24. Juni 2014, Wohnung von Chris und Piers, Atlanta, Georgia – Nordamerika
Chris seufzte heiter, als er sich in das warme Wasser der Badewanne gleiten ließ, die Arme genüsslich auf dem Rand platzierte und den Kopf in den Nacken legte. Nichts war angenehmer als warmes Wasser nach einem nervenaufreibenden Einsatz um die Reinlichkeit wieder herzustellen.
Sein Körper war dermaßen überzogen gewesen von Blut, Schmutz und Wurmschleim. Er hatte fürchterlich ausgesehen und gestunken, weshalb er sich zunächst einer Dusche unterzogen hatte und nun anschließend ein entspannendes Bad genoss. Das ließ das Grauen vergessen, das sich auf der Orlando zugetragen hatte, und stellte die Reinheit seines Körpers und seiner Seele wieder her.
Der angenehme Duft des Badewassers, das nach Vanille roch, vertrieb auch den letzten Rest des widerlichen Gestanks von Tod und Verderben, der an ihm haftete. Mittlerweile machte ihm der Geruch von verrottetem Fleisch nichts mehr aus, aber ein behaglicher Duft war es dennoch bei weitem nicht. Er war daher stets froh, wenn er sich von den erdrückenden und erniedrigenden Befinden befreien konnte, und seine Haut nicht länger von Blut befleckt war.
Chris schloss kurzweilig die Augen und driftete ab in einen seichten Schlaf. Er genoss die friedfertige Ruhe und die anschmiegsame Wärme des Wassers, die seinen Körper wie eine freundliche Umarmung in Empfang nahm.
Als er ein Geräusch hörte, öffnete er die Augen und drehte leicht den Kopf. Piers stieg gerade aus der Dusche und rieb sich die Haare mit einem Handtuch trocken. Ein zufriedenes Schmunzeln huschte über Redfields Lippen, als sein Augenmerk die nackten Konturen des Jüngeren musterte. Dem Älteren gefiel, was er sah.
Auch Piers hatte mithilfe einer Dusche sich Abhilfe von all dem Schmutz beschafft. Er sah nun wieder ansehnlich aus, und dennoch rümpfte er leicht angewidert die Nase, als er trotz der Dusche noch immer dezent einen ekligen Geruch wahrnahm.
„Ich stinke immer noch nach verfaultem Moos, Blut, Tod und gammeligen Algen", konstatierte der Jüngere verdrossen.
„Mh, tolles Aroma. Genau mein Geschmack", säuselte Chris scherzhaft, dessen funkelnden Augen noch immer an den Konturen des Jungspunds hafteten, was Piers nicht entging und er mit einem schiefen Grinsen quittierte. „Na los, komm her. Ein frisches Bad ist genau das, was du nun benötigst", wies der Ältere an.
Nivans ließ sich nicht zweimal bitten. Er ließ das Handtuch zu Boden gleiten und stieg über den Rand der Wanne. Behutsam ließ er sich in das Wasser gleiten und atmete zischend vor Wohlgefühl aus, als das warme Wasser ihn angenehm empfing.
Chris zog den jungen Schützen in seine Arme. Piers ließ es ohne Widerwillen geschehen und schmiegte sich an die Konturen des Veteranen. Er bettete seinen Kopf an der Schulter des Älteren und nahm zwischen seinen Schenkeln platzt. Die Wanne bot glücklicherweise ausreichend Platz für die beiden Männer.
Piers inhalierte den Vanilleduft des Badewassers mit einem tiefen Atemzug durch die Nase, der augenblicklich den abstoßenden Gestank restlos vertrieb. Für eine Weile schwiegen die beiden und genossen schlicht die simple Nähe zueinander und den damit verbundenen Komfort, der ihre Zweisamkeit ihnen gegenseitig spendete.
Feinfühlig wanderte Chris mit seinen Fingerspitzen über den Arm des Jüngeren und platzierte zärtliche Küsse auf seinem Haaransatz und seitlich seiner Schläfe. Piers quittierte die Zuneigung mit einem wohligen Murren.
„Chris?" begann der Scharfschütze zögerlich.
„Mh?" erwiderte der HWS-Captain fragend.
Piers senkte beschämt den Kopf. „Es tut mir leid. Ich schulde dir eine Entschuldigung", sagte er verzagt.
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Operation Darkness || A Nivanfield Story [Resident Evil] - Band 3
FanfictionWARNUNG: Hierbei handelt es sich um das Sequel zur Geschichte: Resident Evil: Code Nivanfield und somit um Band 3 meiner Trilogie! Einst der Stolz von Chris Redfield und die Zuversicht auf Sicherheit, wurde das Ansehen der BSAA befleckt aufgrund der...