fifteen

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Louis guckt mich erst überrascht an, lächelt dann aber und zieht mich in eine Umarmung. Erleichtert atme ich aus.

Es fühlt sich so an, als hätte ich die ganzen Lasten auf meinem Rücken ablegen können. Als hätte mich das schon zu lange unterdrückt und nun kann ich frei sein. Frei wie ein Vogel. Einfach den Wind zwischen meinem Flügeln spüren und beschwerdefrei fliegen. Dabei sehe ich Louis, wie er neben mir fliegt.

"Ich liebe dich auch, Haz", flüstert er mir leise ins Ohr, was mein Herzschlag erhöht und mich dazu bringt, ihn fester an mich ranzuziehen.

"Denkst du, wir könnten... Wir könnten Du und Ich für immer sein?", ich schaue in seine wunderschönen Augen, worauf er zufrieden nickt und mich liebevoll küsst. Direkt erwidere ich den Kuss und schliesse meine Augen.

Der Kuss soll aber nicht lange anhalten, denn bald darauf löst er sich von mir und schaut mich mit einem wunderschönen Lächeln im Gesicht an.

"Harry? Können wir über deine Meinung bezüglich LGBT reden?", will Louis behutsam wissen, worauf ich seuzfe und nicke.

"Du, ich weiss, dass du es einfach für endgültig normal ansehen willst, aber das ist nicht so einfach. In manchen Ländern wird es immer noch als verboten angesehen. Dass wir Menschen so frei leben können, gibt es auch noch nicht lange. In meiner Schulzeit wurde ich häufig als Schwuchtel beleidigt. Ja, ich wurde regelrecht gemobbt, zusammengeschlagen, alles, was dir auch widerfahren ist. Ich weiss, es ist dir wichtig und du willst nicht, dass alle damit angeben, jedoch tun sie das nicht. Sie sind einfach Stolz auf sich, dass sie es ausleben können und sich nicht mehr verstecken müssen. Vielleicht... Ja, nur vielleicht, wird es in der Zukunft eine Welt geben, wie du sie dir vorstellst", spricht Louis weiter und öffnet mir damit die Augen.

So habe ich das noch nie gehört und vermutlich hat er recht. Ich meine... Er wurde gemobbt, weil er schwul ist. Weil er Männer eben liebt und für Frauen nur rein freundschaftliche Gefühle empfinden kann. Er wurde zusammengeschlagen für das, was er ist.

"Ich.. Ich glaube, du hast recht", gestehe ich ihm und stehe auf. Er folgt mir und steht ebenfalls auf. Dann lege ich meine Hände auf seine Hüfte und schaue in seine Augen. Seine Arme legt er um meinen Nacken und schaut mich etwas neugierig an. "Ich wusste nicht, dass es heutzutage immer noch Menschen gibt, die das nicht akzeptieren wollen und können... Ich liebe dich dafür", dann lege ich meine Lippen auf seine. Er erwidert den Kuss schüchtern und schliesst seine Augen, weswegen ich es ihm nachmache.

Mein Herz wird mit Liebe erfüllt. Es entfacht in Flammen und ich fühle mich wirklich mehr als gut. Dann aber lösen wir uns wieder von einander und lächeln uns für einen Moment einfach glücklich an.

Gemeinsam gehen wir ins Wohnzimmer, wo Liam mich immer noch etwas zornig anschaut, während es Niall bereits wieder viel besser geht - genau wie mir.

„Und?", Niall schaut mich gespannt an, worauf ich nur schmunzeln kann. „Was?", grinst Louis ihn an. Augenblicklich schreit Niall auf und hüpft freudig umher. „Es ist passiert, sie haben es geschafft!!" Nun guckt Liam verwirrt drein, worauf ich nur lachen muss.

„Liiiii", jubelt Niall und springt ihm in die Arme. Liam hat damit zwar nicht gerechnet, fängt ihn aber auf. „Was ist los?", will Liam etwas verloren wissen.

„Sie sind endlich ein Paar!", ruft Niall freudig und schaut zu Louis und mir.

„Habe ich was verpasst?"

„Li, du hast doch immer selber gesehen, wie sie sich angeschaut haben und ich wusste, dass Harry Louis liebt! Siehst du das Grinsen in Lou's Gesicht? Das hätte er jetzt nicht, wenn sie nicht zusammen wären!", jauchzt Niall euphorisch und nun muss selbst Liam lachen.

„Ist dem so?", er blickt zu Louis und mir.

Als hätten wir den selben Gedanken gehabt, nicken wir gleichzeitig. Liam richtet seinen Glückwunsch aus und Niall kreischt wie verrückt rum.

„Halt dein Maul", lacht Louis und legt seinen Arm um meine Taille. „Tschuldigung", kichert Niall. „Ich habe so drauf gewettet, dass das zwischen euch was wird."

„Bitte?", nun melde ich mich zu Wort. „Ich fand, ihr habt von Anfang an zueinander gepasst. Warum wollte ich denn sonst wohl, dass Lou bei dir schläft?", schmunzelt Niall und ich würde ihn so gerne dafür schlafen.

„Du wolltest uns also verkuppeln, was?", scherze ich und schaue ihn grinsend an. Dieser nickt nur, ebenfalls grinsend.

„Hat ja auch gut auch ohne deine Hilfe geklappt", mischt sich nun auch Louis ins Wort. „Hä, ich habe euch zusammen in mein Zimmer eingesperrt, ganz ohne meine Hilfe habt ihr es also auch ned geschafft", gibt Niall Stolz von sich.

Augenverdrehend gebe ich Louis einen Kuss auf die Lippen.

„So süss!!"

we're all human || l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt