Ich lege die zwei Taschen, in denen meine Sachen sind, über Nightmoons Rücken und lege ihm den Halsring um. Ich schließe das Gatter und schwinge mich auf mein Pferd. Wir traben los und auf der langen Strecke legen wir wieder einen wunderschönen Galopp zurück. Ich komme gerade in der Dorfmitte an, als sie wegreiten wollen. "Hey! Wartet bitte, ich will auch noch mit!", rufe ich und die Gruppe hält an. Ich trabe zu ihnen und Sirius sieht mich verblüfft an. "Woher hast du den Drachen?", fragt er mit hochgezogener Augenbraue. "Tut mir leid, das kann ich nicht beantworten. Er ist mein Drache", antworte ich und der Drachenreiter muss sich wohl oder übel mit dieser Antwort zufriedengeben. Ich blicke mich um und sehe meine zwei Klassenkameraden. Einer von ihnen heißt glaube ich Noah, den anderen Namen weiß ich nicht mehr. Man merkt, dass ich wenig mit meiner Klasse zu tun hatte. Zudem sind noch drei andere Jungs dabei. Ich glaube ich hab sie mal in unserer Parallelklasse gesehen oder so. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich meine Haare noch gar nicht zusammengebunden habe. Ich nehme ein Haargummi und binde meine Haare zu einem hohen Zopf. Wir reiten los und Shadow blickt sich überall neugierig um. Er blickt mich an und hüpft dann auf Nightmoons Hals. Von dort aus, arbeitet er sich vor, bis zu Nightmoons Kopf und von dort beobachtet er ab jetzt die Reise.
Nightmoon ist am Anfang überhaupt nicht begeistert von dem Mitreiter auf seinem Kopf, aber bald stört es ihn nicht mehr und ich glaube er fängt an Shadow zu mögen. Was mich an Shadow sehr fasziniert, sind seine violetten Augen, die eine sehr intensive Farbe haben. Wir reiten eine Weile im Schritt und als das Dorf kaum noch zu erkennen ist traben wir an. Nach einer weiteren Ewigkeit galoppieren wir endlich und Shadow krabbelt zu mir zurück. Nightmoon wiehert glücklich und schüttelt seinen Kopf, bevor er ein wenig beschleunigt. Ich sitze währenddessen entspannt auf seinem Rücken und mittlerweile habe ich begonnen, Shadows Schuppen zu streicheln, was er mit einer Art Schnurren quittiert. Zwischendurch reiten wir immer wieder im Schritt und Trab um die Pferde nicht zu übermüden und am Abend bewegen wir uns nur noch im Schritt voran. Nach einer Weile, wo alle schon langsam müde werden, halten wir an und Sirius steigt ab. Er hat ein Seil und befestigt es bei jedem Pferd am Zügel, damit die Pferde beisammenbleiben und die Jungs schlafen können. Als er zu mir kommt und nach Nightmoons Halsring greift, schnappt mein Hengst nach seiner Hand und ich meine: "Ich denke es ist besser wenn er frei läuft. Ich habe keine Bedenken, dass ich die Gruppe verliere." Sirius nickt einfach und geht wieder zu seinem Pferd zurück, wo er das Seil am Sattelknauf befestigt.
Danach geht die Reise wieder im Schritt weiter und nach einiger Zeit, sind tatsächlich schon ein paar eingeschlafen. Dadurch, dass alle an einem Seil angebunden sind, reiten die Pferde in einer Linie und als man von ganz hinten etwas knacksen hört, merkt Sirius es nicht. Ich reite ein wenig neben der Linie, weswegen ich es gehört habe. Es schlafen aber schon die meisten Jungs, weswegen ich mich zurückfallen lasse und als Schlusslicht Noah erblicke. Die Jungs haben ihre Eier in einem Tuch auf ihren Rücken gebunden und als ich das Ei auf Noahs Rücken ansehe, bemerke ich leichte Risse. Ich reite näher zu ihm und stupse ihn an. "Hey! Aufwachen. Dein Drache schlüpft", rede ich ihn an und tatsächlich schlägt er die Augen auf. "Was ist los?", murmelt er mit einer sehr verschlafenen Stimme. Als er mich sieht, wird er schon etwas munterer. Ich grinse und antworte: "Schönheitsschlaf beendet? Dein Drache schlüpft." Auf einmal reißt er die Augen auf und sitzt senkrecht am Pferd. Er schiebt das Ei nach vorne und betrachtet es fasziniert. "Warte, ich sage Sirius bescheid", meine ich und trabe an.
Vorne angekommen pariere ich zum Schritt durch und meine zu unserem Führer: "Ein Drache schlüpft. Könnten wir eventuell anhalten?" Er hält sofort an und steigt ab um mir nach hinten zu folgen. Der Drache hat mittlerweile ein kleines Loch in die Schale geschlagen und auch Shadow sieht gespannt zu. Nach und nach werden auch die anderen vier Jungs munter und alle versammeln sich neugierig um den schlüpfenden Drachen. "Die Drachen schlüpfen ein bis zwei Tage nachdem sie ihre Besitzer gefunden....", fängt der Drachenreiter an, doch wird von einem lauten Knacks unterbrochen. Ein zweiter Drache schlüpft! Plötzlich fliegt mir ein Schalenteil entgegen und ich kann gerade noch so ausweichen. Ich schnaufe und blicke Noahs Ei, das mich gerade unter Beschuss genommen hat, böse an. Was für eine Frechheit! Dann ist es endlich so weit und ein kleiner violetter Kopf erscheint. Ein Monddrache! Er blickt sich um und bleibt bei mir kurz hängen. Es scheint, als würde er den Kopf kurz senken, bevor er zu Noah blickt und sich an ihn schmiegt. Ich schüttle den Kopf um mich von diesem Gedanken zu befreien und blicke zu dem zweiten, schlüpfenden Drachen. Es ist ein Feuerdrache. Er ist leicht rötlich, aber eigentlich mehr orange und die Mischung sieht aus wie eine Abenddämmerung. Bei ihm ist es das selbe wie bei dem Monddrachen, jedoch überspiele ich dieses seltsame Gefühl auch hier.
Nachdem die Erstversorgung stattgefunden hat, schlagen wir unser Lager auf, da es keinen Sinn hat, noch weiterzureiten. Ich habe erfahren, das Shadow grundsätzlich alles frisst, das heißt von Bohnen, Früchten und Gemüse bis zu Fleisch und allem anderen was es sonst noch essbares gibt. Jedoch meinte er, das er Fleisch bevorzugt und deswegen hat er vorhin ein Stück Fleisch bekommen. Es gibt auch Drachen die nur Fleisch essen oder nur vegetarisch oder nur Früchte oder Gemüse. Also Drachen sind da nicht sehr viel anders als wir Menschen. Nightmoon legt sich so hin, das ich ihn als Lehne verwenden kann und ich kuschle mich näher an sein warmes Fell. Shadow legt sich wieder auf meinen Bauch und so schlafe ich dann auch ein.
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Die Drachen- Drachenreiter
FantasiHi ich bin Samira, 17 Jahre alt und lebe in einer Welt voller Magie. Meine Mutter ist tot daher lebe ich gemeinsam mit meinem Vater und meinem 4 Jahre jüngeren Bruder in einem kleinen, wunderschönen Dorf. Durch eine Begegnung und ein Ereignis änder...