Du wirst bald wieder bei mir sein

43 3 3
                                    

Jared

„Ich glaube ich brauche jetzt erstmal einen Drink. Oder zwei." Entgegnete Thomas, nachdem Sharon ihm alles wiederholte, was ich ihr zuvor erzählte. Das er das jetzt alles erstmal mit einen Drink verdauen muss, kann ich mehr also nur nachvollziehen. Immerhin wurde seine Tochter entführt und wir haben noch keinen Anhaltspunkt, wo wir mit der Suche nach ihr beginnen könnten.
Er lief zur Bar-Theke, die im Hinteren Ende des Raumes, vor einer gigantischen Fensterfront stand, nahm sich die Vodka Flasche und füllte sich ein Schnapsglas bis zum Rand voll. Es war so voll, dass es einiges Verschüttete, als er es ruckartig anhieb.
„Gut, dann deutet alles wohl auf einen weiteren an." Sagte er, runzelte die Stirn und blickte herunter auf die Theke und den Verschütteten Vodka.
„Möchte jemand auch einen?" fragte er mich und Sharon und richtete den Blick wieder aufrecht zu uns.
„Nein." sagte Sharon. In ihrer Stimme hörte man, wie Fassunglos sie ist. Wie entsetzt und krank vor Sorge. Mir geht es nicht anders. Wenn ich daran denke, was Cassy alles passieren könnte, schnürrt sich mein Magen zusammen.
„Ich ruf die Polizei." Sagte Sharon und zog sich ihr Handy aus der Hosentasche. Plötzlich schoß mir ein Gedanke durch den Kopf.
„Warte!" rief ich, sie drehte sich erschrocken zu mir rum. Auch Thomas schaute mich an und hielt mitten in der Bewegung inne, das Glas erneut zu füllen.
„Wir sollten warten, bis wir die Polizei rufen. Ich bin eine Bekanntheit und wenn die Presse aus irgendeinem Grund etwas mitbekommt, landet alles sofort in den Medien. Wer weiß, was ihr Ex-Idiot ihr antut, wenn er in Panik gerät, weil er mitbekommen hat, dass die Polizei nach ihm sucht. Wir sollten mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, alles tun um sie allein zu finden. Und wenn wir sie haben oder wissen wo sie ist, dann können wir die Polizei rufen und diesen Mistkerl verhaften lassen."
Wuchtig stellte Thomas sein Schnapsglas wieder auf die Theke zurück. Mit gehobenem Finger lief er Schnurstracks auf mich zu.
Wahrscheinlich findet er die Idee nicht so super, zu warten, bis wir die Polizei benachrichtigen. 
„Ich bin eine Bekanntheit... BlaBlaBlaBla! Warten?! Ist das dein Ernst? Es geht um meine Tochter! Das hast du wohl vergessen!" Schrie er mich an. Sein nach Vodka riechender Atem kroch in meine Nase. Aber ich steh zu meinem Vorschlag. Ich bin mir zu 100% sicher, dass es so besser ist.
„Das Wohl Ihrer Tochter ist mir genauso wichtig wie Ihnen, Thomas. Aber ich bin mir sicher, dass wir das Wohl nur garantieren können, wenn wir sie versuchen ohne Polizei zu finden. Sie haben doch gehört, wie Colson drauf ist."
„Mit warten werden wir sie niemals finden! Schatz, du rufst jetzt die Polizei." befiehlt er Sharon. Sie zögerte und schaute Grübblerisch. Sie wusste wohl nicht recht, auf welcher Seite sie stehen soll.
„Gut, dann mach ich es." Sagte Thomas und zog sich sein Handy aus der Tasche seines Sackos. 
„Warte! Schatz, ich denke Jared hat Recht. Wir sollten wirklich warten."
„Ist das dein Ernst?" Fragte er seine Frau, als hätte er sich eben verhört.
„Okay. Aber nur damit das Klar ist, ich willige nur ein, weil meine Frau es tut und dir Vertaut. Und eins noch, du hast einen Halben Tag Zeit. Wenn du bis dahin keine Ahnung hast, wo meine Tochter stecken könnte, ruf ich die Polizei."
Ich nickte und entgegnete: „Gut. Ich brauch jetzt erstmal frische Luft und außerdem ist das Essen auch so gut wie fertig." bemerkte ich an, ohne noch dazuzuerwähnen, dass das einzige was immernoch fehlt die Eier sind.
Sharon streichte mir über die Schulter und widmete sich Richtung Herd. Thomas schaute mich Verärgert an, drehte sich dann weg und lief zurück zu seiner Bar, wo er sich den wütend abgestellten Vodka hinterkippte.
Schnell in meine Schuhe geschlüpft, verließ ich die Wohnung, fuhr mir den Fahrstuhl nach unten und verließ dann anschließend das Gebäude. Ich lief die Straße runter und näherte mich einem kleinem Park der direkt an einem Fluss liegt. Ich setzte mich auf eine Bank, am Rande des Weges in den Schatten. Wenn ich nur eine Ahnung hätte, wo wir überhaupt mit der Suche nach Cassy beginnen könnten. Es macht mich fertig, sie nicht bei mir zu haben. Ich mache mir so Sorgen um sie, dass es beinahe wehtut. Ich würde Cassy am liebsten versuchen Anzurufen, aber das geht leider nicht... ihr Handy liegt auf der Kommode in unserem Zimmer. Aber ich könnte Jensen anrufen, ich brauch jetzt jemanden zum Reden und vielleicht hat er ja eine Idee.
Ich entsperrte mein Handy, scrollte durch die Kontakte bis ich seinen Namen sah und drückte auf den Grünen Hörer.
Es dauerte locker eine halbe Minute bis Jensen endlich abnahm.
„Jared, es ist grad kein Guter Zeitpunkt. Können wir später Reden? Oder fass dich Kurz. Ich, ich...hab zutun." Sagte er und das Weibliche Gekicher im Hintergrund nicht zu überhören. Anscheinend hatte er wiedermal ein flüchtiges sexuelles Abenteuer für eine Nacht. Oder hat es immernoch, was auch immer. Verübeln kann ich es ihm nicht, ich war eine Zeitlang, bevor ich Cassy kennengelernt habe, genauso.
„Cassy ist weg..." Antwortete ich und bemerkte wie sich der Ton in meiner Stimme automatisch veränderte.
„Jared die taucht schon wieder auf. Die macht sicherlich nur so einen Weiberkram, wie Maniküre und Pediküre. Ich kann jetzt echt nicht. Ich...Ich...Ich muss jetzt mein Rohr verlegen."  Erneut vernahm ich Gekicher im Hintergrund und wenn ich mich nicht täusche, sogar mehr als eins.
„Sie ist nicht einfach nur weg Jensen. Ihr Ex-Idiot, er hat sie mitgenommen. Gegen ihren Willen. Ich, ich weiß nicht was ich tun soll. Was ist, wenn ihr etwas passiert?"
„Ihr geht jetzt!" Befiehlte er seiner Weiblichen Errungenschaft, eher er fortfuhr: „Ach, Fuck man. Tut mir echt leid, yo. Wie ist das alles denn passiert?" Wollte er wissen.
„Die Kurzform ist die: Ihr Ex-Idiot lauerte ihr schonmal auf und bedrängte sie, auf den Parkplatz vor ihrem Hotel. Dann heuerte er jemanden an, um sie beschatten zu lassen. Dazu kamen Briefe von ihm und dann, zu guter letzt, hatten wir unseren Ersten Streit gehabt und sie brauchte Frische Luft und ist gegangen. Verdammt Mann, hätte ich sie nicht gehen lassen, wäre das alles nicht passiert. Ich hab noch nie jemanden so geliebt wie sie. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn ihr etwas passiert und ich sie nicht beschützen konnte. Außerdem hat der Typ ein Drogenproblem und ist somit unberechenbar."
„Fuck man, ich weiß wie sehr du sie liebst. Aber Bro, gib dir nicht die Schuld dafür, denn die hast du nicht. Ja, die Sache auf dem Parkplatz... davon hat sie mir erzählt, davon wusste ich schon vor dir. Ich hatte sie damals zufällig gesehen und das ihr Ex-Arschloch sie küsste. Ich hatte sie danach zur Rede gestellt, weil ich dachte die hätten was am laufen. Was sich ja dann zum Glück nicht herausstellte. Erzähl mir mehr, vielleicht können wir versuchen ihr Handy zu Orten." Schlug er vor. Es ist ja nett, wie er versucht mich aufzumuntern und sagt, dass es nicht meine Schuld sei. Aber Tatsache ist doch, dass es das komplette Gegenteil ist. Hätte ich sie nunmal aufgehalten und nicht gehen lassen, wäre das schließlich nicht passiert. Und das ist das, was mich am meisten fertig macht.
„Das wird nicht viel bringen, sie hat ihr Handy nicht dabei. Das einzige was sie nach unserem Streit mitgenommen hat, waren die Autoschlüssel für ihren Mietwagen. Sie wollte ein bisschen..."
„Warte, sagtest du Mietwagen?" Unterbrach er mich mitten im Satz.
„Ja, wieso?"
„Neuere Mietwagen sind mit GPS ausgestattet, damit Autovermieter bei Verdacht auf Diebstahl oder Verdragswidriger Verwendung das Fahrzeug lahmlegen lassen können. Das heißt, wenn wir wissen bei welcher Firma Cassy ihr Auto gemietet hat und den Leuten berichten, dass deine Freundin mit dem Auto entführt wurde, finden wir sie. Am besten du durchsuchst ihre Sachen und ihr Telefon nach einem Namen von der Firma ab. Am besten wäre natürlich der Mietvertrag."
Ich ärgere mich gerade ziemlich, dass ich nicht auf diesen Gedanken gekommen bin.
„Super Idee, warum bin ich nicht darauf gekommen? Ich werd sofort zurück gehen und mich auf die Suche machen. Danke, Jensen."
Jetzt da ich weiß, wie wir sie finden, kann ich an nichts anderes mehr denken, außer sie wieder in meine Arme zu schließen und sie nicht mehr gehen zu lassen. Ich hoffe nur ich finde den verdammten Namen dieser Firma.
„Kein Problem. Schick mir dann deinen Standort in Portland. Ich zieh mich an, packe ein paar Sachen und flieg dann mit meinem Privatjet zu dir. Ich bin in 3 Stunden bei dir und helfe dir, falls du noch nichts gefunden hast."
„Es ist nicht nötig, dass du her kommst aber trotzdem Danke für deine Hilfe."
„Natürlich ist das nötig Bro. Du bist mein Bester Freund und ich bin immer für dich da, wenn du meine Hilfe brauchst."
„Danke Man. Ich Schick dir dann gleich den Standort, wenn ich wieder zurück bin. Ich bin gerade in einem Park. Ich hab einfach Frische Luft gebraucht."
„Glaube ich dir. Yo, Bis später." Verabschiedete er sich und legte auf ehe ich antworten konnte.
Manchmal weiß ich echt nicht, was ich ohne Jensen tun würde. Ich bin froh so einen besten Freund wie ihn haben zu können. Aber jetzt muss ich so schnell wie es geht zurück. Ihre Eltern werden Luftsprünge machen, wenn ich ihnen Mitteile, dass ich einen Weg gefunden habe, wie wir den Standort von Cassy herausfinden.

Bad boy in love: Jared Padalecki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt