Kleine Geschichten

Viel zu früh

Alles stand still, als Marlee bin dem Speer getroffen wurde. Fasziniert sah das Mädchen an sich hinunter und beobachtete, wie das Blut an ihr herunter floss, bevor sie zusammen brach. Die Welt wirkte, als wenn sie in Watte gepackt war. Marlee nahm nichts, außer der klirrende Kälte und ihrem Herzschlag, wahr. Nichts war mehr wichtig. Die Schlacht, in der Marlee gerade noch gekämpft hatte, spielte keine Rolle mehr. Marlee lächelte mit Tränen in den Augen. Ihr Leben würde mit sechzehn Jahren enden. Sie würde ihre Familie Wiedersehen. Sie würde nach Hause kommen. Die endlose Qual, die sich Leben nannte, hatte endlich ein Ende gefunden. Marlee hörte nicht, wie ihr Name gerufen wurde. Sie war in ihrer eigenen Welt, wo Frieden herrschte und keine Schlachten existieren. In dieser Welt hatte Marlee keine Schmerzen mehr. Sie war frei von jeglicher Last und empfand zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder Freude. Ein brutaler Schmerz riss sie aber wieder in die reale Welt. Ein Pfeil hatte sich in ihr Herz gebohrt und ihrem Leiden für immer ein Ende gesetzt. Mit Tränen in den Augen und einem Lächeln auf dem Lippen starb Marlee Viktoria Johnson in einer rauen Winternacht, während in sie eine Schlacht tobte, die die Zukunft der gesamten Welt bestimmen sollte.