XVI

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"Alles gut? Du wirkst traumatisiert.", sprach die kleine Frau Shoto an. Dieser löste sich aus seiner Starre und blickte sie an. Die Frau drückte ihm darauf hin einen Becher mit Wasser entgegen und meinte: "Wenn du den austrinkst und aufstehst, ohne wieder hinzufallen, bring ich dich zu deinem Freund."

Das war ein guter Grund, mit möglichst viel Vorsicht aufzustehen für Shoto. Er zog seine Beine an, stützte sich auf seine Handflächen und drückte sich mit Hilfe dieser in eine Hockhaltung, aus welcher er schwankend in einen normalen Stand kam.

Sofort, als er ohne zu schwanken stand, nahm die kleine Frau, welche sich als die persönliche Schulärtztin entpuppte, seine Hand und zog den Rotweißhaarigen mit sich in ein provisorisch aufgeschlagenes Zelt.

Dort drin, auf einer Matte lag Izuku, eingehüllt in eine Rettungsdecke. Sein Gesichtsausdruck war sehr ruhig. Anders als erwartet schlief er nicht und blickte Shoto mit seinen ruhigen smaragdähnlichen Augen an.

"Ja ja. Es ist echt selten das jemand nach solchen Verletzungen noch wach ist. Aber nach den sonstigen Narben die man sieht scheint das bei ihm eher wenig überraschend zu sein.", meinte die kleine Dame.

"Izuku?", flüsterte Shoto und ging neben ihm auf die Knie.

"Ja?", seine Stimme war anders als von seinem stark wirkenden Gesichtsausdruck leise, schwach und vorallem verletzbar. Shoto merkte das Izuku nur stark wirkte, versuchte stark zu wirken.

"Wie geht es dir?", weiterhin flüsterte Shoto. Izuku grinste kurz, dann war sein Gesichtsausdruck auch wieder kalt.
„Beschissen. Ich kann kaum atmen; ich muss flach atmen und das ist verdammt anstrengend. Reden fällt mir deshalb auch sehr schwer.", es entstand eine große Pause in der Izuku einfach nur atmete, nein, eher nach Luft rang, ehe er weitersprach.
„Aber dir scheint es ja ziemlich gut zu gehen. Und ich dachte ich kann nur Blumen heilen.", er lachte, welches aber sofort in einem Husten unterging und Izuku ein schmerzverzertes Gesicht gab.

„Und-", wollte Izuku trotzdem weitererzählen, da hockte Shoto sich hin, legte seine Hand auf Izukus Kopf und strich durch sein Haar.
„Wenn du jetzt stirbst weil du mir unbedingt alles erzählen willst, werde ich dir das nie verzeihen.", meinte der Heterochromäugige. Seine Hand lag nun ruhig auf Izukus Kopf, weshalb dieser seine Augen schloss und nur noch die Stille zwischen den beiden genoss.

Nach einer halben Minute - für Shoto trotzdem zu kurz - schlug Izuku seine Augen wieder auf und meinte: „Ob du es mir verzeihst ist mir glaube ziemlich egal wenn ich tot bin."

„Nicht witzig."

Izuku grinste nur und schloss seine Augen wieder.

„Geh bitte ein Stück zur Seite. Der Krankenwagen ist da.", meinte die kleine Dame und pikste Shoto in die Seite. Dieser stand daraufhin wieder auf und ging aus dem Zelt. Sofort wurde er von zwei Leuten mit Trage fast umgerannt.

Nur kurze Zeit später kamen diese diesmal mit Izuku aus dem Zelt heraus und schaffte es ohne Schwierigkeiten die Treppe hoch zum Krankenwagen.

„Junge, du kommst jetzt mit hoch. Du wirst nochmal kontrolliert und wenn dann alles gut ist dann kannst du nach Hause gehen. Du wirst dann am Montag, wenn es keine Probleme gibt, wieder normal zur Schule gehen.

Shoto verstand es nicht. Wieder in die Schule gehen? Dabei war gerade Freitag. In innerhalb von drei Tagen soll seine ganze Klasse wieder weitermachen, so als wäre nichts passiert?

Als er sich umblickte, bezweifele er dies. Bakugo und das Mädchen mit dem er sich immernoch stritt waren die einzigen aus der Klasse die redeten. Der Rest wirkte ziemlich traumatisiert. Selbst Mineta ließ seine Finger von den Mädchen.

„Alles in Ordnung?“, kam es plötzlich von der Seite. Erschrocken drehte sich Shoto um und blickte direkt in die schwarze Augen von Momo. Nachdem er kurz den Schock, dass er angesprochen wurde, verarbeitet hatte, antwortete er: „Ja.“

Momo kicherte. „Du bist nicht gerade gesprächig, was?“
Shoto zuckte mit den Schultern und drehte sich wieder um, seine Augen starr auf das Tor, durch das Izuku getragen wurde. Momo seufzte.

„Wie lief der Kampf bei euch?“
„Izuku wurde schwer verletzt.“
„Ja, ich weiß. Aber wie lief der Kampf?“
„Nicht gut.“

Die Schwarzhaarige seufzte ein weiteres Mal und murmelte zu sich selbst: „Muss man ihm wirklich jeden Popel einzeln aus der Nase ziehen?“, sagte dann aber wieder lauter: „Und warum?“

„Izuku wurde schwer verletzt.“

My Angel | TododekuWhere stories live. Discover now