Cosima Russo

885 47 1
                                    

Sie ist schon aus dem Badezimmer raus und ich ziehe schnell mein Kleid wieder an und husche wieder runter. Ash lehnt neben der Haustür an der Wand mit ihrem Handy in der Hand. Ich bleibe auf der vorletzten Stufe stehen und schaue sie einfach an. Sie könnte auch Model sein, natürlich nicht diese Püppchenversion, aber trotzdem ihre Gesichtszüge so einzigartig und ihre trainierter Körper und dann diese feinen Klamotten. Sie schaut auf und fängt an zu grinsen. Sie stellt sich vor mich.

„Jetzt sind wir gleich groß.", muss ich schmunzelnd bemerken. Sie legt den Arm um meine Hüften und drückt mich an sich so dass ich keinen Boden mehr unter den Füßen spüre.

„Hab ich dir schon gesagt dass du in diesem Kleid sehr schick aussiehst?", fragt sie mit rauer Stimme und einem frechen grinsen auf den Lippen. Ich werde schon wieder ganz rot. Sie lässt mich runter.

„Du musst los Cos sonst wird Dana noch ganz böse.", erinnert sie mich, dass wir wirklich jetzt keine Zeit mehr haben. Ich seufze und schlüpfe in meine Schuhe. Ash dreht mich zu sich um und küsst mich.

„Melde dich wenn du am Krankenhaus angekommen bist.", flüstert sie mir gegen die Lippen. Ich nicke und lasse sie stehen. Ich setze mich in meinen Wagen und fahre los. Innerhalb von zehn Minuten parke ich auf dem großen Platz vor dem Krankenhaus. Ich hole mein Handy raus um Ash zu schreiben aber mir fällt ein dass ich ihre Nummer nicht mehr habe und auf der Karte stand auch nichts außer ihrer Adresse. Ich seufze. War ja klar. Ich steige aus und laufe ins Krankenhaus. Dana taucht auf einmal neben mir auf, auf dem Weg zur Umkleide.

„Wo warst du?", fragt sie misstrauisch.

„Wir reden nachher.", meine ich nur und verschwinde in die Umkleide der Ärzte. Ich will mich jetzt nicht erklären müssen. Ich weiß ja nicht mal was ich gemacht habe und was es bedeutet. Lauren steht da und holt ihren Kittel aus ihrem Spinnt. Sie sieht mich überrascht an.

„Warum hast du die Klamotten von gestern an?", fragt sie. Ich ziehe mich aus und ziehe mir eine weiße Stoffhose vom Krankenhaus und einen blauen Kasack.

„Ich hatte keine Zeit mich umzuziehen.", antworte ich ihr nuschelnd.

„Sie war nicht Zuhause.", sagt Dana, die sich reingeschlichen hat. Beide starren mich an.

„Wo warst du?", verlangen beide gleichzeitig zu erfahren. Ich stöhne auf.

„Ich bin gestern Abend jemanden besuchen gefahren und dann haben wir Rotwein getrunken und ich musste da schlafen.", erzähle ich kurz und habe Hoffnung das es ihre Neugier stillt.

„Wen?", harkt Lauren nach. Warum mache ich mir eigentlich Hoffnung dass sich damit zufrieden geben? Ich binde mir einen Zopf.

„Ist das jetzt wichtig? Ich muss los.", murmle ich und weiche ihren Blicken aus. Sie sind meine besten Freunde aber ich bin nicht bereit darüber zu reden. Ich laufe in die Notaufnahme und suche regelrecht nach Arbeit. Natürlich werde ich fündig.


Nach Stunden setze ich mich hinter den Tresen und lehne mich zurück. Lauren und Dana setzen sich neben mich.

„Es war aber nicht Jim oder?", fragt Dana vorsichtig. Dass sie das glaubt schockt mich so dass ich nur den Kopf schütteln kann.

„Ok zumindest das. Geht es dir gut?", fragt Lauren sanft. Bin ich so sensibel?

„Ja, irgendwie ja.", stelle ich fest. Ich muss lächeln.

„Bist du glücklich?", fragt Dana fassungslos nach.

„Ich war bei Ash.", gestehe ich ihnen. Beide sehen mich jetzt komplett verrückt an. Es dauert einen Moment bis sie sich gefangen haben, dann geht es los. Sie fragen so viel aufeinmal und so viel durcheinander dass ich nicht mehr hinterherkomme.

„Ok, ok ruhig. Sie hat mir gestern ihre Adresse gegeben als wir los mussten und ich bin einfach direkt nach unseren Einsatz auf gut Glück zu ihr gefahren. Sie war noch wach und hat mich reingelassen. Sie hat sich sorgen gemacht dass mit mir was wäre weil ich ein bisschen Blut an mir hatte. Sie hat mir was zu essen gemacht und wir haben zusammen Wein getrunken und dann wollte sie mich nicht mehr fahren lassen also habe ich bei ihr geschlafen.", fasse ich zusammen, unschlüssig ob ihnen mehr Details sagen möchte.

„Wir haben uns geküsst.", ergänze ich kleinlaut. Lauren und Dana grinsen ganz breit. Man könnte auch denken die beiden sind Serienkiller, echt unheimlich.

„War es gut?", fragt Dana mit einem dreckigen Lächeln.

„Sie küsst sehr gut.", antworte ich peinlich berührt und spüre die Hitze in meinen Wangen.

„Also versucht ihr es nochmal?" Ich weiß es nicht genau.

„Ich denke. Sie hat gesagt ich kann immer zu ihr kommen und eigentlich sollte ich..", weiter komme ich nicht weil ich unterbrochen werde.

„Sich bei mir melden.", brummt eine Stimme. Wir schauen alle auf.

Ice 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt