Kapitel 33

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Jades Sicht:

13 Stunden. Wanda ist jetzt schon seid 13 verdammten Stunden in den Gedanken meiner Freundin.

Ich kann nicht sagen, dass ich vorher nicht besorgt war, aber jetzt bin ich über alle Maßen besorgt. Nicht nur besorgt, ich habe Angst. Wieso dauert das so lange? Ich habe das Gefühl, dass mich mein Inneres auffrisst, mich langsam verschlingt vor Nervosität. Mein Bein hopt ununterbrochen auf und ab und meine Hände zittern, als hätte ich 20 Espressi getrunken.

Stark hat mir gesagt, ich soll mich beruhigen. He~ der hat gut Reden. Seine Frau steht nicht vor dem Sterben, nein. Sie ist schwanger! Ich will doch nur meine Natasha zurück.. mit ihr in unser Leben zurückkehren, vielleicht ein Kind bekommen. Warum muss alles nur so schwierig sein. Denke ich mir, während ich mir eine einzelne Träne aus dem Gesicht wische.

Die Anderen sind schon in ihre Zimmer gegangen. Es war bereits Nachts und sie brauchten ihren Schlaf. Aber ich kann nicht. Ich muss wach bleiben, muss wissen, was als nächstes geschieht. Der letzte, den ich hier gesehen habe war Clint. Ihm scheint es echt nicht gut zu gehen. Ich sehe, dass er schon eine Weile nicht mehr schläft. Wie ich. Vorhin sagte er mir zwar, dass er schlafen gehen würde, aber ich weiß, dass er oben auf dem Dach ist und die Trauer in sich rein frisst.

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Ich kann nicht mehr warten. Ich erhob mich von meinem Sitz und ging zur Tür des Krankenzimmers meiner Freundin. Ich dachte nichtmal darüber nach zu klopfen und betrat den Raum. Ballte meine Fäuste zusammen, um die kommenden Tränen zu vermeiden und ging auf Banner zu. "Es waren jetzt 15 Stunden Bruce. Was geht da vor sich??"

Der ebenso völlig übermüdete Wissenschaftler schait mich träge an und sagt "In Natashas Gedanken verläuft die Zeit sehr viel langsamer, als bei uns. Wir müssen dem ganzen mehr Zeit geben." Das reicht mir nicht. "Wie viel Zeit?" Banner stoppt, ein Loch in den Boden zu starren und starrt nun mich an. "Ich weiß es nicht." Ich war fertig. So fertig. Warum kann es hier nie Antworten geben? Ich drehte mich um, warf noch einen letzten Blick auf die Rothaarige Schönheit, die ich meine Freundin nennen darf und verließ dann den Raum.

Ich schloss gerade die Tür, da überkam mich eine schreckliche Übelkeit. Ich rannte in mein Zimmer, beugte mich über die Kloschüssel und ließ alles raus, bis ich nicht mehr konnte. Normalerweise fühlt sich das immer wie eine Erlösung an, aber diesmal war es das exakte Gegenteil. Ich fühlte mich einfach nur scheiße.

Mit wackligen Beinen stand ich vom kalten Fliesenboden auf, nur im mich direkt wieder auf den Boden vor dem Bett fallen zu lassen. Ich hatte nichtmal mehr die Kraft diesen einen Meter zum Bett zu machen. Ich kann das nicht mehr. Ich will das nicht mehr. Ich hatte aufeinmal Lust etwas Dummes zu machen.

Clints Sicht:

Ich stand nun seid 3 Stunden hier auf dem Dach. Habe mich kaum bewegt, nur in die Ferne geschaut. Nichtmal nachdenken konnte ich, mein Kopf war einfach nur leer. Irgendwann entschied ich mich, zu meiner Frau zu gehen. Sie sollte nicht die ganze Zeit allein mit den Kindern sein. Ich warf noch einen Blick in den wunderschönen Sternenhimmel und verließ dann die Dachterasse. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal, wieso ich immer hier rauf komme. Ich habe einfach den Instinkt. Es sollte mich nicht gefallen, an dem Rand eines Abgrunds zu stehen. Es macht mich wütend und traurig hinunter zuschauen, aber gleichzeitig gibt es mir Adrenalin.

Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer und schlich mich so leise, wie möglich rein. Ich gingt ins Bad und kühlte kurz mein Gesicht ab, dass aussah, als würde es einem Toten gehören und ging dann auf den Balkon. "Lila? Was machst du hier? Du solltest schla-" ich stockte, als mich meine Tochter mir glasigen Augen ansah. Sofort ging ich zu ihr und nahm sie in den Arm. "Was ist los?" Ich versuchte, sie zu beruhigen und nach einer Weile hörte sie auf zu wimmern. Ich wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Jetzt erzähl, was ist los, mein Schatz?" Sie sah mir in die Augen, "Ich vermisse sie, Dad. Sie war doch immer die Starke, unverletzliche Tante Nat. Warum geht es ihr nicht besser?" Bei diesen Worten kullerte ihr eine weitere Träne die Wange runter.

Ich seufzte.

"Ich weiß es nicht.. aber Wanda gibt gerade ihr bestes, um Nat zurückzubringen. Oder wenigstens den Grund zu finden, warum sie es nicht tut." Daraufhin umarmte mich Lila erneut. Ich sah, wie müde sie war. "Jetzt solltest du aber wirklich schlafen gehen." Ich lächte sie an, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und brachte sie ins Bett.

Ich schloss gerade die Balkontür hinter mir, da klingelte mein Handy. Ich guckte schnell, ob ich die Anderen nicht geweckt habe und nahm dann ab.

"Jade?"

Does She Still Love Me?(Natasha Romanoff Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt