»Vierundzwanzig, fünfundzwanzig, sechsundzwanzig ...«, murmelte ich leise vor mich hin, während meine Schüler nach und nach aus dem Bus stiegen. Alle sammelten sich davor und warteten darauf, dass der Busfahrer ihnen das Gepäck aus den Stauräumen lud.
»Wo ist Elli?«, fragte ich deren Sitznachbarin Jas, die sich gerade ausgiebig nach der langen Busfahrt streckte.
»Wollte auf's Klo«, antwortete die knapp und deutete dann auf das Mädchen, welche als Letzte aus dem Bus stieg. Ich hakte innerlich meine Liste ab und war nun wirklich erleichtert, dass es alle heil bis zu ihrem neuen Aufenthaltsort für diese Woche geschafft hatten. Jetzt mussten wir nur noch auf die Campmitarbeiter warten, die mit ihren Golfcarts unser Gepäck holen wollten, dann könnte ich mit meinen Quälgeistern im Schlepptau diesen Marsch zum Trainingscamp endlich hinter mich bringen. Millie schien die Sache viel entspannter als ich zu sehen, denn sie zog ihre Zigarettenschachtel aus der Handtasche und steckte sich einen Nikotinstummel an.
»Entspann dich, Finley, das ist ihre letzte Klassenfahrt, was denkst du, was passiert?«, fragte sie mich mit einer Seelenruhe, die mich umso mehr beunruhigte.
»Wenn jemand verloren geht, dann kannst du allein suchen.«
»Die haben alle ihr Handy dabei, die finden schon wieder zurück.« Millie klopfte mir auf die Schulter und schnappte sich dann ebenfalls ihren Koffer, den der Busfahrer aus dem Bus lud. Ich seufzte tief. Auch wenn Millie meine beste Freundin war, machte sie mich manchmal echt fertig, wenn sie so unbesorgt durchs Leben marschierte. Den Kopf, den ich mir zwei Mal machte, ignorierte sie vollkommen.
Als sich ein leises Geräusch bemerkbar machte, drehte ich den Kopf um die Ursache dafür herauszufinden. Zwei Golfcarts näherten sich, in ihnen saßen zwei Junge Männer mit den Outfits des Camps, in denen wir die nächsten fünf Tage verbringen würden. Millie winkte fröhlich und die Männer parkten ihre Carts direkt neben unserer Gruppe, die sich nach der langen Busfahrt einfach nur noch etwas bewegen wollten.
»Hi, schön, dass ihr heil zu uns gefunden habt«, sagte der erste Mann, der etwas kleiner war als der andere. Er war vielleicht vier oder fünf Jahre älter als ich und ich vermutete, dass es der Campleiter war, mit dem ich unsere Reise abgesprochen hatte. Ich lächelte freundlich und streckte ihm meine Hand entgegen, die er mit einem kräftigen Händedruck schüttelte. Danach reichte er auch Millie die Hand.
»Dann laden wir mal euer Gepäck ein. Neo hat noch eine Karte für euch mitgebracht, denn wir haben hier draußen kein Netz und bewusst auch kein Internet im Camp für die Gäste eingerichtet.« Sofort ertönte ein genervtes Stöhnen in den Reihen meiner Schüler und Millie kicherte belustigt. Auch Neo, der andere junge Mann, musste vergnügt grinsen. Okay, Neo und Millie würden sich sicher blendend verstehen.
»Na toll, da sind wir ja vollkommen aufgeschmissen«, sagte ich leise, als Neo zu mir kam um mir die Landkarte zu überreichen. Der hob fragend die Augenbrauen und ich bemerkte, dass ich es wohl in einer hörbaren Lautstärke gesagt hatte.
»Wenn Sie wollen, kann Ihre Kollegin ja mit Toby vorfahren und ich begleite Sie per Fuß zum Camp, dann verlieren Sie nicht die Orientierung«, schlug der Braunhaarige junge Mann vor und ich sah ihn zweifelnd an.
»Das ist ein sehr nettes Angebot, aber wir schaffen das schon. Ich denke, es ist keine gute Idee, Millie ein Golfcart zu überlassen.« Neo lachte leise und nickte verständnisvoll, bevor er sich wieder den Koffern und meinen Schülern wandte. Wenn alle Männer im Camp so nett und gutaussehend waren, würden Millie und ich sicher schwach werden und das wäre nicht so erfreulich für unsere Männer daheim.
»Tatsächlich ist es gar nicht so verkehrt, wenn Neo sie begleitet. Was ist, wenn einer der Schüler mit mir fährt? Dafür braucht man keinen Führerschein.« Ich runzelte die Stirn, denn es ging mir weitaus mehr gegen den Strich, wenn einer meiner Chaoten mit dem Ding rumfährt. Dann doch lieber Millie, die mir aktuell schon wieder viel zu ruhig und gelassen ist.
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Four Nights (ManxMan)
Romance❅❅❅❅❅ Ich hatte aufgegeben, auf Carters Rückruf zu warten. Er war sicherlich wieder beschäftigt mit wer weiß was und langsam war ich es leid, der Einzige zu sein, der sich für den anderen interessierte. Frustriert zog ich mir die Decke über meinen K...