Die Tage vergehen unspektakulär, King weicht nicht von meiner Seite. Mittlerweile bringt er mich Abends sogar bis vor meine Zimmertür und wartet, das ich eintrete.
Langsam wird es wahr, die Geschichte vom Vogel im goldenen Käfig.
Heimlich schmiede ich Pläne mich davon zu schleichen, um nur für eine Nacht meinem Gefängnis zu entfliehen.
King hat sich bereits von meiner Tür entfernt, doch ich glaube nicht das ich über den Gang entkommen kann. Ich öffne das Fenster, schaue hinab... Nicht hoch, absolut machbar.Ausgehfertig in schwarzer Strapse, kurzem Kleidchen mit Bustier und mit den Schuhen in der einen Hand und meiner Clutch in der anderen klettere ich auf den Rand des Fenster und werfe meine Schuhe in die Hecke unter mir. Kurz darauf folge ich, lande sanft, schnappe meine Schuhe und renne los. Ich muss mich beeilen bevor mich die Wachen, die für gewöhnlich überall Patrouille machen, sehen.
Außer Reichweite des Hauses ziehe ich meine Schuhe an und rufe ich ein Taxi ; mein Ziel - der angesagte Underground Club der Stadt.
Der Bass drückt sich bereits raus auf die Straße, als ich dort ankomme. Schnell werfe ich dem Fahrer ein bißchen Geld hin und eile aus dem Taxi, erliege dem treiben und den bunten Lichtern, den sich windenden und tanzenden Körpern im Inneren.
Der Club ist brechend voll und auf beiden Ebenen tanzen die Leute lasziv zur Musik. Halb nackte Männer und Frauen auf Podesten räkeln sich an Stangen und verwandeln den ganzen Raum in etwas magisches... An der Bar bestelle ich einen Tequila um mich zu pushen, danach zieht es mich auf die Tanzfläche.
Fast hypnotisch und im Rausch bewege ich mich zum Takt der Musik, als ich plötzlich ein fremdes paar Hände auf meinen Hüften spüre. Der hübsche Kerl mit blonder Mähne und leichtem Bart Schatten presst sich an mich und gleitet meine Beine auf und ab, doch nach einer Weile wird er extrem aufdringlich.
Als ich mich ihm entziehen will, hält er mich grob an der Hand fest."Erst scharf machen und dann abzischen ist nicht, Kleine!", schreit er mir über die Musik hinweg entgegen. Mit aller Kraft versuche ich mich los zu reißen, bin jedoch zu schwach und allmählich bekomme ich Panik. Keiner wird mir helfen. Mist...
Als er sich wieder gegen mich drängt und seine Hand fast mein Höschen erreicht, reißt ihn plötzlich etwas - oder jemand - nach hinten. Ich schaue hoch und starre in eisblaue Augen... Keaton! Wütend schnaubt er, konzentriert sich jedoch wieder auf den grapschenden Idioten. Schnelle Faustschläge treffen das Gesicht des andern, Blut spritzt... Und plötzlich bricht Panik aus. Alle schreien durcheinander, die Musik stoppt und die bunten Lichter werden durch grelles Licht ersetzt.
Ich realisiere überhaupt nicht was hier gerade geschieht, da taucht Keaton neben mir auf und zieht mich an der Hand mit sich.
"Ruhig... Wir müssen hier raus!", sagt er so, daß nur ich es hören kann. "Bleib dicht bei mir und keine Widerrede, klar?"
Ruhig manövriert er mich nach draußen, bleibt aber erst stehen als wir einige Blocks weiter in eine Gasse biegen...
Erschöpft beuge ich mich vorn über."Wow, das war... Das war verrückt. Vollkommen verrückt.", lache ich, doch die Hand um meinen Hals bringt mich zum verstummen.
Eisblaue Augen starren mich wütend an und während Keaton mir verdammt nah ist, schwappt sein würziger Geruch auf mich über. Durch das Adrenalin gepusht blicke ich ihm herausfordernd in die Augen. Seine Hand an meinem Hals ist locker, weshalb ich absolut entspannt bin.
"Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?", knurrt er und taxiert mich. Die Hitze zwischen uns scheint ihren Höhepunkt zu erreichen. Mein Puls beschleunigt sich.
"Was genau meinst du? Das ich mein Recht einfordere zu leben?", keife ich, "das ich kein verdammter Vogel bin der sich einsperren lässt?"
Es beginnt zu regnen, aber Keaton rührt sich keinen centimeter, genauso wenig wie ich. Sein Hemd ist binnen Sekunden völlig durchnässt, und nun erkenne ich durch den weißen Stoff auch schwarze Linien auf seiner Brust. Er ist gut definiert was man unschwer an den Muskeln erkennen kann.
Seine Nasen Flügel blähen sich auf als ob er einen riesigen Kraftakt vollführen muss...
Und plötzlich landen seine Lippen auf meinen.
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K I N G × Geliebter Fremder
Misterio / SuspensoIzzy Calare ist eine Mafiaprinzessin deren Vater viele Feinde hat... Als sie zur Zielscheibe wird, wird sie gerettet... Doch zu welchem Preis?