Unbekannt 6

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In der Innenstadt angekommen müssen sie zunächst noch eine Runde um den Block fahren, bevor ein Parkplatz frei wird. Chiara meckert darüber, warum die anderen denn nicht mit dem Fahrrad führen. Doch schließlich stehen sie vor einem Club in der Schlange und müssen nicht lange warten, bis sie hereingelassen werden. Auch wenn sie weiß, dass er nicht hier sein wird, schaut sie sich häufiger um, als nötig wäre. Könnte es nicht doch sein, dass er sie irgendwie beobachtet? Es beunruhigt sie ein wenig, dass sie ihn nicht mal erkennen würde, während er genau weiß, wie sie aussieht und welche Kleidung sie trägt.
„Hallo, Erde an Marlene. Soll ich dir auch nen Caipi besorgen? Oder eher Sex on the beach?", schreit Jenny dicht bei ihrem rechten Ohr, um die laute Musik mit dem pumpenden Bass zu übertönen. Jenny grinst sie anzüglich an und nickt mit dem Kopf zu einer Gruppe Typen. Dass Marlene die einzige von ihnen ist, die immer noch keine feste Beziehung hat, ist für die anderen beiden stets ein Anlass, sie damit etwas aufzuziehen. Heute jedoch macht ihr das deutlich weniger aus als sonst. Der einzige Grund, wegen dem sie trotzdem zu den Typen hinüberschaut, ist, dass er ja womöglich.. Nein, er wird nicht hier sein. Wie soll er ihr sonst am Telefon Anweisungen geben können? Hier drin ist jedenfalls kein Telefongespräch möglich.
„Caipirinha", schreit sie also zurück und entspannt sich etwas. Jenny schiebt sich daraufhin unter gelegentlichem Einsatz der Ellenbogen bis zur Bar und Chiara nutzt die Zeit, um erneut irgendetwas über den Cocker-Spaniel zu erzählen. Allerdings versteht Marlene davon höchstens die Hälfte und auch bei der ist sie sich nicht sicher, ob sie alles richtig versteht. Hat Chiara wirklich Windeln gesagt? Sie selbst kennt sich mit Hunden nicht aus und versucht, sich einen Hund mit Windeln vorzustellen. Womöglich hat Chiara ja auch Schwindel oder so was gesagt.
Als Jenny mit den Getränken zurück kommt, stellen sie sich zu dritt möglichst abgeschieden an eine Wand, um ihr Gespräch fortsetzen zu können, so gut es hier eben geht. Chiara, die ohnehin nüchtern bleiben muss, würde zwar jetzt bereits gerne die Tanzfläche unsicher machen, aber Marlene und Jenny sind sich einig, dass sie zuvor einen gewissen Pegel erreicht haben müssen.
Marlene merkt schnell, dass sie schon länger keinen Alkohol mehr getrunken hat. Viel zu schnell steigt ihr der Cocktail zu Kopf und die flackernden Lichter verursachen einen leichten Schwindel. Aber auch ihre Nervosität und Anspannung lässt nach und in ihr steigt der Drang auf, ihren Freundinnen von ihrer Telefonbekanntschaft zu berichten. Nur mit Mühe hält sie sich zurück. Was sollte sie schon sagen? Sie weiß nichts über ihn und alles, was sie bisher von ihm gehört hat, will sie auf keinen Fall erzählen. Trotzdem bleibt der Wunsch, endlich auch mal mit einer Verbindung prahlen zu können. Es fühlt sich auf einmal an wie ein glühendes Geheimnis, das sie in ihrem Innern trägt. Sie sehnt sich nach seiner Stimme und in ihr keimt das Verlangen, ihn richtig zu treffen. Dass er vielleicht gar nicht ihr Typ ist oder viel zu alt für sie, schiebt sie schnell beiseite. In ihrer Vorstellung wird er zu ihrem Traummann. Nach dem zweiten Cocktail wollen sich Jenny und Chiara endlich auf die Tanzfläche bewegen, aber Marlene muss zuerst woanders hin. Auch wenn sie eigentlich noch etwas aushalten könnte, macht sie sich auf den Weg zur Toilette. Es ist zwar noch recht früh, aber vor den Toiletten ist bereits eine kurze Schlange. Enttäuscht wird ihr bewusst, dass sie auf diese Weise nicht mit ihm reden kann. Zumindest wird sie seine Stimme hören. Als sie endlich in eine Kabine kann, kramt sie eilig ihr Handy aus der Tasche und ruft ihn an. Atemlos lauscht sie dem Tuten, das zum Glück nicht lange anhält.
„Kitty, na? Du rufst recht früh an", erklingt seine Stimme sanft aus dem Telefon und sie muss lächeln. Der Kosename fühlt sich an wie eine Umarmung und Aufregung an das bevorstehende steigt in ihr auf.
„Aber ich bin nicht ganz zufrieden mit dir. Du solltest mir schreiben, wie es dir geht und was du getrunken hast. Das wirst du jetzt zuerst tun, bevor du mich wieder anrufst." Er klingt mahnend und ehe sie auch nur die Möglichkeit hat, etwas zu erwidern, legt er auf. Enttäuschung steigt in ihr auf und hastig macht sie sich daran ihm zu schreiben.
„Mir geht es gut, Sir. Bisher habe ich 2 Caipis getrunken." Zweimal muss sie einen Tippfehler verbessern, bevor sie die Nachricht abschicken kann. Der Alkohol in ihrem Blut macht sich deutlicher bemerkbar, als sie zunächst dachte. Erneut ruft sie ihn an und dieses mal hebt er beim ersten Klingeln ab.
„Na geht doch. Auch wenn dir das noch eine kleine Strafe einbringen wird. Und jetzt wirst du deine Hose herunter ziehen und den Plug aus deiner Tasche tun. Wenn ich mit den Anweisungen zu schnell bin, wirst du kurz husten, dann warte ich etwas. Aber du solltest dir nicht zu viel Zeit lassen, Kitty." Auch wenn ihr klar war, dass er das nun von ihr verlangt, ist sie aufgeregt. In der Kabine neben ihr wird die Spülung betätigt und ihr ist nur zu bewusst, wie nah sie an den anderen Clubbesuchern ist. Möglichst lautlos kommt sie seinen Anweisungen nach und nimmt auch schon das Gleitgel aus ihrer Tasche, gerade, als er wieder zu sprechen beginnt.
„Du kannst dir denken, was du jetzt tun sollst, Schätzchen. Nimm auch das Gleitgel und schmier den Plug gut damit ein, ruhig großzügig. Bei seinem Anblick kannst du dich schon auf das bevorstehende Gefühl freuen. Atme tief durch und entspann dich, das sollte dir bei deinem Pegel nicht mehr allzu schwer fallen. Vielleicht hilft es dir, dich etwas nach vorn zu beugen. Nun führst du langsam den Plug in dich. Aber sei leise, denk daran, wo du gerade bist und wer, außer mir, dich hören könnte. Schieb ihn tief rein. Dreh ihn vorsichtig und spür ihn in dir." Seine Stimme ist fast hypnotisierend und sie befolgt Wort für Wort seine Befehle. Der Plug ist breiter als ihre Finger und fühlt sich anders an. Sie muss ein Keuchen unterdrücken und kneift beim Einführen des Plugs ihre Augen zusammen. Als es sich anfühlt, als ginge der Plug nicht tiefer, richtet sie sich vorsichtig auf. Das Gefühl ist völlig anders als vorhin ihre Finger. Sie kann sich nicht vorstellen, wie sie damit normal laufen soll.
„Brav Kitty, ich hoffe, du warst schon zur Toilette, sonst könnte das gleich auch nochmal eine spannende Erfahrung für dich werden. Ich werde jetzt auflegen. Aber du schreibst mir jedes mal, wenn du zur Toilette gehst, denk daran. Pass auf dich auf, Kitty", sagt er und legt auf. Ihr Atem geht flacher als sonst und sie wirft einen Blick zur Kloschüssel, als wüsste diese, weshalb der Klogange nochmal eine besondere Erfahrung werden würde.
Wie einen Schatz steckt sie zunächst ihr Handy zurück in ihre Tasche. Sie soll auf sich aufpassen, wann hat das zuletzt jemand zur ihr gesagt? Stolz und Lust mischen sich in ihr und als sie sich auf die Klobrille hockt, hat sie den Plug für einen Moment verdrängt. Dann jedoch wird er ihr wieder deutlich bewusst. Sie benötigt ihre ganze Selbstbeherrschung, um nicht einfach zu pressen und ihn auf diese Weise wieder los zu werden.
„Ist da besetzt?", hört sie von außen eine Stimme und ihr wird peinlich bewusst, wie lange sie schon die Kabine blockiert. Was die anderen Frauen sich wohl denken? Es sollte keine Rolle spielen, doch sie beeilt sich, so gut es geht und verlässt dann hastig die Kabine. Dabei kann sie jedoch nicht verhindern, dass sie mit steifen Schritten läuft. An das Gefühl des Plugs muss sie sich erst noch gewöhnen.
Während sie sich die Hände wäscht, bildet sie sich ein, dass die anderen sie anstarren und genau wissen, was sie eben in der Kabine getan hat, auch wenn das natürlich nicht stimmt. Mit so schnellen Schritten wie nur möglich verlässt sie den Toilettenraum.

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