Kapitel 8 - Eifersucht und Angst
„Ja, gut, worum geht's?", wandte er sich dem Püppchen zu. „Naja, kann es sein... dass... du eine Freundin hast...?", in ihren zwielichtigen Augen spiegelte sich eine Eifersucht und auch Hohn gegenüber dieser ‚Freundin'. Ihr Blick war so hinterlistig, wie der eines nachtschwarzen Raben mit goldfunkelnden Augen. Ja, Rabe passte zu ihr òvó
„Nein.", antwortete Kousuke knapp und mit einem schmalen, sehr glaubwürdigen Lächeln, „Hab ich nicht." Verdutzt sah der Rabe drein: „Äh... sicher...?" Zu selbstsicher war sie.
„Haha, ja, sicher. Wieso?", lächelte er weiter. Rabe jedoch gab keine Antwort, sondern verzog sich geschlagen und enttäuscht zu den anderen Krähen.
Puh... seufzte ich tief in mich hinein. War gerade noch gut gegangen. Schätze, mein drittes Auge hatte eine gute Sicht (wo immer es auch sein mochte).
Ich hatte vergessen, Kou zu sagen, er sollte aufpassen, keinen Verdacht zu erregen. Das bereute ich jedoch erst dann richtig, als er am nächsten Tag wieder darauf angesprochen wurde. Sogar mehrmals. Ich Idiot! Schimpfte ich mich selbst voller Unzufriedenheit, blickte dann aber durch die Finger vor meinem Gesicht zu den vier Mädels, die sich wie hungrige Ziegen um Kou versammelt hatten.
Es war das dritte Mal an diesem Tag, als man ihm diese Frage stellte: „Hast du jetzt echt eine Freundin? Stimmt das?" Kotz. Ja, ich war brennend eifersüchtig. Und? Ich merkte, dass Kou langsam die Nerven zu reißen drohten. Ich meine, ja, ich sollte ihm wohl vertrauen, aber ich wusste, diese Ziegen wären zu allem fähig gewesen.
Kous Lächeln war kurzzeitig verschwunden, seine Augen zur Seite gedreht und er seufzte abfällig. Und als er schließlich den Mund öffnete, um eine Antwort zu geben, durchströmte mich ein Gefühl des Unwohlseins. Ich ahnte böse, was er sagen wollte.
„Ok, ihr habt gewonnen. Ja, ich bin in einer Beziehung. Mehr werde ich dazu nicht sagen, also lasst mich damit bitte in Ruhe und setzt keine Gerüchte mehr in die Welt.", damit wohl niemand sauer war, holte er sein Lächeln kurz zurück und ergänzte ein charmantes: „Tut mir leid."
Hatte der sie noch alle!? Jetzt hätte uns sicher jeder verdächtigt!!
„Ist gut, entschuldige, dass wir genervt haben, Kou.", somit machte die Ziege endlich einen Abflug, murmelte aber noch zu ihren Kolleginnen: „Oh nein, ich hoffe, Senpai ist nicht böse...!" Und eine andere flüsterte arglistig: „Dieses feige Miststück stechen wir aus!"
Senpai!? Mit gefletschten Zähnen knurrte ich ihnen hinterher. Wer ist hier das feige Miststück!? Kou war allein mein Senpai!! >~<
Sobald ich aus dem Schulgebäude raus war, griff meine Hand mein Handy in der Tasche und tippte wie von selbst eine Nachricht an Kou: >Wieso hast du es vor ihnen zugegeben?! Wir wollten es doch geheim halten, so werden sie es bald sicher rausfinden!<
Bis ich am Bahnhof war, erhielt ich keine Antwort. Erst, als ich in die Bahn einstieg und mich entkräftet auf eine der Sitzbänke fallen ließ, sagte eine wundervolle Stimme neben mir: „Tut mir wirklich leid." „Ahh!!", fuhr ich erschrocken zusammen und entdeckte meinen Freund neben mir sitzen — keiner aus der Schule in Sichtweite...
„Aber so geben sie hoffentlich Ruhe, suchen irgendwelche Mädchen aus der Gegend und kommen wohlmöglich nie darauf, dass du es bist.", erklärte er entschuldigend und zuversichtlich lächelnd.
Doch seine Worte waren erstmal nebensächlich. Ich erschrak leicht verängstigt, als ich Kous Gesicht genauer ansah — kein warmes Lächeln, wie sonst, eher aufgezwungen, die Augen starrten abwesend auf den Boden, die Schultern hingen kraftlos an seinem Körper wie auch sein Kopf, die Augenbrauen waren leicht zusammengezogen.
Was hatte ich getan...?
„Kousuke...", ich bereute meinen Vorwurf. Ich Monster! Im Prinzip hatte er ja recht: „Ich meinte es nicht so..." Der Auffälligkeit wegen legte ich lieber meine Hand auf seine, anstatt ihn zu umarmen oder zu küssen. Und tatsächlich zeigte es Wirkung, denn augenblicklich ging die Sonne in Form von „Senpais" zauberhaften Lächeln auf: „Sicher? Danke." Jetzt umarmte er mich... Naja, egal eigentlich ^//^
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Am folgenden Donnerstag lief mir, als ich in der Schule eintraf, freudig meine beste Freundin Miku entgegen.
„Seiya, guten Morgen!", quietschte die aufgeregt, „Weißt du was? Ich-" Aber die Lehrerin unterbrach streng ihre Freude. Sie öffnete den Klassenraum und wir nahmen alle Platz — meiner wie immer neben Miku.
Von dort aus quickte sie dann lustig weiter: „Ich habe gestern was Tolles gekauft, rate-" Doch wieder funkte die liebe Frau Lehrerin dazwischen -.-'': „Aufpassen, junge Dame!" So musste Mikus Neuigkeit bis zur Pause warten; ich war natürlich gespannt.
„Seeiyaa!", es schien wirklich dringend und spannend zu sein, denn Mikus Augen funkelten auf eine gruselige und doch Neugier erweckende Weise, „Es geht um Kou!" Was?, wurde ich plötzlich aufmerksam.
Mein bislang teilnahmsloses Gesicht fing an wie ein Atom-Pilz zu strahlen: „Ja?" „Ich hab was für ihn gekauft!", den Rest verschwieg sie vorerst, um die Spannung zu halten. „Ach so...?", für meinen Kou, dachte ich zugegeben etwas eifersüchtig, „Wieso?"
In meinen Worten versuchte ich Miku zuliebe meine Gefühle zu zügeln. „Er-", aber sie brachte den Satz nicht zu Ende, starrte an mir vorbei zu — sicher doch — Kou.
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So close but so far - You're making me crazy - Yaoi
RomansaDieser... unverschämt... perfekte Typ! In meiner Schule gibt es so einen jungen Mann. Er wird von allen geliebt und bewundert, wegen seiner guten Noten, seinem guten Aussehen, seinem durch und durch guten Wesen. Er ist nicht arrogant, wie man mein...