3.Kapitel

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Geschockt drehe ich mich um, als ein kleiner weißer Drache aus dem Feuer krabbelt. Ich lasse einen Schrei los und verstecke mich hinter dem Baum. Was macht ein Babydrache hier. Ich blicke vorsichtig hinter dem Baum hervor und sehe mir den Drachen genauer an. Er sieht eigentlich unglaublich knuffig aus. Ich blicke mich um und bemerke erst jetzt, das Nightmoon vor Schreck zu mir gerannt ist. Er würde alles für mich riskieren, auch sein Leben und umgekehrt gilt natürlich dasselbe. Als sich der Schock etwas gelegt hat, komme ich vorsichtig hinter dem Baum hervor. Währenddessen behalte ich den Drachen ständig im Auge. Plötzlich öffnet er sein Maul und ich spanne mich an. Er hebt seinen Kopf und senkt ihn wieder als er niesen muss. Ich entspanne mich erleichtert wieder etwas und frage über Gedanken.

Wer bist du?

Na wer wohl, Meisterin? Dein Drache natürlich, Meisterin. Ich bin Shadow, aber es wäre mir lieber wenn du mich Domino in der Öffentlichkeit nennst, Meisterin.

Hör auf mich Meisterin zu nennen. Was soll das heißen, du bist mein Drache. Ich habe doch überhaupt kein Ei bekommen.

Vorsichtig nähere ich mich dem Drachen und setze mich dann mit ein wenig Abstand im Schneidersitz auf den Boden. Als wäre es das normalste auf der Welt, kommt Shadow zu mir und legt sich auf meinen Schoß.

Hey, was machst du da?

Mich auf deinen Schoß legen. Es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen. Wegen dem vorhin, natürlich hattest du ein Ei. Du hast doch die Kette in die Flammen geworfen um mich zu befreien, beziehungsweise zum Leben zu erwecken.

Warte, du warst in dem kleinen Ei auf meiner Kette!?

Ich blicke den kleinen Drachen ungläubig an, doch dieser nickt nur mit dem Kopf.

Ich finde es erstaunlich, dass du das Ghost und die Elemente so gut beherrschst. Ich habe leider selbst keine Ahnung, warum das alles passiert, doch wir können es gemeinsam herausfinden. Du bist jetzt eine Drachenreiterin und meine Meisterin.

Ich bin nicht deine Meisterin. Ich bin von niemanden die Meisterin. Wenn, dann bin ich deine Freundin.

Es ist mir eine Ehre.

Das bedeutet, ich darf jetzt auf die Akademie, wie cool ist das denn? Aber wie soll ich das jetzt erklären?

Du musst nichts erklären, es ist einfach ein Fakt, dass ich dein Drache bin.

Ja ok. Ich hab aber mal eine Frage und zwar, woher weißt du wie die menschliche Sprache funktioniert? Kann das jeder Drache?

Ich muss auf beide Fragen leider mit "Keine Ahnung" antworten. Ich bin gerade erst geboren, was erwartest du von mir?

Ja ok. Die Anderen reiten morgen um die Mittagszeit los zur Akademie.

Ich stehe auf und stelle Nightmoon Shadow vor und umgekehrt. Dann packe ich alles zusammen, lasse alle Spuren darauf dass ich hier war verschwinden und ziehe meine Schlabber-Klamotten wieder an. Shadow setzt sich auf meine Schulter und schwinge mich auf Nightmoons Rücken. Wir galoppieren zurück zu meinem Zuhause und ich steige vor dem Stall ab. Ich lasse Nightmoon in den Stall und gehe dann ins Haus. Da dreckiges Geschirr in der Spüle steht, muss mein Vater schon zuhause sein und ich schleiche mit Shadow auf meiner Schulter zu seinem Zimmer. Als ich sehe, dass noch Licht brennt, klopfe ich an und öffne vorsichtig die Tür. "Hallo Vater. Ich habe Neuigkeiten. Ich werde ab morgen auf die Akademie gehen", meine ich schon fast flüsternd. Mein Vater dreht sich um und als er Shadow entdeckt, sieht er mich unglaubwürdig an. "Woher hast du den Drachen?", fragt er und zieht eine finstere Miene. "Das ist S... Domino. Er ist mein Drache Vater", antworte ich mit festem Blick. Shadow schnaubt zur Bestätigung und schmiegt sich an mich. Die Miene meines Vater ändert sich in ein lächelndes Gesicht und er meint: "Ich will gar nicht wissen wie du das angestellt hast, aber ich freue mich. Ich werde Julian morgen von seinem Freund abholen und ihn bei Freunden unterbringen. Du schläfst jetzt mal ordentlich und morgen packst du alles nötige zusammen. Ich bin stolz auf dich meine Tochter." Ich grinse ebenfalls und hüpfe die Stiegen nach oben. In meinem Zimmer, ziehe ich mir mein Schlafgewand an und lege mich in mein Bett.

Shadow? Wie kann es eigentlich sein, dass ich mich nicht mehr gefürchtet oder erschrocken habe?

Nun, das liegt daran, dass ich dein Drache bin. Zwischen uns ist so ziemlich das gleiche Band, das dich mit Nightmoon verbindet. Ein wenig anders aber man kann es damit vergleichen. Aus diesem Grund besteht ein gewissen Grund-Vertrauen und deswegen hattest du kaum Angst. Dein Inneres wusste, dass ich dir nichts tue.

Ich nicke beeindruckt und schließe die Augen. Ich spüre wie Shadow sich auf meinen Bauch legt und schlafe dann auch schon ein. Als ich am nächsten Morgen wach werde, bin ich erstaunlicherweise ausgeschlafen und aus ich die Bettdecke zurückschlage, fliegt irgendetwas weißes durch die Luft. Erst jetzt fällt mir wieder ein, was gestern passiert ist und ich rufe erschrocken: "Oh tut mir leid! Ich hab vergessen das du existierst!" Shadow murrt nur vor sich hin und ich grinse entschuldigend. Ich packe ein paar Sachen zusammen. Ein Schlabber-Klamotten Outfit und ansonsten Jeans oder andere Hosen, die zwar anliegen aber nicht eng sind. Außerdem kommen noch ein paar Tops in meine Tasche und Unterwäsche. Ich selbst ziehe mir eine schwarze Schlabberhose an und ein dunkelblaues Top. Als ich alles zusammengepackt habe gehe ich hinunter und wieder hinauf weil ich Shadow vergessen habe. Shadow legt sich um meinen Hals und gemeinsam gehen wir runter. Auf dem Tisch steht ein Glas Milch und ein Zettel liegt daneben. Ich nehme mir das Glas und lese nebenbei den Zettel: Meine große Tochter ist eine Drachenreiterin. Lass dich nicht unterkriegen, egal was passiert. Deine Familie wird immer hinter dir stehen. Ich lächle und schnappe mir einen Apfel bevor ich mich auf den Weg zu Nightmoon mache. Ich pfeife und mein Hengst steht kurz darauf beim Gatter. "Hey mein Schöner, heute gehts auf eine längere Reise", begrüße ich ihn und streichle seinen Kopf. Nightmoon beschnuppert Shadow und schnaubt ihn dann an, bevor er den Apfel frisst.

Die Drachen- DrachenreiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt