Kapitel 16

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Kurz  vor Sonnenaufgang saß ich auf meinem Bett und überlegte, was ich jetzt tun sollte

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Kurz  vor Sonnenaufgang saß ich auf meinem Bett und überlegte, was ich jetzt tun sollte. Das Russell Louisiana für sich haben wollte war übel. Dad war der Königin Sophie-Anne unterstellt und durfte sich ihrem Befehl nicht widersetzen. Und ich konnte ihm auch nicht helfen. Nicht nur unterstand ich Russell als mein König, doch er war auch mein Macher, weshalb er mir alles befehlen könnte, was ich dann auch bedingungslos tun musste. Selbst wenn er mir befehlen würde, mich in das pralle Sonnenlicht zu stellen, könnte ich seinem Befehl nicht verweigern. Als die Sonne dann schließlich aufgegangen ist, hatte ich immer noch keinen Plan, was ich tun sollte, weshalb ich mich dazu entschloss mich schlafen zu legen, da ich jetzt sowieso nichts ausrichten konnte.

Wien 1703

Die Menschen tanzte zu der von einem Orchester gespielten Musik. Gut gelaunt tanzte ich mit einem jungen Mann. Er hatte blonde lange Haare, die er zu einem Zopf zusammengebunden hat, grüne Augen und eine stattliche Erscheinung. Er würde meine nächste Mahlzeit werden, so viel war schon einmal sicher. Nach einer Drehung, landete ich in den Armen eines anderen Mannes.,, So ein Zufall Euch hier zu sehen Maileen." sagte der Mann. Ich sah auf und blickte in Godrics blaue Augen. Ein Lächeln umspielte meine Lippen.,, Godric. Wie erfreulich Euch wiederzusehen." begrüßte ich den älteren Vampir.

,, Die Freude ist ganz meinerseits." erwiderte Godric.,, Ist Vater auch hier?" wollte ich wissen, wobei ich meinen Blick durch den Ballsaal schweifen ließ.,, Er wollte sich jemanden zum nähren suchen." antwortete Godric.,, Genießt Ihr es so sehr mit mir zu tanzen Godric, oder warum habt Ihr Euch nicht an die Tanzschritte gehalten, nach denen Ihr mich hättet drehen und mit einer anderen Frau tanzen müssen?" fragte ich grinsend.,, Momentan befindet sich in der Tat keine Dame, mit der ich lieber tanzen würde, als Ihr." bejahte Godric.

,,Ich fühle mich geehrt." meinte ich.,, Ich finde der Ball wird langsam langweilig." sagte Godric.,, Und was genau wollt Ihr denn stattdessen machen?" fragte ich, wobei ich mir schon ganz gut denken konnte, worauf das hinauslaufen würde.,, Ich denke das wisst ihr ganz genau Maileen." antwortete Godric.,, Nicht so ganz. Mir würden verschiedene Dinge in den Sinn kommen. Ich denke, da müsst Ihr mir noch einmal auf die Sprünge helfen." meinte ich.,, Ist das so?" fragte Godric, wobei er mit der Hand, die am oberen Teil meines Rückens war, etwas weiter hinunter rutschte, zur Schnürung meines Korsetts. 

Er zog leicht daran und öffnete die Schleife. Sofort merkte ich, wie sich mein Kleid lockerte.,, Ich denke jetzt weiß ich was Ihr meint. Wir sollten diesen monotonen Ball verlassen." meinte ich.,, Euer Wunsch ist mir Befehl." sagte Godric. Er legte seine Hand auf meinen Rücken, woraufhin wir den Ballsaal verließen. Die erste Tür, die wir sahen, öffneten wir. Das Zimmer entpuppte sich als einen leeren kleinen Salon. Sobald die Tür hinter uns ins Schloss fiel, drückte mich Godric gegen die Wand und küsste mich stürmisch. Als er sich von meinen Lippen löste, fing er an meinen Hals zu küssen.

Plötzlich stoppte er.,, Eric ist hier." stellte Godric fest.,, Dann sollten wir zu ihm gehen." meinte ich und zog mein Kleid zurecht.,, Godric, könntet Ihr bitte mein Korsett wieder zu schnüren? Ich komme dort so schlecht dran." bat ich den Vampir.,, Natürlich." bestätigte er und tat es auch sogleich.,, Wir sollten das demnächst fortsetzen." meinte er, während er mein Korsett schnürte.,, Unbedingt." stimmte ich ihm zu. Bevor wir den Raum verließen, küssten wir uns noch einmal. 

Im Ballsaal erblickte ich Vater schnell.,, Maileen, es ist schön dich wiederzusehen." begrüßte mich Vater.,, Finde ich auch." stimmte ich ihm lächelnd zu.,, Wie es scheint laufen wir uns in den letzten Jahrzehnten des Öfteren über den Weg." merkte Vater.,, Es scheint ganz so. Gibt es denn seit unserem letzten Zusammentreffen irgendwelche neuen Ereignisse?" wollte ich wissen.,, Nichts aufregendes und bei dir?" wollte er wissen.,, Leider nicht. Ein bisschen Aufregung wäre von Zeiten gar nicht mal so schlecht." antwortete ich.,, Wie wahr." stimmte mir Vater zu.

,,Bist du noch immer alleine unterwegs?" wollte Vater wissen.,, Glücklicherweise." besttätigte ich.,, Ist das auf Dauer nicht ziemlich einsam?" fragte Vater.,, Nicht wirklich. Nur weil ich auf Dauer alleine reise, heißt das nicht, dass ich die ganze Zeit über ebenfalls alleine bin." antwortete ich grinsend.,, Bilder in meinem Kopf, die ich nicht haben wollte." murmelte Vater.,, Denkst du denn nicht, dass es langsam Zeit wird deinem Macher anzufangen zu vergeben?" fragte mich Vater nach einem Moment des Zögerns.,, Glaube mir, dass habe ich wirklich versucht. Wenn es bloß das Dorf oder auch nur Sigurd gewesen wären, dann vielleicht aber..." fing ich an, doch ich brach ab. Sollte ich es wirklich erzählen? Seit 700 Jahren hatte ich nicht mehr über meinen Sohn gesprochen oder gar seinen Namen genannt.

,,Sigurd und ich hatten einen Sohn. Er war erst ungefähr zwei Monate alt, als ich mit angesehen habe, wie mein Macher in getötet hat. Und das werde ich ihm niemals verzeihen können." erzählte ich schließlich.,, Oh Maileen..." sagte Vater und zog mich in sein Arme.,, Das tut mir so leid." wisperte er. Es war überraschend, wie gut es tat mal mit jemanden darüber zu sprechen.,,Danke." sagte ich schließlich und löste mich aus der Umarmung mit meinem Vater.,, Nicht dafür." entgegnete er.,, Wie war sein Name?" fragte Vater nach einem Moment des Schweigens.,, Sigurd wollte ihn nach dem tapfersten Krieger aus unserem Dorf benennen, also gab er ihm den Namen Eric." antwortete ich. Vater sah erstaunt zu mir.,, Ihr habt ihn nach mir benannt?" fragte er perplex. Ich nickte. Vater schien nach den richtigen Worten zu suchen.



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