Kapitel 38: Loslassen

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"Willst Du damit sagen, dass da noch mehr ist?"

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Die zischenden Geräusche, die von Severus' Herd kamen waren genauso großartig, wie die Gerüche, von was auch immer er kochte. Er stand mit dem Rücken zu dir, während du es dir auf seinem Bett bequem gemacht hattest.

Du lagst auf der Seite, den Kopf auf deine Hand gestützt und hattest die Laken über deine nackte Haut drapiert.

"Was kochst Du, Sev?", riefst du nach draußen.

"Du bist nicht für Überraschungen zu haben, nicht wahr?", fragte er.

Daraufhin schnaubtest du und wolltest schon eine bissige Bemerkung machen, hieltst dich dann aber zurück. Seit Beginn deines sechsten Schuljahres, hatte es schon VIELE Überraschungen gegeben, darum war es dir inzwischen lieber, so viel wie möglich zu wissen. Da du nicht antwortetest, fuhr Severus fort.

"Ich erinnerte mich, dass du in deiner Zeit im Krankenflügel die Morgen besonders mochtest, an denen entweder Poppy oder ich Dir Pancakes brachten", stellte er fest. "Darum dachte ich, ich könnte versuchen, welche zu machen."

Bei der Aussicht auf dein Lieblingsfrühstück fing dein Magen zu grummeln an. Es waren Momente wie dieser, in denen es so schwer war, wütend auf ihn zu sein. Er hatte dich gerade auf mehr als nur eine Weise glücklich gemacht und jetzt hatte er dich auch noch in sein Bett gekuschelt und machte dir Frühstück. Und die Tatsache, dass er sich an etwas erinnerte, das du mochtest und er nun auch noch versuchte dir dieses etwas zu liefern? Wie konntest du damit nicht zufrieden sein?

Trotzdem gab es viel, über das ihr reden musstet.

"Ich hatte keine Ahnung, dass Du so ein kulinarischer Meister bist", antwortetest du und dachtest an all die köstlichen Mahlzeiten, die er dir in den letzten Monaten zubereitete hatte.

Severus lachte in sich hinein und obwohl du es nicht sehen konntest, wusstest du, dass er jetzt ein Lächeln auf dem Gesicht hatte.

"Ich würde mich nicht Meister nennen, aber ich habe einige Zeit damit verbracht, meine Kochkünste auszubauen", gab er zu.

Er legte den letzten Pancake auf den großen Stapel und beäugte den Turm aus fluffigen Leckereien. Dann stellte er den Herd ab und drehte sich mit den Tellern in der einen und einer Sirupflasche in der anderen Hand um. Er balancierte eine Schale mit verschiedenen Früchten in der Armbeuge und verließ den Küchenbereich.

Du richtetest dich auf, um aufzustehen, dich anzuziehen und dich an den Tisch zu setzten, aber Severus hielt dich zurück.

"Ah. Bleib im Bett, Liebes", sagte er und legte alles auf seiner dicken Bettdecke ab.

"Frühstück im Bett?", fragtest du.

"Ich denke, ich habe Dich vorhin ein bisschen hart genommen. Du musst Dich etwas ausruhen", schnurrte er.

Du hobst eine Augenbraue und zogst das Laken etwas fester um deinen nackten Körper.

"Oh, tatsächlich? Glaubst Du, ich komme nicht mit Dir klar?"

Er zuckte amüsiert mit den Schultern und setzte sich mit der Bettdecke zwischen euch ans Fußende des Bettes.

"Bis jetzt bist du es", behauptete er.

Dein Mund klappte auf und du blinzeltest ihn neugierig an.

"Willst Du damit sagen, dass da noch mehr ist?", fragtest du.

Er sah dich nur schmunzelnd an, bevor er dir einen Teller reichte. Die Pancakes rochen himmlisch und ließen dir vor Vorfreude das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ihr Geschmack war noch eine Million Mal besser als ihr Geruch.

Die Assistentin (Severus Snape x Leserin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt