Kapitel 13 - In den Tiefen von lauerndem Unheil

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9. Juli 2014, Dschungel von Madagaskar – Ostafrika

Das Hound Wolf Squad bahnte sich einen Weg durch die dichte Vegetation Madagaskars. Nachdem Josh Redfield kontaktiert und ihn über alles in Kenntnis gesetzt hatte, war Chris und sein Team unverzüglich aufgebrochen, um Nachforschungen zu betreiben.

Die Koordinaten, die Josh in Sambia gefunden hatte, hatten sie mitten in den Dschungel von Madagaskar geführt. Sie waren abseits jeglicher Zivilisation.

Chris warf immerzu einen Blick auf seine hochmoderne, digitale Armbanduhr. Er hatte die Koordinaten in die Uhr eingegeben, sodass sie ihm den Weg lotste. Dem Punkt nach war es nicht mehr allzu weit.

„Nicht schlapp machen. Es ist nicht mehr weit", spornte Redfield sein Team an, die unter der dichten Flora ziemlich ins Schwitzen kamen.

„Hier ist weit und breit gar nichts. Sicher, dass die Koordinaten stimmen? Vielleicht ist es auch nur eine Finte und wir wurden alle aufs Kreuz gelegt, während Wesker sich in der Hölle den Arsch ablacht", murrte Rachel.

„Nein, ich spüre, dass an der Sache etwas dran ist", widersprach Jill, denn das verriet ihr ihr Instinkt und ihr mulmiges Gefühl in der Magengrube.

Chris schob ein großes Blatt beiseite und führte sein Team weiter voran. Der seichte, frühmorgendliche Nebelschleier, der die Vegetation umhüllte, war gespenstisch, und die hohe Luftfeuchtigkeit machten das Atmen nicht gerade angenehmer. Da die Sonne noch längst nicht im Zenit stand und es recht bewölkt war, wirkte die ansonsten so saftig grüne Landschaft fade, trist und schemenhaft im grauen Dunst.

Rachel fluchte lauthals, als sie über etwas stolperte und es sie längsseits hinlegte. Sie sah an sich hinab und erblickte einen abgetrennten Arm, der sich an ihrem rechten Fußknöchel verkrallt hatte. Die HWS-Soldatin schimpfte bitterlich und versuchte die ranzige Extremität abzuschütteln, was ihr gelang. Kurz blieb die Gliedmaße reglos liegen, ehe sie sich plötzlich selbstständig machte und erneut auf die Aschgrauhaarige zu eilte, die erschrocken zurück robbte.

Chris zückte seine Pistole und versenkte ein Projektil im Handrücken, um dem Spuck ein Ende zu bereiten. Anschließend half er Rachel auf die Beine.

„Das ist kein gutes Omen", murmelte Sheva, als sich das Team versammelte und alle auf den reglosen Arm starrten.

„Nein, aber jetzt können wir sicher sein, dass wir am richtigen Ort und ganz in der Nähe sind", bestätigte Chris und sah es positiv. Er blies zum Weitergehen.

Kaum merklich war ein dumpfes und langgezogenes Gurgeln vermengt mit klackerndem Stöhnen zu vernehmen. Chris hob die Hand und stoppte sein gesamtes Team. Alle lauschten angespannt.

„Habt ihr das gehört?" fragte der HWS-Captain.

„Ja, ich hab es auch gehört, Captain", bestätigte Piers. „Wir sind hier nicht alleine."

„Bleibt dicht zusammen und seid wachsam", ordnete Redfield an.

Durch den Nebel erschien alles so schemenhaft, was es schwer machte, etwas zu erkennen. Selbst manche Pflanzen oder Baumstämme sahen plötzlich aus wie deformierte Silhouetten von unheilvollen Kreaturen. Gelegentlich bildete man sich sogar ein, die Vegetation bewegte sich – oder tat sie es doch? Alles wirkte lebendig, bedrohlich und gruselig.

Erneut schallte die gurgelnde und klackernden Geräuschkulisse durch den Dschungel – diesmal jedoch gut hörbar und somit nahe. Zusätzlich raschelte es leise, als würde die Flora flüstern.

Sheva bemerkte eine flüchtige Bewegung im Augenwinkel und fuhr herum. Sie zielte mit ihrem Schrotgewehr und drückte ab. Ein klapperndes Jaulen und Stöhnen erklang, gefolgt von einem plumpen Laut, als der Körper zu Boden glitt.

Operation Darkness || A Nivanfield Story [Resident Evil] - Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt