Die Kurzgeschichte "eine Ehe sagt nichts aus" gibt eine auschlaggebende Situation, von einem langjährigen Ehepaar wieder.
Im Mittelpunkt steht die Beziehung von Sibylle und Manfred.
Eine Ehe sagt vieles aus... oder etwa doch nicht?
Spannend, kurz...
Am Fenster stehend, mit einer Zigarre in der rechten Hand, und seine Frau die seelenruhig in ihrem Sessel mit einem Buch sitzt, den Rücken zugewendet spricht:" Sibylle, hast du mir etwas zu sagen?" "Nein Manfred, worauf möchtest du hinaus? Wenn du das Buch meinst, das ist fabelhaft, wirklich vorzüglich, entspricht voll und ganz meinen Erwartungen." Stilles Schweigen... "Kinder..., ich meine unsere Kinder, Sibille", ihr Name sagt er mit leichten Nachdruck. Der Gesichtsausdruck der 74 Jahren alten Frau, fällt von einer überschwänglichen Freude in einer Millisekunde in sich zusammen, ganz bleich ist sie vor Schreck. Nun drückt Manfred die Zigarre langsam aus und lässt den Stummel im Aschenbecher liegen. Wie ein Tiger schleicht der 78 Jahre alte Ehemann auf Sibylle zu. Sie sitzt immer noch friedlich auf dem Sessel, legt allerdings das Buch auf die Kommode links neben ihr, als ob sie wüsste, was nun geschehen wird. Ruckartig beugt er sich über sie, die Hände abgestützt auf die Armlehne, und brüllt sie an:" Sag es!" Sibylle weiß ganz genau, was er, ihr Ehemann seit 50 Jahren, von ihr hören will. Eingeschüchtert gibt sie ruhig als Antwort :" Ich weiß nicht, was du meinst." Manfred schaut sie kalt an, in der Position verharrend erzählt er ganz ruhig, dass sie vor 45 Jahren eine Affäre gehabt hätte. "Was hast du dazu zusagen?!", diese Worte kommen nur so aus seinen Mund wie ein Tsunami geschossen. Sibylle sagt nichts, schaut mit Bedacht sich nicht zu bewegen, in seine Augen. Nach einer kurzen Weile sagt sie mit voller Liebe und Hoffnung in der Stimme, dass sie ihn liebe und sowas nicht getan hätte. Eiskalt ins Gesicht gelogen zu werden macht Manfred rasend und wütend, sein Herz beginnt schneller zu schlagen und er spannt seine, doch nun etwas älteren, Muskeln an und seine Adern, die überzogen von einer dürren, dünnen, blau schimmernden Hautschicht sind, treten hervor. Er packt ihre Hände mit einer Hand, umschließt diese und drückt feste zu. Ganz nah geht er an ihr Gesicht, sie spürt seinen Atem und den Geruch nach Rauch. Er schreit außer Kontrolle, dass sie Lüge und er Beweise habe. Ein Brief mit einem Schwarz-Weiß-Foto, worauf Sibylle mit einen anderen Mann an einer Hotelbar, zusehen ist.
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Sibylles Geliebter will sie schmoren lassen und ihre Ehe zerstören, er will sich rächen dafür, dass sie ihren Ehemann nicht verlassen hat. Manfred ist unberechenbar, aufbrausend und gewalttätig. Er ist erschüttert und erzürnt darüber, dass sie, seine Ehefrau, seit 50 Jahren, ihn anlügt und nicht zur Wahrheit steht. Manfred reicht es, er will es aus ihrem Triel hören. Er lässt die zugedrückten, umschlossenen Hände los und schlingt ihr sie um ihren Hals. ihre Handgelenke schmerzen und ein Stich durchfährt sie, als er losließ, instinktiv geht sie die Bewegung, die ihr Ehemann tut, nach. Manfred drückt so feste zu, dass sie keine Luft bekommt. Von einer friedlichen, sorgelosen Situation zu einer gefährlichen, unentkommbaren Position. Sie tippt immer wieder gegen seine Hände, um zu symbolisieren, dass es zu viel ist, aus ihrem Mund leise gehauchte Wortfetzen. Jedes mal, wenn Manfred geladen ist, bekommt sie es ab. Aber sie denkt nicht daran, dass er sie umbringen könnte, nein das wäre zu absurd, nicht greifbar, das würde und könnte er niemals tun, er liebt sie doch, sie sind Verheiratet, führen eine Ehe. "Sag es!", kommt es gepresst und voller Abschaum aus dem Mund von Manfred, sein blick starr auf sie gerichtet und mustert sie erwartungsvoll. In dem Moment, wo sie es aus aller Kraft noch leise flüstert, war es zu spät... Starre Augen schauen in die Leere, ein Auge zuckt noch kurz, dann ist es zu Ende. Zu spät hat sie sich dazu aufgerafft, die Wahrheit auszusprechen. Ihr lebloser Körper in Manfreds Hand.
Ende
(alle Abbildungen sind selber skizziert, keine Meisterwerke NUR Skizzen!)
Was sagt ihr zu der Kurzgeschichte? Hat sie euch gefallen? Hat sie euch nicht gefallen? Ich würde mich über Feedback sehr freuen, über Verbesserungsvorschläge ebenso :)
