Magische Enthüllung

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"Clara Friederike Mohr!", rief die Arzthelferin, die in der Tür des Wartezimmers stand. Clara stand auf und folgte der Arzthelferin, die ihr den Weg in das Zimmer wies. "Der Arzt kommt gleich.", sagte sie freundlich und schloss die Tür, während Clara sich auf einem Stuhl sich in einer Ecke setze. Neugierig sah sie sich um. Das Zimmer sah aus, wie ein typisches Arztzimmer; weiße Wände, eine Liege, ein Schreibtisch mit Computer. Clara seufzte und fuhr sich durch ihre Haare. Sie war nicht beim Arzt, weil sie sich verletzt hatte, sondern weil heute der Tag war, wo sie von den Göttern ihre magische Fähigkeit erhalten würde. Normalerweise hätte sie diese bei einer riesigen Veranstaltung in Paris gekriegt, wo alle anderen Jugendlichen, die auch ihre neuen Kräfte kriegte, anwesend waren. Aber da seit dem Krieg vergangenes Jahr die Öffentlichkeit langsam aber sicher auf die Spuren der Magischen gekommen war, mussten sich alle verdeckt halten und den entsprechenden Jugendlichen hatte man ein Brief mit dem Namen eines magischen Erwachsenen, der in deren Umfeld war, zugeschickt. Und diese Person war in Claras Fall Doktor Melissa Ebenhart, die Kinderärztin in Waldenheim war, wo Clara wohnte. Clara war unglaublich nervös, das war eine riesige Sache. Was würde sie wohl für eine Fähigkeit kriegen? Und welche Tiergestalt würde ihr wohl zugeteilt werden? Verdammt, konnte diese Frau Mal kommen?

 Dann öffnete sich die Tür und eine freundlich aussehende Frau, die schon graue Haare hatte, kam in den Raum. Sie schloss die Tür hinter sich und strahlte Clara an. „Ich bin Melissa, ich freue mich dich kennenzulernen. Okay, also, du legst dich gleich auf eine Liege, schließt deine Augen und mithilfe der Götter werde ich deine Magie enthüllen." Clara lächelte zaghaft und befolgte den Befehl. Wie genau würde die Ärztin das wohl hinkriegen? Die Ärztin legte eine Hand auf Claras Kopf und murmelte irgendwelche Worte, die Clara nicht verstehen konnte. Ein heißer Schmerz fuhr durch Clara und ließ sie aufheulen. "Alles gut, es ist gleich vorbei.", murmelte Doktor Ebenhart. Clara schluchzte leise auf, niemand hatte ihr gesagt, dass es so verdammt wehtun würde. Jetzt setzte ein komisches Kribbeln ein, welches sich in ihrem ganzem Körper ausbreitete. Und dann fühlte es sich so an, als würde man Clara das Herz ausreißen. Jetzt schrie sie richtig los und Tränen rannten über ihr Gesicht. "Bitte, mach das es aufhört!", flehte Clara schluchzend die Ärztin an. "Pscht, gleich ist es vorbei, du machst das super, Schatz.", murmelte diese. Waren die Götter etwa sauer auf Clara? Sie hatte doch nichts getan! Auf einmal hallte der Schmerz ab und Clara seufzte erleichtert auf. 

Die Ärztin nahm ihre Hand von Clara und sagte: "Du kannst deine Augen wieder öffnen." Und genau das tat Clara. Mitleidig wurde sie von Eberhart gemustert. "Das hast du ganz toll gemacht. Jetzt musst du nur noch etwas Blut auf dieses Blatt Papier tropfen und dann hast du deine Ergebnisse.", sagte Doktor Eberhart strahlend. Unsicher nickte Clara. Die Ärztin hielt Clara ein Blatt Papier und ein Messer hin. Mit dem Messer schnitt Clara sich in die Hand und zuckte bei dem Schmerz zusammen, danach tropfte sie das Blut auf das Papier. Die Ärztin murmelte etwas und zwei Symbole erschienen auf dem Papier, ein Baum und ein Pferd. "Herzlichen Glückwunsch, Clara, du gehörst offiziell zu den Naturbendigern, als Pflanzenbendigerin und deine Gestalt ist ein Pferd.", sagte Eberhart lächelnd. Clara grinste breit los. Das war ja mega cool!

Als sie die Arztpraxis verließ, schickte sie eine Nachricht in die Gruppe mit ihren Freundinnen.

Clara: Hat das bei euch auch so wehgetan?

Bjarne: Was sollte den wehgetan haben?

Clara: Ähm, musstet ihr euch nicht hinlegen, die Augen schließen und Blut auf ein Blatt Papier tropfen lassen?

Stella: Irgendwas ist bei dir falschgelaufen-

Cecilia: Clara, sicher, dass du bei der richtigen Person warst?

Fassungslos starrte Clara auf ihr Handy und drehte sich langsam zu der Arztpraxis um. Was hatte diese Ärztin mit ihr angestellt?!

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