Kapitel 4

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„Heute ist viel los", kommentierte ich den Ansturm an Gästen. „Ja, da hast du Recht. Überarbeite dich nicht und gehe es bitte langsam an." In den Augen meines Vaters sah man die Sorge. „Natürlich." Was anderes als es zu akzeptieren, konnte ich eh nicht. Na dann, den heutigen Tag werde ich auch noch überleben.

Von Bestellungen aufnehmen und das Gewünschte bringen, war alles ein normaler Ablauf. Es ist einstudiert, im Kopf gespeichert und sofort abrufbar. Es ist ein beruhigendes System, was mich einiges abbauen lässt. Ich bin frohdiesen Ausgleich im Leben zu haben, wäre da nicht dieses eine Fragment.
Ein kalter Lufthauch kam in den Laden, als die Tür geöffnet wurde. Der Blonde im braunen Mantel kam mit leichten Schritten rein und strebte sofort seinen zukünftigen Stammtisch n. Er verändert meine Luft zum Atmen, denn er ist wie ein Fluch aus der Vergangenheit. „Oh, den jungen Mann Habich schon des Öfteren bei uns erblickt. Geh bitte zu ihm, Tadashi", beauftragte mein Vater mich, der urplötzlich neben mir an der Theke auftauchte. Meinem Körper fehlt ganz klar an Schlaf, denn alles an meinen Reaktionen lässt zum Wünschen übrig.
  Ich will da nicht hin und dennoch gehe ich auf ihn zu, anders als bei den letzten Malen sah er mich direkt an, so als warte er nur auf mich. Das erinnert mich an damals, er wartete immer an einer Kreuzung auf mich. Seitlich begutachtete er mich, bevor er losging und ich ihm mit schnellen Schritten folgte. Immer war er mir mehrere Schritte voraus und ich blieb auf der Strecke.

„Guten Morgen, was darf es heute denn sein?" Mein Herz schlug mir schmerzlich gegen die Brust. Seine goldenen Augen fixierten mich. „Einen Erdbeerkuchen und einen Tee." „Einen grünen Tee, Tsukishima", ein Lächeln kam mir hoch. Dann strömte Adrenalin durch meinen Körper: Panik. Ich fühlte mich so heimisch, dass mir der Name über die Lippen kam. In seinen Augen sah ich die Verwirrung. „Woher kennen sie meinen Namen?" Ich stammelte: „Sie spielen ja im Volleyballteam der Sendais und ich habe mich daran erinnert. Im letzten Spiel war ihr Block wirklich wahrliche Perfektion, sie haben schnell reagiert. Da verstand ich nicht die empörte Reaktion der Zuschauer, schließlich haben sie alles gegeben. Aber manche sehen einfach nicht die Bemühungen der Menschen." Ich redete drumherum. Natürlich, ich habe das Spiel gesehen, denn meine Sehnsucht war zu stark. Das, was ich sagte, war die Wahrheit, aber nicht das gesamte Buch. „Na ja, ich hole ihre Bestellung", sagte ich für die Flucht und schritt davon.

So unaufmerksam darf ich nicht mehr sein, sonst erkennt er mich und das könnte ich nicht verkraften. Eigentlich sollte ich mich vollkommen von ihm mich losreißen. Ich war sein Schatten und nun ist er meiner. Aber einen Schatten kann man nicht berühren und näherkommen. Er bleibt unberührbar, genau das ist er.
  „Tadashi, du siehst gar nicht gut aus. Du bist blasser als zuvor. Bitte geh hoch und ruh dich aus. Gib mir einfach deinen Zettel mit den Bestellungen und ich übernehme den Rest." Mein Vater legte eine Hand auf meine Schulter. „Schon gut. Könntest du dennoch die eine Bestellung übernehmen. Ich trinke hinten kurz ein Tee, dann geht es mir schon besser", versicherte ich ihm und er akzeptierte es. Ich will einfach Tsukishima nicht wieder s nah an mir haben.
  Ich eilte hinter die Theke in die Küche, wo ich mir einen Tee zubereitete. Auf einem Hocker nahm ich kurzzeitig Platz.

„Darf ich bei dir übernachten?"
„Wieso nicht. Kannst mitkommen", erwiderte der blonde Junge. „Wollen wir Filme zusammen gucken. "Können wir machen." „Und wie wäre es mit einem Kartenspiel?" „Hätte kein Problem damit." „Und-..." „Yamaguchi, wir können all das und viel mehr machen. Warte einfach ab und sei nicht so ungeduldig."

Ich bin jetzt geduldiger und ich warte seit so langer Zeit. Jetzt bist du zum Greifen nah und dass lässt meinen Körper ein Stück der Verwüstung zu spielen. Ich bin einfach so zerrissen.
  Ich trank meinen Tee in großen Schlucken. Mein Vater braucht Hilfe und wieder trat ich raus, im Vergleich zu davor waren es nun weniger Menschen.
  Ja, auch Tsukishima war fort, nur sein Geschirr stand noch da. „Ach, geht es dir besser? Könntest du das Geschirr wegbringen. Ich muss kurz einen Anruf entgegennehmen", ich nickte. Meine Finger umschlungen die Tasse, aus der mein Kindheitsfreund trank. Ich stellte es auf einen Geschirrwagen. Unter dem Teller erblickten meine Augen ein rausgerissenes Blatt aus seinem Buch.

„Schade, dass du so schnell weg warst. Leiste mir beim nächsten Mal Gesellschaft."

Mein Herz pochte.

green teaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt