Kapitel 15: Jeder macht mal Fehler
Carlos war sauer. Er war gekränkt. Er war traurig. All diese Emotionen und noch mehr durchfluteten seinen kleinen Körper und er wurde einfach nur davon überwältigt. Er wünschte seine Freunde wären nicht ausgerechnet heute wieder gekommen. Er wünschte sie alle hätten nicht so reagiert, als sie ihn mit Harry gesehen haben. Ganz ehrlich er selber hätte kein Problem damit wenn sie ein Paar wären. Aber er konnte sich das für Harry nicht vorstellen. Sie waren vielleicht Freunde, aber der Pirat war viel zu cool für ihn. Carlos wusste nicht was er sich gedacht hat. Sich Hoffnungen zu machen war so naiv gewesen. So gedemütigt hatte er sich schon seit längeren nicht mehr gefühlt. Die Reaktion von Uma war das schlimmste gewesen. Eigentlich, wenn er so mal darüber nachdachte, bestätigte es nur seine Vermutung. Es musste etwas zwischen ihr und ihrer rechten Hand laufen. Was anderes konnte er sich nicht vorstellen.
Noch deprimierter als zuvor stöhnte Carlos laut auf. Er wollte einfach nur das alles aufhörte. Warum schien ihn jedes Glück im nächsten Moment zu verlassen? Warum wollte die Stimme in seinen Kopf nie Ruhe geben? Er hielt es nicht mehr aus. Immer war sie da, um ihn daran zu erinnern was für ein Nichtsnutz er doch war. Nur wenn Harry bei ihm ist, hörte sie auf. Wenn Harry bei ihm war, war es als würde alles gut werden. Für einen ganz kleinen Augenblick hatte Carlos das auch geglaubt. Er hatte es zugelassen und nun hatte er den Salat. Er wüsste Harry würde nun wieder auf Abstand gehen. Das war ihm klar. Vielleicht würde er endlich die Eier haben und Uma sagen was er für sie empfand, nicht das Carlos sich das wünschen würde, aber vielleicht passiert es ja. Das mit ihm und Harry war vorbei. Die Zweisamkeit war zu Ende. Er würde heute Abend in sein Zimmer kommen und keinen Harry vorfinden. Er würde alleine sein. Mal wieder. Nur dieses mal auch noch mit Liebeskummer.
Tränen brannten in seinen Augen. Er hielt sie zurück indem er sich auf die Unterlippe biss. Er brauchte dringend Ablenkung. Da er nicht auf seinen Weg achtete dauerte es nicht lang, bis er mit jemanden zusammenstieß und auf den Boden landete. „Autsch", zischte er und hielt sich das Handgelenk auf das er gefallen ist. „Entschuldige. Hast du dir wehgetan?" Carlos wurde eine Hand angeboten. „Alles gut, es war meine Schuld." Er nahm sie entgegen und wurde mit Leichtigkeit wieder zurück auf die Beine geholt. „Oh, hallo Ray", meinte er mit einem schwachen Lächeln. „Carlos", rief dieser erfreut auf und schien sich sehr darüber zu Freuen ausgerechnet in ihn hineingelaufen zu sein. „Schön dich wieder zusehen. Ich habe dich seit Anfang der Sommerferien nicht mehr gesehen." Carlos war das Gespräch etwas unangenehm. Er hatte nicht wirklich Lust über die letzten Wochen nachzudenken. „Ja, naja." Ray schien zu merken, dass das Thema nicht das beste war. „Hast du Zeit? Ich und ein paar Freunde wollten uns treffen und ein bisschen chillen." Carlos dachte darüber nach. Eigentlich hatte er gar keine Lust auf sowas, aber alles war besser, als sich in seine Gedanken zu vertiefen. Außerdem mochte er Ray. Sie waren gemeinsam in der Computer-AG und er war dort sein erster Freund gewesen. Sie hatte im letzten Schuljahr viel Zeit miteinander verbracht und irgendwie fühlte er sich schuldig sich nicht einmal gemeldet zu haben. „Ja, warum nicht", stimmte er dann zu und bekam ein Strahlen geschenkt. „Cool, das freut mich."
Zusammen liefen sie in Richtung Wald. Ray begann zu erzählen was für Leute alles da sein würden und Carlos bemerkte was für ein extrovertierter Mensch er doch war. Der Schwarzhaarige kannte so viele und es war erstaunlich das er sich auch mit ihm abgab. „Glaub mir das wird echt lustig." Auch wenn sich Carlos dabei nicht so sicher war, wollte er Ray nicht die gute Laune vermiesen. „Ganz bestimmt. Sicher das es in Ordnung ist, wenn du mich mitnimmst?" Ray gab ihm, so wie die gesamte Zeit bereits, ein Lächeln. „Sicher. Warum auch nicht? Alle mögen dich." Da war sich Carlos nicht ganz so sicher. Auch wenn er einige der Namen kannte, hatte er nie persönlich mit einen von denen gesprochen. „Außerdem freue ich mich sehr das du dabei bist." Der Kleinere von beiden wusste nicht genau was er dazu sagen sollte, also blieb er stumm. Sie hatten eh bereits ihr Ziel erreicht wie er wenig später feststellte.
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Something between us
FanfictionAlle bis auf Carlos waren weg. Jay mit Gil auf einer Weltreise. Mal mit ihrer bevorstehenden Hochzeit, am Ende des Sommers und dem Königin da sein beschäftigt. Evie dabei mit Dough und seiner Familie Zeit zu verbringen. Da war nur noch er. Und nicht...