Kapitel 11: I lost myself

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Kapitel 11: I lost myself

 Am nächsten Tag stand Harry alleine auf. Er wollte Carlos noch etwas schlafen lassen. Er fühlte sich noch immer schlecht wegen der Sache gestern. Wegen so vielem was gestern passiert ist und was er erfahren hat. Er war daran Schuld, dass Carlos dieses Trauma hatte. Je mehr Zeit sie wieder miteinander verbrachten, desto mehr merkte er wieder, wie wenig er Carlos gut tat. Schon damals und immer noch. Er hatte gedacht, dass sich das geändert hätte. Doch scheinbar war er wie ein Gift, was Carlos immer mehr Schmerzen und Schaden zufügte. Ein beklemmendes Gefühl begann sich von seinem Herzen aus überall in seinen Körper auszubreiten und ihn verzweifelt seine Hände in sein braunes Haar greifen zu lassen. Kraftlos lehnte er sich an die Wand zum Flur und glitt an dieser hinab zum Boden. All dies war geschehen, dabei hatte er dies nie gewollt. Er hatte immer das Beste für Carlos im Sinn gehabt. Carlos war so unschuldig und rein gewesen, als er ihn das erste Mal getroffen hatte. Er hatte ihn beschmutzt. Hätte er ihn damals doch bloß nie angesprochen. Doch Carlos hatte ihn verzaubert. Der Engelsgleiche Anblick war so atemberaubend gewesen und es folgte ihm bis in seine Träume. Daraufhin war er von ihm besessen gewesen. Oder eher immer noch. Denn er konnte sich nicht von ihm losbinden. Es war zum Haare raufen, wortwörtlich.

Harry spürte wie er mit der Situation überfordert ist. Carlos zu helfen war keine schlechte Idee gewesen, doch es hatte sie wieder zu nah gebracht. Sie waren sich wieder zu nahe gekommen, aber dennoch zu weit entfernt, als das sein wiedergefundener Durst gelöscht werden könnte. Er würde sich selbst zerstören, wenn er nicht aufhörte. Er würde -. „Harry?" kam es leise aus dem Zimmer. Der genannte hatte die Tür nur angelehnt, damit er Carlos zu Not hören konnte. „Ich bin hier Welpe." Um sich nichts anmerken zu lassen, stand Harry auf und ging wieder ins Zimmer. Carlos saß auf dem Bett und sah ihn wie ein Engel an. Und da wusste Harry es. Er konnte sich nicht von dem Kleineren lösen, egal was passieren würde. Er war schon immer besessen. Verzaubert von dieser Schönheit. In einen Bann gezogen den man nicht brechen konnte. Es war ihm damals so schwer gefallen, sich von ihm fernzuhalten. Aber er könnte es nicht wieder. Nicht wenn er so angeguckt wurde. „Ist alles gut?" Harry konnte sich das Schnauben nicht verkneifen und mit einem kleinen Lächeln antwortete er. „Ja, auch wenn es komisch ist, dass diese Frage von dir kommt." Carlos sah ihn mit schief gelegten Kopf einfach nur einen Augenblick an. Und trotz dessen das Harry es unfassbar süß fand, musste er echt langsam wieder gehen. Er musste wie gesagt zu mindestens versuchen Carlos so gut es geht aus dem Weg zu gehen. „Sag mal?" „Hm?" Kurz haderte der Jüngere und war damit beschäftigt auf seiner Unterlippe zu kauen. Für einen Augenblick konnte der Brünette diese nur anstarren. Sie sahen genauso weich und unwiderstehlich aus wie immer. Wie gerne er seine eigenen Lippen einfach auf die von Carlos pressen würde. „Würdest du mir das Schwimmen beibringen?" Diese Frage kam unerwartet. Wirklich unerwartet. Harry fragte sich, ob Carlos sich dazu gezwungen fühlte. „Wie kommst du darauf?" Er setzte sich aufs Bett, da ihn die Antwort wirklich interessierte. Carlos hatte sich gestern in seinen Armen an ihn geklammert und eine Panikattacke gehabt. Er wäre beinahe erneut ertrunken und dennoch wollte er ins Wasser und das Schwimmen lernen. Harry verstand es nicht. Unterdessen wich der Kleinere auch noch seinen durchdringenden Blick aus. Was war also der Grund? „Ich...ich gestehe, dass ich Angst davor habe. Doch ich will nicht, dass es mich weiter kontrolliert. Du und die anderen, ihr könnt alle Schwimmen und habt sicherlich eine Menge Spaß dabei. Ich kann ja nicht einmal in eine Badewanne steigen." Carlos zog seine Knie an seinen Körper und legte die Arme darum. Er machte sich so klein und ließ in Harry erneut den Beschützerinstinkt los. „Im Wasser zu sein löst Panik in mir auf und ich habe Angst zu ertrinken. Aber ich bin mir sicher, dass es mit dir funktionieren wird. Ich könnte meine Angst überwinden und es lernen. Dann könnten wir zusammen schwimmen." Zum Ende hin wurde er immer leiser, dennoch hatte Harry ihn verstehen können. Die Worte erwärmten sein Herz und es tropfte nur so vor Liebe. Die Worte zeigten ihn, dass Carlos ihm wirklich vertraute. Es war beruhigend und beunruhigend zugleich.

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