Kapitel 82.

162 10 7
                                    

Thorin kriegt seinen Arsch endlich hoch und Athene führt bestimmt Mal 'ne Demonstration an

Im nu verschwand der fiebrige Ausdruck, unterdessen erweichten auch seine viel zu harten Gesichtszüge. Die Welt um ihn herum schien plötzlich genauso farbenfroh zu sein wie vor der Drachenkrankheit. Dennoch erschien ihm alles zu surreal.

Geistesgegenwärtig griff er nach seiner Krone. Klirrend schlug diese auf den Boden auf.

Hart.
Klirrend.
Kalt.
Das Ende.

Mit einem ungewöhnlichen sanften schnauben stubbste das Kelpie den Zwerg an, der mit einem seltsamen Ausdruck die Krone betrachtete, die zuvor sein Haupt geziert hatte. Im Matten Licht glänzte sie wie ein geheimnisvoller Schwur aus purem Gold.

Sein Adamsapfel hüpfte schwer.
Er hatte begriffen. Und wie er begriffen hatte.

Das blasse Gesicht des Zwerges wurde wenn es ging noch blasser und der einzige Gedanke der durch die restlichen Nebelschlieren in seinen Kopf an die Oberfläche brach, war der, was er getan hatte.

Ein reumütiger ausdrucke schlich sich auf seine Gesichtszüge und er musste sich fassungslos wieder an Mare abstürzten, der es ohne Wiederstand zu ließ – aufmunternd rieb er seinen Kopf an seiner Schulter.

Es war, als prasselte alles auf ihn ein wie ein Gewittersturm. Alles was seit seiner Ankunft im Erebor geschehen war, alles was er seitdem getan hatte...
Wie ein schwerer Klumpen Eis sackte es in seinen Magen.

,,Ich..." Thorin wusste nicht einmal was er in diese Stille sagen sollte. Fieberhaft überlegte er, öffnete den Mund, doch er fand keine Worte. Sein gewissen Zeitfraß erbarmungslos seinen Stolz. Es viel wie ein Haufen Holzwürmer darüber her, erbarmungslos und ohne entkommen.

Das einzige tröstliche im Moment war Mare, der aufhörte sich an seiner Schulter zu reiben, sondern ihm einen Warmen Hauch Luft ins Gesicht bließ.
Es roch nach salzigen Meer, Algen und etwas, das er nicht greifen konnte – vielleicht schaffte sein verstand es auch nicht im Moment diese Information zu verarbeiten?

Geistesgegenwärtig tätschelte Thorin seine weichen Nase. Mare biss ihm nicht die Hand ab, was er als gutes Zeichen sah, bedachte er, das Ares das wahrscheinlich bevorzugt hätte.

Die Schuld wog dennoch schwer. Er hatte nicht nur seine Freunde vergrault, sondern auch seine Neffen –die Söhne seiner Schwester (Dis würde ihn umbringen)–, seine treuen Gefährten, und sein eigenes Volk ebenso wie das der Seestadt, die er mittellos mit zerstörter Heimat zurück ließ.

Als Smaug den Erebor zerstörte half ihnen niemand. Das Waldlandreich hatte helfen können, doch sie taten es nicht.
Jetzt hatte er genau das selbe mit den Bewohnern von Esgaroth gemacht, trotz versprechen.

Thorin schämte sich und veräubschäute sich zur selben Zeit. Ein König sollte für sein Volk aufstehen und Kämpfen, für andere einstehen, stattdessen hatte er sich in einem Wahn verkrochen, bereit alles und jeden in den Tod rennen zu lassen. Der Zwerg ekelte sich vor sich selbst.

Aber... Ganz vielleicht... Vielleicht konnte er es doch noch in Ordnung bringen?

Seine Augen helten sich auf, wodurch das vorher trübe blau zu neuen Leben zu erwachen schien, hell und klar. Er drehte seinen Kopf, starrte das Wesen neben sich mit einem hoffnungsvollen Blick an, den es erwiderte, als verstünde es die stumme Frage. Mare verstand sie auch, die lautlose bitte ihn zu begleiten.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt