Lehrer und Schule

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In unserer gelebten Welt ist ein Lehrer das Schreckensbild der Schüler. Nach starren Lehrplänen zwingen sie einen, Dinge zu lernen die lebensfremd sind und danach unsere Belehrbarkeit zu beweisen. Dieser epische Mangel an Flexibilität unserer Systeme, der unglaubliche Mangel an Kreativität, das Korsett der engstirnigen Vorgaben und Strukturen, der Verlust an Motivation der Lehrer durch deren Abhängigkeit von diesem System führt alles zusammen zu einem wirklich tragischen Mangel an Begeisterung für die Schule, das Lernen und das Lehren.

Wirkliche Werkzeuge darüber, wie man sich Herausforderungen im Leben stellt, wie man sein eigenes Sein entfaltet und entdeckt, bekommt man nicht vom Gelernten selbst, denn alles was in der Tiefe relevant ist, findet darin keinen Platz. Die Lernmöglichkeit heute besteht darin, konfrontiert zu werden mit Starre und zu lernen darin nicht unterzugehen. Zu lernen, durch ein Negativvorbild. Denn nur wenige haben das Glück einen Lehrer zu finden, der mit Begeisterung, Liebe und Verständnis vor sie tritt. Denn für diesen Lehrer bedeutet das ein Leben in einem riesigen Spannungsfeld.

Ein System, das kreatives und geistiges Wachstum behindert, ist immer ein sterbendes System. Denn irgendwann wird es sich so sehr in Regel und Engstirnigkeit verloren haben, dass es für die Lebenden keine andere Lösung mehr gibt, als kreativ zu werden und eine neue Welt zu kreieren.

Dort bedeutet ein Lehrer zu sein, die Schüler zu begleiten, über sie zu wachen und wo erfragt, anregende Hilfestellung zu leisten. Mit Liebe und Hingabe kann so jeder Schüler seine Begeisterung und seine Hingabe für das Nutzen, was jetzt für ihn an der Zeit ist zu lernen. Denn der Zugang zu Wissen ist so individuell, wie das einzelne Wesen selbst. Wenn es also lernt, diesen Zugang zu nutzen, zu pflegen und auf dessen Führung zu vertrauen, hat es ein Werkzeug entwickelt, das ein Universalschlüssel ist, zu immer neuem Wissen und Lernen. Dazu braucht es Lehrer, die das Erkennen, selbst eine grosse Werkzeugkiste entwickelt haben und diese als Angebot für die Schüler bereit stellen. So entsteht eine Schule des Lebens frei und kreativ, schöpferisch und begeistert.

Jedes kleine Geschöpf, das hier in die Welt kommt, lernt genau auf diese Weise, bis wir es zwingen diese natürliche Fähigkeit abzulegen und in ein Korsett aus Regeln und Strenge, aus blindem Vertrauen an die Unveränderbarkeit der bisherigen Strukturen, zu steigen. Wem schnürt es dabei nicht die Luft ab? Um das zu verändern, muss man sein eigenes Gedanken-Korsett ausziehen, lernen frei zu atmen und zu sein. Dies führt zu einer, wenn vielleicht auch langsamen, Kettenreaktion. Denn irgendwo, tief in uns, erinnert sich jeder daran, wie es war, frei zu sein. Somit ist der ohne Korsett bereits ein Lehrer, nur durch sein eigenes Sein.

Wenn ein Einzelner noch nicht erkannt hat, dass er in einem Korsett lebt, sich aber hinterfragt, dann sollte er beginnen die Welt zu betrachten. Denn wenn er erkennt, dass überall neue sogenannte Alternativen entstehen, wird er das Korsett sehr bald zu spüren beginnen. Denn tief in jedem steckt die Essenz, die immer spürt wo die Liebe ist und wo sie fehlt.

Liebe, Kreativität und Hingabe sind die Werkzeuge, durch die das Korsett früher oder später weichen wird. Denn wer mit Durchhaltevermögen die Schnüre löst, bekommt mit jedem Schritt mehr Freiheit, mehr Luft, bis es komplett von einem abfällt.

Herzöffner - Meine GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt