Under the stars

360 21 41
                                    

Für die liebe @princess_of_ereborr, weil ich Angst habe, dass sie mich umbringt, wenn ich ihr heute kein Happy-johnlock-ending mehr präsentiere :')

Just joking, das ist das Dankeschön für deine vielen lieben Votes und Kommis :3

Viel Spaß beim Lesen!


"Hier entlang, John

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

"Hier entlang, John."

Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt, nur die Straßenlaternen warfen ein fahles Licht auf die schlanke Gestalt des Detektives, der sich unbeirrt weiterbewegte.

John atmete erschöpft aus, schon seit Stunden waren sie unterwegs, wohin wusste er nicht wirklich. Unwillkürlich fragte er sich, ob Sherlock wirklich einen Plan hatte oder ob er einfach nur nicht zugeben wollte, dass der Mann ihnen entkommen war, doch er sagte es nicht laut.

Statdessen beeilte er sich, mit dem Dunkelhaarigen Schritt zu halten, dessen Silhouette schon fast in der Dunkelheit unterging. Die kalte Nachtluft zerzauste seine Haare und John schob seine Hände tiefer in die Taschen.

"Sherlock.", zischte er, nach Atem ringend. "Sherlock, das hat doch keinen Sinn!"

Der Angesprochene reagierte nicht, fast schien es so, als würden sich seine Schritte noch verschnellern. Der lange schwarze Mantel, den er trug, wehte leicht im Wind und verlieh ihm etwas elegantes, fast schon übernatürliches.

"Sherlock!" Diesmal war die Stimme des Braunhaarigen energischer und Sherlock blieb so aprupt stehen, dass John beinahe in ihn hineinlief.

"Was ist?" Die Gesichtszüge des Detektives waren angespannt, Entschlossenheit funkelte in seinen Augen, so wie immer, wenn er einen Fall hatte. Er genoss es, dass wusste John. Schwer atmend sah der Kleinere zu ihm auf, seine Stirn gerunzelt und die Augenbrauen angehoben.

"Das- ... das hat doch keinen Sinn, was wir hier tun.  Wir haben ihn verloren, lass uns nach Hause gehen. Morgen ist auch noch ein Tag." Mit dem überzeugendsten Gesichtsausdruck, den er hervorbrachte sah John seinen Gegenüber an, doch dieser entgegnete nur stur: "Wir können ihn noch einholen. Er muss diese Straße entlanggelaufen sein, dann rechts den kleinen Fußweg genommen haben. Dort ist eine Brücke, nein- er ist nach links gelaufen!" Sherlock machte Anstalten sich wieder umzudrehen, doch John ließ es nicht dazu kommen und ging einen Schritt auf ihn zu.

"Sherlock! Hörst du mir überhaupt zu? Ich bin müde , ich will nach Hause ! Das hier hat keinen Zweck!" Genervt sah er auf und blickte in die Augen des Detektives, der ihn nur wortlos musterte.

Ein warmer Schauer überkam ihm, wie immer wenn Sherlock ihn so intensiv ansah. Das Blau seiner Augen war in der Dunkelheit kaum noch zu erkennen, statdessen spiegelten sich die Sterne wie kleine Leuchtpunkte darin und verliehen ihnen einen gespenstischen Glanz.

Erst jetzt realisierte John, wie nah sie sich eigentlich waren. Kaum 30 Zentimeter trennten sie voneinander und der Braunhaarige konnte jede von Sherlocks dunklen Locken erkennen, die sich leicht im Wind bewegten. Wie gefesselt blickte er auf das regungslose Gesicht seines Gegenübers, dessen hohe Wangenknochen und markante Nase im Schatten noch gespenstischer wirkten.

John schluckte leicht, unwillkürlich fiel sein Blick auf die vollen Lippen des Detektives, die einen Spalt weit geöffnet waren. Hatte er eine Ahnung, wie gut er eigentlich aussah? Wahrscheinlich nicht, antwortete John sich in Gedanken. Für so etwas hat er keine Zeit. Einen Herzschlag lang verharrten beide so, gefangen in der Stille, die sie umgab, dann holte Sherlock Luft und fing an: "Nun, ich denke wir-"

Doch abermals konnte er seinen Satz nicht zu Ende bringen, denn John hatte in einer schnellen Bewegung seinen Finger gehoben und sah ihn durchdringend an. Überrascht sah Sherlock auf, rührte sich jedoch nicht. "Nicht. Sei still." Das Herz des braunhaarigen Mannes schlug schnell, während er diese Worte flüsterte, er wusste selbst nicht, was ihn dazu getrieben hatte. Es war wie eine Kraft in seinem Unterbewusstsein, die ihm befahl zu tun, was er schon so lange ersehnte. Eine Kraft, die stärker war als er selbst.

Und Sherlock brachte ihn schier um den Verstand, wie er regungslos wie eine Statue dastand, unbeweglich und doch von einer Schönheit und Kraft, die nur John sehen konnte. Er war nicht perfekt, doch genau das war eben so perfekt an ihm.

Der Wind rauschte in den Ohren des braunhaarigen Mannes und er schluckte schwer. Alles in ihm schrie danach, einfach... Die Bewegung kam aus dem Nichts, vielleicht ein schneller Mutausbruch, den nicht einmal John selbst vorhersehen hätte können und so beugte er sich nach oben, um seine Lippen mit denen des Detektives zu vereinen. Seine Hände fuhren über den dunklen Mantel und zogen ihn zu sich, ehe er Sherlock zaghaft küsste. Ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper, als der die weichen, vollen Lippen des Mannes vor ihm auf seinen spürte und gleichzeitig registrierte er, wie Sherlock sich versteifte.

Unbeweglich standen sie so da, Sherlock rührte keinen Muskel, während John's Lippen sanft auf den seinen lagen und er die Augen schloss. Es kam John vor wie eine Ewigkeit, bis der Detektiv endlich aus seiner Starre erwachte und der Berührung des Kleineren nachgab.

Wie in Zeitupe fand seine Hand den Weg in das Haar seines Begleiters und er öffnete seine Lippen einen Spalt. Zu sagen er wäre sich der Situation bewusst wärer übertrieben, sein Kopf war wie leergefegt, nicht der geringste Hauch einer Chance, hier eine vernünftige Folgerung zu schließen. Er war nicht mehr Herr der Lage, nicht einmal ansatzweise, doch alles was er spürte war das Feuer in seinem Inneren, das sich immer weiter ausdehnte und ihn in einen Strudel von Adrenalin und heißen Glücksgefühlen zog. Das war nicht dasselbe Gefühl das er hatte, wenn er Verbrecher jagte. Das hier war tiefer, viel tiefer. Es war wie etwas, das schon immer so gewollt war, wie zwei Magnete, die nur darauf gewartet hatten, sich endlich zu berühren.

Der Kuss wurde immer intensiver und wie im Rausch hielten sich die beiden aneinander fest. Es fühlte sich so richtig an, so gut und unwillkürlich entfuhr John ein leises Seufzen, während er sich enger gegen den Größeren schmiegte.

Der kalte Wind machte ihm nichts mehr aus, eine Hitze hatte seinen Körper erfasst und ließ seine Wangen brennen, während er sanft an der Unterlippe des Dunkelhaarigen saugte. 

"J-john..." Es war Sherlock, der sich als Erster vorsichtig aus dem Kuss löste, außer Atem blickte er seinen Gegenüber an. Langsam ließ er ihn los, seine Augen waren groß und John konnte sehen, wie er merklich schluckte.

Der Kleinere trat ebenfalls zurück und blickte zu Boden, sein Gesicht färbte sich - falls das noch möglich war- noch röter und er steckte seine Hände in seine Taschen. Was hatte er getan? Er konnte doch nicht einfach...

Verlegen räusperte er sich, versuchte das Kribbeln in seinen geröteten Lippen und die Hitze, die durch seine Adern strömte, zu ignorieren. "Ich-..."

Diesmal war er es, der seinen Satz nicht zu Ende bringen konnte, denn Sherlock unterbrach ihn. Der Detektiv ließ die Hand sinken, die er gerade noch ungläubig an seine Lippen geführt hatte und meinte mit rauer Stimme: "Einverstanden, wir gehen nach Hause."

Überrascht sah John ihn an, erhaschte einen kurzen Blick auf das Glänzen in den Augen des Detektives und das leichte Rot seiner Wangen, ehe er wieder zu Boden sah. Unwillkürlich musste er lächeln und er fuhr sich verlegen durch die Haare. "Okay..."

Er fing das leichte Lächeln von Sherlock, der seinen Mantelkragen hochschlug, auf und trat neben ihn. "Gehen wir."

Nebeneinander liefen sie los, stumm wanderten sie im immer wechselnden Schein der Straßenlaternen in Richtung Baker Street. Einen kurzen Moment zögerte Sherlock, dann nahm er John's Hand in seine eigene. Er konnte im Augenwinkel den überraschten Blick des Braunhaarigen sehen und unterdrückte ein Lächeln. Nur der leichte Glanz in seinen Augen zeugte von den Gefühlen, die in seinem Inneren tobten und der sanften Wärme, die ihn erfüllte.

Sherlock und John. Auf einmal schien es so klar, als wäre es schon seit Millionen von Jahren vorherbestimmt.

Sie gehörten zusammen. Für immer.


Sherlock OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt