Auf meinem Weg zum Tisch, versuchte ich meine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. Weder mir noch ihm würde es etwas nutzen, sich jetzt in Vorwürfen zu verstricken.
Ein Mann kam mit gesengtem Kopf zügig auf mich zu und schneller als ich Platz machen konnte hatte der Typ mit dem roten Jackett und den braunen, welligen Haaren mich schon angerempelt. Ich drehte mich um und konnte mich gerade noch bremsen aus Reflex Entschuldigung zu sagen, als der Typ mir mit seinen grünen Augen direkt in meine blickte. ich musste leicht nach oben schauen, weil er mich mit einer Kopflänge überragte. Ich konnte mich nicht erinnern, schon jemals jemanden so intensiv in die Augen geschaut zu haben wie diesem Mann. Es fühlte sich an als könnte er tief in mich hinein Blicken. Es kam mir vor als bräuchten wir keine Worte, um zu kommunizieren. In mir hallte dieselbe Verblüffung wieder, die sich in seinen Augen spiegelte.
Er entsprach äußerlich genau meiner Vorstellung von unwiderstehlich. Seine braunen Haare waren oben lang genug, damit man sie ordentlich durchwuscheln konnte, was auch am besten seine Frisur beschrieb. Absichtlich so gestylt, dass sie nach frisch aus dem Bett gesprungen aussah und in meinem Kopf konnte ich mir schon bildlich vorstellen wie er morgens mit freien Oberkörper in den Spiegel schaute, sich einmal mit der Hand durch die Haare fuhr und mit prüfenden Blick seine Frisur für gut befand. Seine Figur wirkte athletisch, wie von jemanden, der regelmäßig joggen ging und keinen großen Wert auf Krafttraining legte. In dem Samtroten Jackett und dem schwarzen Hemd darunter, das farblich zur Jeanshose passte, wirkte sein Look stilvoll und lässig zugleich. Abgerundet wurde der Look durch dunkelrot glänzende Anzugschuhe. Sein gesamtes Auftreten hatte eine einzigartige Wirkung auf mich und mir schossen Bilder durch den Kopf wie ich mit ihm anstatt mit Johnny in diesem Restaurant saß und wir uns immer näher kamen...
Meine Gedanken waren auf einen anderen Planeten abgedriftet, als er mit seiner Hand leicht meinen Oberarm berührte , der sofort zu kribbeln begann. Ich versuchte mich gerade daran zu erinnern wie man atmete, als das Gesicht des Mannes vor mir von dem überraschten Ausdruck zu einem sanften lächeln veränderte.
"Entschuldige bitte. Ein zweites Mal übersehe ich dich bestimmt nicht, bei diesen Augen. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend."
"Kein Problem", brachte mein Mund heraus, während mein Herz versuchte aus meiner Brust zu springen und meine Hormone laut schrien, ich solle ihn vernaschen. Erst als er sich umdrehte, um weiter Richtung Toilette zu gehen, setzte mein Verstand wieder ein. Mit beiden Händen hielt ich mich am Barstuhl neben mir fest, um wieder zu Sinnen zu kommen.
Was zum Teufel was DAS denn gerade gewesen?! Bisher hatte ich geglaubt, dass ich mich selbst eigentlich schon ganz gut kennen würde, niemals hätte ich damit gerechnet, dass mein Körper mal so auf jemanden reagieren würde. In diesem Moment stellte ich alle meine bisherigen Erfahrungen mit Männern infrage. Das gerade war überwältigend!
Mit dieser Entschlossenheit kehrte ich zu meinem eigentlichen Date und gedanklich zu meinem Vorhaben zurück. Wenn mein Körper bei einem Mann zu so einer Reaktion fähig war, war ich es mir selbst schuldig, nichts Geringeres zu verlangen. Ich wollte mindestens eine respektvolle Partnerschaft, in der sich beide Partner achten und sie selbst sein konnten. Ich war nicht länger bereit mich weiterhin zurückzunehmen. Ich wollte Ich sein!
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As it was
FanfictionBegleite Martha und Harry auf eine Reise der Selbstfindung, Akzeptanz und der Liebe. Martha arbeitet als "Nanny" der kleinen Matilda und möchte endlich lernen sich selbst zu lieben. Harry befindet sich an einem Scheidepunkt seines Lebens und für...