Kapitel 13

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Es sind zwei Wochen vergangen. Zwei elende Wochen ohne Therese,ohne die Chance, sie zu kontaktieren. Doch bald ist es soweit.

Wir fahren auf Chorfreizeit. Das heißt : Sie , ich und keine Elisabeth. Ich konnte mich mit ihr aussprechen.

Diese zwei Wochen waren grausam. Therese sah schlimm aus. Ihre Augen glasig, Augenringe bildeten sich.

Ihre Haare band sie sich nicht mehr zu einem komplizierten Dutt zusammen. Aber das schlimmste war,dass sie kein einziges mal lächelte.

Ich wollte sie einfach nur in den Arm nehmen, ihr alles erklären und wieder bei ihr sein,als feste Freundin.

Ich hatte gerade Chor bei ihr. Wir wärmen uns nicht mehr auf, sie ermahnt uns nicht mehr und ist nicht so angriffslustig.

"Hier ist ein Zettel, den ihr bis nächste Woche abgeben müsst. ",fing sie an und gab den Zettel rum, "Ihr wisst ja was auf Chorfreizeit passiert, also freut euch oder so. Ihr dürft jetzt gehen."

"Aber wir haben noch eine halbe Stunde. ", sagte eine Siebtklässlerin,dessen Name ich nicht kannte.

"Ist mir doch egal! ",schrie Therese sie an. So leid es mir für das Mädchen tat, es war meine Chance mit ihr zu reden und es vor der Freizeit zu regeln.

"Therese.",murmelte ich, als alle weg waren . Sie schaute mich leer an,was mich dazu brachte, sie gegen ihren Willen in eine Umarmung zu ziehen.

"Therese es tut mir so Leid.", flüsterte ich. Ich hörte sie schluchzen. Ihr Körper wehrte sich, doch ihr Kopf wollte es,weshalb sie auch schnell aufgab,sich weg zu stoßen.

"Wie konntest du mir das antun? ",schluchzte sie.

"Elis-"

"Schatz,wo bist du?!" ,schrie eine sichtlich wütende Elisabeth.

Ich ließ Therese los, zu groß die Angst,ihr könnte was passieren. Ich schaute sie noch einmal mit großen Augen an, in der Hoffnung, dass sie verstanden hatte,was ich meinte.

"Wir reden Chorfreizeit ",flüsterte ich und rannte zur Tür. Hin zu der einen,die mein Leben kontrollierte.

Sie hatte mein Handy genommen und mit einem Hammer zerstört, als sie sah,dass ich Therese schreiben wollte.

So sehr kontrollierte sie mich.Sie nahm alles ein.Was war eigentlich mit ihr und Anna?Sie hatte doch ihre Bitch.

"Ey?Was ist eigentlich mit Anna?",fragte ich sie vorsichtig. Sie drückte mich gegen die Wand und küsste mich.

Sie tat es extra,das wusste ich,denn Therese kam gerade aus dem Raum.Ihr Blick war jedoch weder eiskalt,noch wütend.Sie grinste bis über beide Ohren.

"Guten Tag ihr beiden.",grinste sie , "Einen schönen Tag wünsche ich euch noch." Sie schaute wieder direkt auf ihren Weg,ihre Arme eng um ihre Sachen geschlungen.

Ein kurzes Grinsen tauchte in meinem Gesicht auf,doch Elisabeth sollte davon nichts mitkriegen.Sonst würde sie wieder ausrasten.

"Also,was ist mit Anna?",fragte ich erneut.Sie drehte ihren Kopf langsam zu mir,ihr Blick war immer noch bedrohend.

"Warum willst du es wissen?"fragte sie ebenso bedrohlich.

"Interessiert mich nur.Ich meine,nach so einer Trennung." Ich versuchte ein wenig Abstand zu gewinnen,doch sie heftete meine Arme neben meinen Kopf.

"Was habt ihr vor?",fragte sie aggressiv. Die einzige Lösung war, sie zu beruhigen. Mit dem,was sie wollte.

Ich strich ihr eine Strähne ihres blond-pinken Haares hinters Ohr und schaute ihr tief in ihre Augen.

"Vertrau mir.",sagte ich ruhig und gab ihr einen Kuss auf die Wange.Es hatte geklappt,sie wurde ruhig.

Hand in Hand verließen wir die Schule und gingen zur Bushaltestelle. Bald kam Elisabeths Bus.Endlich.

Ich lebte inzwischen in einer eigenen kleinen Wohnung. Meine Eltern mussten Unterhalt zahlen,so dass ich meine Wohnung bezahlen konnte.

Sie lag im Schulort und da Eli heute einen Arzttermin hat,bei dem ich um Gottes Willen nicht dabei sein darf,werde ich Therese besuchen.

Ich habe ihre Adresse,Ich habe den Weg,Ich habe ihr Herz.Das wird genügen um sie von allem zu überzeugen.

Nach gefühlten drei Stunden,doch wahren 45 Minuten, kam dann endlich ihr Bus.Sie verabschiedete sich mit einem Kuss und drängelte sich rein.

Sobald der Bus weg fuhr,rannte ich zurück zur Schule und holte mein Fahrrad.Scheiß auf meine Wohnung,Therese war mein Zuhause.

Ich fuhr so schnell wie ich konnte,machte keine Pause,wurde vielleicht dreimal fast von einem Auto überfahren und das nur für sie.

Und da stand ich nun. Vor den Toren ihrer Wohnung. Ich werde durch sie durch schreiten und meine Prinzessin wieder bekommen.

Die Tür des Mehrfamilienhauses stand offen, also ging ich einfach rein. Doch kaum stand ich vor ihrer Tür, hörte ich Stimmen.

"Klappt doch alles gut. ",sagte eine tiefe Stimme. Ich kannte sie woher,doch ich konnte sie nicht zuordnen.

"Was klappt bitteschön gut? "Therese. Ihre Stimme war so sanft,wie Musik in meinen Ohren.

"Hast du etwa Angst? " ,lachte die männliche Stimme.

"Ich werde Henriette alles sagen. ", meinte Therese niedergeschlagen. Fragen über Fragen wirbelten in meinem Kopf herum.

"Hast du einen Plan?",diese Stimme. Sie klang genau so wie der Arzt aus dem Krankenhaus. Dieser gutausehende Arzt.

"Ja,ich erzähle es ihr auf Chorfreizeit,danach bin ich in Mutterschutz.Also können wir dann darüber reden.", Therese klang ziemlich verzweifelt.Wie gerne würde ich sie jetzt in den Arm nehmen,doch ich musste mehr erfahren.

"Sie wird sich bestimmt darüber freuen." Ich konnte an seinem Tonfall erkennen, dass er grinste.

Über was sollte ich mich freuen? Auf mehr Probleme, Tränen und Diskussionen mit Elisabeth und ihr?

Oder auf eine Zukunft. Eine Zukunft mit ihrem Kind, ihr und mir. In einem großen Haus würden wir leben und jeden Tag genießen.

"Ich muss jetzt los." ,sagte der Arzt. Ich hörte noch Kleiderrascheln,wahrscheinlich umarmten sie sich.

Dann rannte ich schnell eine Etage höher,damit er mich nicht sehen konnte. Als sich die Tür öffnete, wusste ich , dass ich recht hatte.

Es war der Arzt aus dem Krankenhaus. Doch was hatte er mit Therese zu tun? Wie Geschwister sahen sie jetzt nicht aus.

Er groß, blond und super dünn. Sie klein, braunhaarig und kurvig. Ich sehnte mich nach ihrem Körper.

Wenn ich wieder bei ihr bin , küsse ich jede Stelle ihres Körpers und verpasse ihr überall Kussflecken.

Ich werde sie besser behandeln als vorher. Werde ihr jeden Tag sagen ,wie sehr ich sie liebe.

Denn sie war meins, ist meins und wird es für immer bleiben,denn das hatte sie mir versprochen.

Ich bin Henriette Wellfare,16 Jahre alt und schwärme nicht für meine Lehrerin, sondern Liebe sie vom ganzen Herzen.

Hölle (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt