Kapitel 13

232 7 0
                                    

Nach dem zweiten Baum wurde der Korb so schwer, dass ich ihn nicht mehr mit hoch nehmen konnte.
Ich stellte ihn unten ab und machte aus der Decke, die Monery mir gegeben hatte und darin sammelte ich die Birnen.
War er voll, so leerte ich die Birnen in den Korb.

Nach zehn Bäumen war der Korb voll. Ich schnallten ihn mir auf den Rücken und suchte nach Monery.
Ich fand sie an derselben Stelle wie vorher, sie pflückte Himbeeren.
"Was ist? Gibt es ein Problem? Du sollst arbeiten!"
Ich drehte mich um und zeigte ihr den vollen Korb.
Sie Begriff nicht so richtig.
"Ich habe keinen Platz mehr."
Ich schlug mir die Hand vor den Mund.
Ich hatte geredet und ich durfte nicht reden.
Sie sah allerdings darüber hinweg:"Achso, dieses eine Mal darfst du, aber sonst nicht reden, verstanden? Gut da gehst diesen Weg in Richtung Haus zurück, der wartet ein Mann, ihm zeigst du den Korb und er wird auf deinen Namen zurückgestellt, am.Ende des Tages werden immer die bestraft die zu wenig gearbeitet haben, ist dir das klar? Dann Bring den Korb weg und er gibt dir ihn zurück, nachdem er ihn ausgeleert hat. Dann machst du dich da drüben an die anderen Birnbäume!"

Den ganzen Tag arbeitete ich und brachte noch drei Mal den Korb zurück.
Dann ging die Sonne langsam unter und Monery rief uns ins Haus.
Dort stellten die anderen sich in einer Reihe auf, in der Eingangshalle.
Ich stellte mich zu ihnen und dann kam Lord Wallenstein, der Mann vom Hof.
Er sagte bei jeder wie viel sie geentert hatte.
Als er vor mir stand, sagte er:"Achja, unser Neuzugang. Du hast mehr als das erforderliche Minimum geerntet du bekommst keine Strafe! Geht hinüber zum Essen!"
Wir gingen in einen anderen Raum und dort setzten wir uns vor kleine Tische.
In Schüsseln stand ein Brei vor mir.
Und daneben lag ein Löffel.
Die anderen aßen schweigend, also brachte ich es hinter mich.
Das Zeug schmeckte wiederlich und es war wohl aus Getreideresten.
Danach gingen alle in einen dritten Raum und stellten sich neben Holzplatten.
Ich stellte mich neben die einzige die frei war.
Die Wachen kamen herein und die ersten legten sich darauf.
Ich sah jedoch wie ihre Fußgelenke gefesselt wurden und ebenso die Hände.
Die Brust wurde mit einem Riemen gedrückt.
Dann machten die die lagen die Augen zu.
Mich nahmen sie als letztes.
Diese Haltung war so unangenehm.
Wer konnte so schlafen?
Der Riemen an der Brust drückte und man musste in einer bestimmten Position liegen.
Irgendwann übermannte mich schließlich die Müdigkeit.

Am nächsten Tag in der Früh wurden wir geweckt, losgemacht. Durchsucht. Wir aßen, dann ging es wieder nach draußen an die Arbeit.
Als ich bei den Obstbäumen mit den anderen ankam, warteten die Wachen schon.
Sie sprachen Monery an und sie zeigte auf mich.
Die Wachen kamen auf mich zu und sagten:"Hexe Niniel? Lord Wallenstein möchte euch sprechen!"
Ich nickte als sie meinen Namen sagten und dann folgte ich ihnen zurück zum Haupthaus.
Dort brachten sie mich in einen runden großen Raum.
In der Mitte stand ein Stuhl vor einem Tisch.
Sie setzten mich auf den Stuhl und machten um meine Handgelenke Riemen und fesselten mich auf den Stuhl, dann gingen sie.
Keine Minute später ging die Tür auf und ich sah diesen Mann von gestern.
Er nahm an dem Tisch Platz und dann fragte er mich immer wieder dieselben Fragen.
Ob ich mit dem Teufel gebuhlt hatte, wo und wann und wie.
Dann kamen fragen über meine Kinder und schließlich die Fragen was in dem Gift gewesen sei.

Er fragte mich Stundenlang nach den Antworten, doch ich gab sie ihm nicht.
Er stand auf und rief:"Patriachix!"
Ein Mann kam zur Tür herein.
Er hatte ebenso helle Haut mit schwarzen Knochen.
Er trug allerdings nicht ganz so herrschaftliche Kleider.
"Lord Wallenstein?"
"Dieser Hexe muss die Zunge gelockert werden, das ist deine Aufgabe, hier sind die Fragen. Ich werde mich um die Verwaltung kümmern, ich schicke dir Schreibrix, damit er jedes Wort protokolliert!"
Er gab ihm eine Mappe an Papieren und ging dann.
Kurz darauf kam noch so einer, der Papier dabei hatte.
Der eine machte mich los und zog mich hinüber zu einem anderen Stuhl.
Er fesselte mich diesmal mit Riemen, die in die Haut stachen.
Doch ihn kümmerte es nicht.
Er legte nur Sachen zurecht, dann nahm er eine Geißel.
Er benutzte sie an meinem Rücken, der durch den Stuhl frei war.
Wenn er Auftraf konnte ich nicht zucken, denn dann gruben sie die Hacken an den Fesseln in meine Haut.
Er fragte mich diese Fragen immer wieder.
Ich gab ihm keine Antwort.
Dann hätte er jeden Zentimeter meines Rückens gearbeitet und er suchte sich etwas anders aus.
Er machte mich los und ließ mich Knien.
Zwischen meine Beine stellte er etwas, dass er an die Platte des Zapfens steckte.
Dann drehte er an einer Schraube.
Das Ding zum Boden wurde höher und drückte mich hoch und den Zapfen weiter hinein.
Als ob das nicht genug wehtat, nahm er noch etwas und steckte es an ein Rohr, dann ließ er Luft hinein und das Ding in mir dehnte sich aus.
Er stoppte es und dann drehte er das Ding noch höher.
Die Platte steckte fast in mir drin.
"Also beantwortest du meine Fragen diesmal?"
Tränen liefen über meine Wangen. Ich wollte nur, dass er das Ding nicht höher drehte.
Er tat es. Diesmal schrie ich auf.
"Sag was ist in Amolia-Gift?"
"Eisenpulver, einen Löffel voll. Aufgebrütes Wasser einen Kessel voll. Ahhhh! OK, OK, Butterblüten, drei Stück. Eine Phiole mit Tau, gesammelt bei Vollmond. Und zum Schluss einen Tropfen Blut eines Pferdes! Ahhhh."
Er drehte weiter und nun hing ich mir noch auf dem Ding.
Meine Beine waren hinten verdreht.
"Eine Zutat noch: den Saft einer Zitrone."
Er ließ es so wie es war und es war so so unangenehm.
Niemand kann sich die Schmerzen ausmalen.
"Na also, geht doch!"
Er ging zur Tür und drehte sich nur noch einmal zu mir um.
"Ich werde den Grafen schicken."
"Nein, macht es ein Stück runter, bitte bitte!"
"Nein, du hättest früher gestehen sollen, dies ist zur Strafe!"
Er lächelte und machte die Tür zu.
Draußen schob er einen Riegel vor und schloss das Schloss ab.
Sie würden mich hier lange einsperren!

AngeklagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt