kapitel 10 : teil der crew

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Barbossa saß auf seinem Thron und grimmigem Ausdruck am Tisch und starrte Jack Sparrow ungläubig an. Der Raum war von einer schweren Stille erfüllt, nur das leise Knarren des Schiffes und das entfernte Rauschen der Wellen waren zu hören. "Also, ich bleibe am Strand zurück," begann Barbossa langsam, "mit nur einem Namen und deinem Wort, dass es der Richtige ist. Dann sehe ich zu, wie du mit meinem Schiff verschwindest." Seine Stimme trug einen Hauch von Bitterkeit, während er Jack's Vorschlag zusammenfasste. Nanami, die schweigend in der Ecke stand, beobachtete die beiden Männer mit einem Stirnrunzeln. Sie fragte sich erneut, warum sie überhaupt in dieses absurde Unterfangen verwickelt war.

Jack, der unbeeindruckt wirkte, lief in der Kajüte auf und ab. "Ich lasse dich am Strand ohne irgendeinen Namen," wiederholte er spielerisch und drehte sich abrupt um, um Barbossa direkt anzusehen. "Ich verschwinde mit meinem Schiff... und dann rufe ich dir den Namen zu. Kapiert?" Barbossa seufzte tief und schüttelte leicht den Kopf. "Das Problem bleibt, ich stehe am Strand... mit nur einem Namen und deinem Wort, dass es der Richtige ist." Nanami konnte ein Augenrollen nicht unterdrücken. Die beiden Männer waren wie zwei Dickköpfe, die versuchten, einen unlösbaren Knoten zu entwirren. Warum war sie noch einmal hier?

"Von uns beiden bin ich der Einzige, der keine Meuterei begangen hat," bemerkte Jack trocken und griff sich gleich drei Äpfel aus der Schale auf dem Tisch. "Deshalb vertrauen wir meinem Wort," fügte er mit einem schelmischen Grinsen hinzu. "Eigentlich sollte ich dir dankbar sein." Jack setzte sich mit einer lässigen Bewegung auf einen Stuhl und überschlug seine Beine auf der Tischkante. Er sah Barbossa mit funkelnden Augen an. "Hättest du mich nicht zum Sterben zurückgelassen, hätte ich denselben Anteil vom Fluch abbekommen wie du. Komisch, oder?" Mit einem genüsslichen Bissen in einen Apfel verstärkte er seine Worte.

Barbossa nickte nur mit einem gezwungenen Lächeln. Er konnte den stechenden Schmerz der Erinnerung an ihren Verrat nicht verbergen. Während Jack unbekümmert weiter an seinem Apfel knabberte, fragte sich Barbossa, ob er wirklich dem Wort dieses unberechenbaren Mannes vertrauen konnte. Der Raum schien sich mit einer fast greifbaren Spannung zu füllen, als die beiden Männer ihre unausgesprochenen Gedanken austauschten. Nanami trat aus ihrem Schatten in der Ecke des Raumes hervor und räusperte sich leise, um die Aufmerksamkeit der beiden Männer zu erlangen. "Entschuldigung, wenn ich mich einmische," begann sie vorsichtig, ihre Stimme ruhig und dennoch bestimmt, "aber habt ihr beide nicht genug von diesen Spielchen?"

Jack und Barbossa schauten sie überrascht an, als hätten sie ihre Anwesenheit bis zu diesem Moment völlig vergessen. Jack legte den Apfel zur Seite und lehnte sich interessiert vor. "Nanami, was für ein seltener Moment. Was hast du uns denn zu sagen?" Nanami verschränkte die Arme und blickte beide Männer mit einem scharfen Blick an. "Ihr beide seid so sehr in eurem Stolz und euren alten Fehden gefangen, dass ihr den Wald vor lauter Bäumen nicht seht. Ihr sprecht von Vertrauen und Verrat, aber in Wahrheit habt ihr doch beide etwas zu gewinnen und zu verlieren."

Barbossa zog eine Augenbraue hoch und starrte sie mit unverhohlenem Interesse an. "Und was genau schlägst du vor, Mädchen?" Nanami trat einen Schritt näher, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. "Warum machen wir es nicht so: Wir finden eine Lösung, bei der keiner von euch den anderen völlig ausliefert. Jack, du gibst Barbossa eine Sicherheit, dass der Name echt ist, und Barbossa, du lässt Jack das Schiff nehmen, aber nicht ohne eine Garantie, dass du den Namen wirklich erhältst."

Jack grinste breit, seine Augen funkelten vor schelmischer Freude, und er lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. "Eine Sicherheit, sagst du? Und was genau schwebt dir da vor, Nanami? Ein simpler Handschlag oder doch eher ein blutiger Vertrag, bei dem wir unsere Seelen verpfänden?" Nanami rollte genervt die Augen, sichtlich bemüht, nicht auf Jacks provokative Art einzugehen. "Etwas zwischen diesen Extremen wäre vielleicht hilfreicher. Wie wäre es mit einem Pfand? Etwas, das du, Jack, Barbossa überlässt, als Zeichen deines guten Willens. Und im Gegenzug gibt Barbossa dir etwas von Wert. So könnt ihr beide sicher sein, dass keiner von euch den anderen hintergeht."

NANAMI || ᵗʰᵉ ᵖⁱʳᵃᵗᵉˢ ᵒᶠ ᵗʰᵉ ᶜᵃʳⁱᵇᵇᵉᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt