiert?", fragte Akira mich völlig verwirrt.

Der Werwolf? Wusste sie denn nicht, dass das schon einige Jahre zurücklag? Ich fühlte mich, als würde mir jemand die Luft abschnüren. Was ging hier vor sich? Wer erlaubte sich mit mir nur diesen schrecklichen Streich? Ich hatte so lange, so verdammt lange gebaucht, um über den Tod von Akira hinwegzukommen.

Und jetzt stand sie da und sprach mit mir, als wäre nichts passiert? Ich atmete tief die Luft ein, aber es fühlte sich an, als würde sie gar nicht bei meiner Lunge ankommen. „Akira, wie kann es sein, dass du noch lebst? Du bist seit Jahren Tod. Der Werwolf...er...er hatte dich getötet. Ich habe dich tot in meinen Armen gehalten. Ich..", ich brach ab und musste mich einen Moment sammeln.

„Ich verstehe das nicht. Ich habe dich zusammen mit Lexi und Sam beerdigt. Ich habe um dich getrauert und das für so lange Zeit. Ich...", wieder brach meine Stimme ab. Ich war so durcheinander wie noch niemals zuvor in meinem Leben. Ich hatte eine Familie, alles was man sich nur wünschen konnte. Ich konnte und wollte das nicht verlieren.

Doch Akira schien nicht zu verstehen, was ich da sagte, oder wollte sie es nicht verstehen? Hatten meine Träume und all das mich darauf hingewiesen, dass sie heute hier vor mir wirklich stehen würde? „Ich bin doch nicht tot, Joe. Was redest du denn da?", fragte Akira mich, während sich Tränen in ihren Augen bildeten.

Verzweifelt fuhr ich mir mit der Hand über mein Gesicht. Sie glaubte mir nicht, was ich ihr da sagte. Was sollte ich denn sonst tun, als ihr die Wahrheit zu sagen? „Das alles ist vier Jahre her Akira. Der Werwolf hat dich getötet und du bist in Lexis Armen gestorben. Ich kann dir nicht mehr als die Wahrheit sagen.

All das ist vier Jahre her. Wir sind hierher nach Angel Lake gezogen. Es ist so viel passiert Akira. Ich bin Vater und bin verlobt mit einer wunderbaren Frau. Ich habe nach deinem Tod lange gebraucht, bis ich endlich weiterleben konnte. Wie kommt es, dass du plötzlich hier bist, oder halluziniere ich?", fragte ich sie, wobei die Frage auch eher an mich selbst gerichtet war.

Ich konnte mir vorstellen, dass das auch viel für Akira war. Ich konnte mir nur nicht erklären, wie sie zurückgekommen war. Aber sie musste mir glauben, dass ich sie niemals anlügen würde. Das hatte ich nie und würde ich nie.

"Ich... ich weiß es nicht. Ich erinnere mich nicht daran gestorben zu sein und ich weiß auch nicht wie ich her gekommen bin, Joe", erklärte sie mir dann verzweifelt und konnte nicht verhindern, dass ihr ihre Tränen wie Wasserfälle ihre Wangen runter liefen.

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich konnte Akira nicht einfach hier völlig hilflos stehen lassen. Immerhin hatte sie mir viel bedeutet, das tat sie immer noch. Aber würde es gut ausgehen, wenn ich sie reinliess und sie auf meine Familie stieß?

Ich wusste wirklich nicht, was gerade richtig und falsch war. Noch nie war ich so verwirrt gewesen. Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn ich Sam und Lexi anrief. Sammy wusste immer, was zu tun war und immerhin waren Lexi und Akira gute Freundinnen gewesen.

„Komm am besten erstmal rein und ich rufe Lexi und Sam an. Sammy hoffentlich weiß, wie wir dir helfen können", sagte ich zu Akira ganz sanft und trat zur Seite, damit sie rein kommen konnte. Niemals würde ich jemanden abspeisen, der Hilfe brauchte, vor allem verband Akira und mich eine besondere Vergangenheit.

Akira grübelte. Aber was hatte sie hier schon groß für eine Wahl? Ja, ich war Vater und verlobt, aber deshalb ließ ich sie nicht im Stich. Außerdem war sie völlig verwirrt und brauchte dringend Hilfe. Vier Jahre waren immerhin eine Menge Zeit. Vielleicht konnte ich ihr helfen Antworten zu finden.

"Bist du dir sicher? Ich will dir dein Leben ja nicht kaputt machen. Du.. hast jetzt eine eigene Familie", gab Akira gebrochen von sich und man sah ihr an, dass sie kurz davor stand komplett zusammen zu brechen.

Doch da tauchte plötzlich hinter mir Niara auf und in ihren Armen trug sie unsere kleine Ariana. Wieso musste sie gerade jetzt auftauchen? Ich konnte Akira ansehen, wie sie immer schwerer Luft bekam und dann kippte sie plötzlich um.

Ich fing Akira gerade noch auf, bevor sie auf den Boden aufschlug. Niara hätte mit Ariana lieber im Haus warten sollen und nicht plötzlich auftauchen. Das war gerade einfach zu viel für sie gewesen.

Ich hob sie hoch und trug sie in unser Wohnzimmer, wo ich sie auf dem Sofa vorsichtig ablegte. Niara fragte mich immer wieder, wieso Akira plötzlich hier war, wo sie doch tot war. Doch darauf hatte ich doch auch keine Antworten.

„Ich werde jetzt Sammy anrufen. Ich werde sie auf jeden Fall nicht im Stich lassen. Das kann ich einfach nicht. Für sie existieren die letzten vier Jahre nicht einmal", erklärte ich Niara etwas verzweifelt und eilte hoch in unser Schlafzimmer, um meinen Bruder anzurufen.

Niara, Joe & Akira - United Love (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt