Seit Maiks und meiner Reise mit dem geliehenen Lada, hocke ich im Kinderheim und mache nichts. Wirklich. ich mache absolut nichts. den ganzen Tag lang.
Klingt langweilig, ist es auch. es gibt hier aber auch nicht wirklich viel was man tun kann, um ehrlich zu sein. Freunde hab ich hier keine. Und die Erzieher hier sind alle scheiße und behandeln einen als wäre man ein hängengebliebener Haufen Dreck. sie reden mit einem als wäre man dumm, oder als wäre man drei, und wenn man mal eine Frage hat oder ein wichtiges Anliegen oder so, wird man einfach ignoriert.
das ist schon seit ich hier hin gekommen bin so, also seit 3 Monaten.
Krass, 3 Monate bin ich schon hier. seit 3 Monaten hab ich meinen Bruder
nicht mehr gesehen, seit drei Monaten habe ich Maik nicht mehr gesehen, seit drei Monaten hab ich Isa nicht mehr gesehen. Krass.Ich muss aber zugeben, nicht alles hier ist Scheiße. das Essen zum Beispiel ist immer relativ lecker, und man hat seine Ruhe vor den Erwachsenen, weil die sich nicht für einen interessieren. Vor den anderen Kindern hier, hat man aber keine Ruhe. Da wir in dem Heim so viele, und damit überfüllt sind, muss ich mir mit einem anderen Jungen ein Zimmer teilen. Ich weiß nicht wirklich viel über ihn, da er fast nie mit mir redet, aber ich weiß das er nur ein paar Monate älter ist als ich, und das wars auch schon an persönlichen Informationen über ihn.
Nur das er Axel heißt weiß ich noch, und dass er ein noch größerer Asi ist als ich. Und das hat was zu Bedeuten.
Er ist etwas größer als ich, aber nicht viel, und er hat einen dunkelblonden Buzzcut, den man nur relativ selten sieht, da er meistens eine schwarze Adidas Kappe trägt.
Seine Augen sind Dunkelbraun, fast schon Schwarz, und er hat an seiner linken Augenbraue eine schnittartige Narbe, die es so aussehen lässt, als hätte er einen Augenbrauen Cut.
Er hat leichte Akne im Gesicht. Ein paar Pickel auf der Stirn, und ein paar auf beiden Backen verteilt, aber es passt zu seinem Gesicht. Außerdem trägt er immer die gleichen Klamotten. Ernsthaft. Ich glaube er hat garnichts anderes außer seine hellgraue, leicht zu große Jogginghose und sein viel zu großes schwarzes "Nirvana" T-shirt, das glaube ich nur alle 2 Monate gewaschen wird, und das auch nur, weil die Betreuer ihn dazu Zwingen.
Seine schuhe sind abgeranzte blau-weiße Adidas Turnschuhe, so welche, die Sportlehrer immer tragen. Und ab und zu wenn es kalt ist draußen, trägt er über seinem T-shirt entweder einen dunkelblauen Pulli ohne Aufdruck, oder einen grauen Zipper, der sogar relativ gut zu seiner Jogginghose passt.
Er schleicht sich nachts oft raus, obwohl wir das nicht dürfen, und er sogar schon ein paar mal erwischt worden ist, aber das ist ihm egal, er macht es trotzdem fast jede Nacht. Ich weiß zwar nicht was genau er draußen macht, aber immer wenn er um 1 oder 2 uhr morgens durchs offene Fenster Zurückkgeschlichen kommt, riecht es inneralb von wenigen Sekunden im ganzen Zimmer nach Rauch und nach Alkohol. Darauf angesprochen habe ich ihn noch nie, obwohl mich echt interessieren würde, was er draußen so macht, aber ich möchte mich nicht in sein Leben einmischen, und um ehrlich zu sein, sieht er nicht so aus, als ob er es mir sagen würde. Also lassen wir uns eigentlich die meiste Zeit in Ruhe, und sprechen nur dann miteinander, wenn ich ihm nachts das Fenster öffnen soll, damit er wieder rein kann, ohne das jemand mitbekommt, dass er überhaupt weg war.594 Wörter
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Tschick 2
Teen FictionDas Buch ist aus Tschicks Sicht geschrieben. Ein paar Monate sind vergangen, seit Maiks und Tschicks Reise in die Walachei, die nicht ganz so lief, wie sie es sich vorstellten. Tschick lebt mittlerweile im Kinderheim. Wo Maik ist, weiß er nicht. Gem...