♡ Kapitel 8 ♡

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"Stay strong, stay gold. You don't have to fear, you don't have to fear" Heart Like Yours - Willamette Stone

...

"Verträgst du dich wieder mit Liam, Papa?", fragte Valerie, während sie die Cornflakes in ihrer Schüssel hin und her schubste.

Ich seufzte. "Ich weiß es nicht. Ich denke, ich brauche ein wenig Zeit."

"Wieso habt ihr euch denn gestritten?"

"Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit." Ich setzte mich mit meiner Tasse Tee zu ihr an den Tisch. Sie ließ gerade ihren Löffel mitten in ihre Schüssel fallen, sodass die Milch hoch spritzte und ein paar Cornflakes auf dem Tisch landeten. Lachend beobachtete sie das Schauspiel und wiederholte es. "Spiel bitte nicht mit deinem Essen, Schatz", bat ich und warf einen Blick auf meine Armbanduhr. "Fang lieber an, sonst verpasst du noch den Bus."

Augenrollend äffte Valerie mich nach und ließ dann ihren Löffel absichtlich erneut in die Schüssel fallen, während sie mich herausfordern ansah. "Ich will aber nicht in die Schule!"

"Valerie, achte auf deinen Tonfall", wies ich sie an, woraufhin sie erneut die Augen verdrehte. "Und du gehst in die Schule. Und jetzt iss bitte auf, ich muss gleich arbeiten, ich kann dich nicht fahren."

"Immer musst du nur arbeiten!", rief sie aufgebracht und schob sich einen Löffel Cornflakes in den Mund. "Lenas Mama bringt sie jeden Morgen zur Schule und sie holt sie auch immer ab."

"Valerie, bitte", seufzte ich. "Ich muss nun mal arbeiten, genauso, wie du in die Schule musst. Und ich versuche schon immer, Vormittags zu arbeiten, damit ich da bin, wenn du wieder kommst."

"Trotzdem schiebst du mich andauernd zu Mino ab. Wieso habe ich keine Mama? Wenn ich eine Mama hätte, dann wäre alles besser!" Sie stand auf und griff nach ihrem Schulrucksack, den sie sich aufsetzte, bevor sie zur Hintertür ging. Wütend funkelte sie mich an. "Ich hasse dich!"

Die Tür wurde lautstark zugeknallt und ich schloss für einen Moment die Augen, während ich versuchte, ruhig durchzuatmen. Doch lange war ich nicht alleine, denn kurze Zeit später kam Louis in die Küche. Seine Haare waren feucht vom Duschen und er trug einen meiner Hoodies, in welchem er beinahe vollständig zu verschwinden schien.

"Hey." Ein vorsichtiges Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich gegenüber von mir an den Küchentisch setzte. "Hey", erwiderte ich und betrachtete ihn einen Moment lang. Mein Blick glitt hinunter zu seinen Händen, die er vor sich auf dem Tisch ineinander verschränkt hatte. Sie steckten bis zur Hälfte in meinem Pullover und sahen so unfassbar klein aus, dass sich mir ein Schmunzeln aufs Gesicht schlich.

"Wie geht es dir?", fragte er und warf einen Blick in die Cornflakesschüssel von Valerie, die noch halbvoll war, ehe er aufstand, den Löffel in den Geschirrspüler legte, sich einen neuen nahm und begann, die Cornflakes zu essen.

"Ich hab mich mit Valli gestritten." Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare, ehe ich ihn belustigt betrachtete. "Du musst das nicht essen, die sind doch bestimmt schon total aufgeweicht."

Er zuckte mit den Schultern. "Ich meinte eigentlich wie es dir geht nach... nach gestern Abend?"

"Besser." Ich nahm einen Schluck von meinem Tee. "Ich danke dir. Dafür, dass du dich um Valerie gekümmert hast." Dafür, dass du dich um mich gekümmert hast. Unsere Blicke trafen sich und ich spürte wieder dieses Kribbeln in meiner Brust. Ich räusperte mich. "Und... und für alles andere."

"Ich... ich dachte immer, du wärst perfekt." Louis brach den Blickkontakt ab und starrte stattdessen auf seine Hände, an denen er nun herum fummelte.

"Perfekt?", fragte ich und legte die Stirn in Falten.

Strong - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt