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Erleichtert seufze ich auf, als das neue, kühlende Gewebepflaster meine Haut berührt.

"Danke, Liebes... ich weiß wirklich nicht, was dieses Dorf ohne dich machen würde." bedanke ich mich aufrichtig bei Anne, die direkt nach Nolwes und Ruffys Verschwinden zu uns in den Baum gekommen ist, um mich zu versorgen. Harry ist währendessen mit dem Versprechen verschwunden, etwas zum Frühstücken zu besorgen.

Sie winkt mit roten Wangen ab und murmelt "Ach Quatsch, das bisschen Wunden verbinden und Dinge zusammen schmeißen..." Doch ich schüttle den Kopf. "Werte dich nicht so ab, du bist in jederlei Hinsicht diejenige, die mir von Anfang an hier die größte Stütze war, Anne. Und das nicht nur mit deinem 'Zusammengeschmeiße', sondern vorallem als Vertraute. Danke, wirklich." Ich nehme vorsichtig ihre Hand in meine, als sie mich liebevoll anlächelt.

"Ohne dich wäre ich vermutlich schon mehr als einmal komplett durchgedreht, ich-..." schwer atme ich aus, als ich merke, wie es mir die Brust zuschnürt. "...Ich möchte nicht, dass du das komisch aufnimmst oder dass du denkst, ich würde einen Ersatz suchen, a-aber..." Ich presse die Lippen auf einander, als sie zu zittern beginnen, "...weißt du, ich v-vermisse meine M-Mutter so unglaublich u-und du erinnerst mich so s-sehr an sie und-"

An der Hand zieht sie mich vorsichtig in ihre Arme und flüstert mir "Oh Darling..." ins Ohr, als sie mich nur ganz sachte, etwas fester an sich drückt.

Selbstverständlich sorgt diese Umarmung dafür, dass bei mir sämtliche Dämme brechen und ich einige Minuten wimmernd in ihrer Halsbeuge liege. Fürsorglich streicht sie mir durch die Haare, als ich mich zaghaft wieder von ihr löse und mir über die feuchten Wangen reibe. "Du kannst immer zu mir kommen, Liebes, egal worum es geht, hörst du?" Ich nicke zittrig und ziehe die Nase hoch, die nicht aufhören mag zu laufen, murmle dann leise "Danke Anne, das bedeutet mir wirklich viel."

Sie reicht mir ein kleines Stofftuch, womit ich mir durchs Gesicht und die Nase putzen kann, bevor sie nach kurzem Überlegen leise erneut ansetzt. "Darf ich fragen, wie es zwischen Euch beiden aktuell aussieht? Ich mag nicht neugierig sein, ich mache mir bloß Sorgen und möchte einfach, dass Ihr Euch beide wohl fühlt." Instinktiv beginne ich zu lächeln und nicke ihr zu. "Natürlich, alles gut. Ich habe dir ja so viel davon erzählt, ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst."

Ich lasse mich zurück in die Kissen fallen. Sofort umhüllt mich Harrys Geruch und ohne es steuern zu können, schlägt mein Herz für einen kurzen Moment etwas schneller. Unwillkürlich muss ich daran denken, wie meine Mama mir mit 12 damals erzählt hat, wie es sich anfühlt, verknallt zu sein und spüre, wie mich daraufhin eine Gänsehaut durchfährt.

Bin ich das?

Ich weiß es nicht. Seit wir gestern endlich ehrlich miteinander gesprochen haben, passiert es mir immer öfter, dass ich in seiner Nähe Herzklopfen bekomme, ohne erkennbaren Grund lächeln muss oder sich an meinem ganzen Körper die Härchen aufstellen, wenn er mich berührt. Es ist, als könnte ich endlich durchatmen, klar sehen und einfach passieren lassen, was meine hüpfenden Hormone möchten, seit ich zumindest einige Antworten auf meine Fragen habe.

Natürlich geistert mir noch immer so Einiges durch den Kopf, allein die Tatsache, dass all das mit uns beiden vorausbestimmt sein soll, habe ich noch immer nicht ganz verinnerlicht. Genauso wenig, wie das gemeinsame Kind, das wir erwarten.

Aber ich fühle mich dennoch irgendwie... leichter seit gestern.

Es ist in so kurzer Zeit so viel passiert, ich freue mich einfach darauf, endlich mal wieder etwas abzuschalten und die nächsten Tage zu nutzen, vorallem mit Harry einige klärende Gespräche zu führen - und im gleichen Zuge den Elfen wirklich kennen zu lernen, dessen Herz ich offenbar in meiner Brust trage.

selfish addiction ⊱°⊰.˖* || L.S. [mpreg]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt