Kapitel 80 - Plan C

98 6 0
                                    

Die nächsten zwei Wochen tat ich alles dafür, meine Pläne in die Tat umsetzen zu können. Doch wie es das Schicksal wollte, konnte ich das nicht allein und brauchte ausgerechnet die Hilfe der beiden Jungs, die absolut kein Interesse daran hatten, mir zu helfen. Da Draco sich schon dagegen ausgesprochen hatte, würde ich es bei Harry versuchen. Ich wusste, dass meine Karten hier deutlich besser standen, weil er einfach viel versöhnlicher war.

Ich nahm ihn mir bei unserer ersten gemeinsamen Nachtwache für dieses Jahr vor, die in der dritten Woche nach den Weihnachtsferien Ende Januar stattfand. Ich fing ihn im Gemeinschaftsraum ab, nachdem Ginny ihn mit einen demonstrativen Kuss entließ und dann mit einem bangen Blick zu mir Richtung Mädchenschlafsäle davon ging.

Es tat mir leid, dass ich ihr solchen Kummer bereitete, dass sie mich nicht mehr als Schwester, sondern viel mehr als Bedrohung ihrer Liebe ansah.

"Gib ihr etwas Zeit, uns allen", sagte Harry leise. "Das ist wirklich nicht leicht für sie. Und ich habe einen großen Anteil daran."

"Nicht einen so großen wie ich", sagte ich seufzend. "Wie konnten wir nur so blind sein?"

"Ich weiß es nicht, aber ich weiß auch nicht, ob es anders gekommen wäre, wenn ich es gewusst hätte. Meine Gefühle für dich waren echt."

Ich spürte wie mir alle Farbe aus dem Gesicht wich und er beeilte sich zu sagen. "Versteh mich bitte nicht falsch. Jetzt ist es anders. Aber ich denke, das ist nur gekommen, wegen allem was zwischen uns vorgefallen ist. Oh man, das hört sich alles so blöd an."

"Willst du mir gerade erklären, dass du dich nie in meine Schwester verliebt hättest, wenn ich nicht so viel Mist gebaut hätte?", fragte ich mit bitterem Lächeln. "Dann habe ich ja meinen Anteil dazu beigetragen."

"Ich bin schlecht in diesen Dingen, Kim. Ich wollte dir keinen Vorwurf machen. Wir sind doch jetzt beide glücklich und... naja können Freunde sein" Er sah mich fragend an. Die wenigen Schritte zwischen uns schienen alles zu beinhalten, was wir mal miteinander geteilt hatten.

Ich lächelte wehmütig und überbrückte die Distanz, indem ich neben ihn trat. "Du hast recht und da wir beide glücklich sind, gibt es keinen Grund mehr für Groll, oder?"

Er half mir aus dem Portraitloch. Und sah mich skeptisch an, als wir die Große Treppe erreicht hatten. "Worauf willst du hinaus?"

"Es gibt keine Passwörter mehr. Die Trennung der Häuser existiert nicht mehr. Wäre ich noch in Slytherin, würdest du mich dann besuchen komme?"

Harry stöhnte. Er wusste sofort, worauf es hinaus laufen würde. Und anscheinend galt seine Versöhnlichkeit allen außer Draco Malfoy. "Tu mir das nicht an, Kim."

"Wir sind Schulsprecher!", sagte ich wütend. "Wir haben die Verantwortung, die neue Schulreform mit auf den Weg zu bringen."

"Kim, ich bin der Letzte, der Gemeinschaft und Frieden im Weg steht, das weißt du genau, aber nach allem, was vorgefallen ist, werde ich nicht gut Freund mit Malfoy machen."

"Was hat er dir angetan, das ich nicht auch getan hätte? Ich war diejenige, die dich betrogen hat. Ich habe das dunkle Mal..."

"Hör auf!", sagte er wütend. "Mach dich nicht schlecht, damit er besser da steht. Das funktioniert nicht. Du kannst vielleicht über sechs Jahre widerwärtiger Bemerkungen und Taten hinwegsehen - ich kann das nicht."

"Das ist wirklich traurig", sagte ich kühl. "Denn du bist der nachsichtigste Mensch, den ich kenne."

"Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen", sagte Harry und ich hatte ihn selten derart verbohrt erlebt. "Wir sollten uns jetzt aufteilen, sonst hat die Nachtwache nicht viel Sinn."

Der Zauber um Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt