Kapitel 21.

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Cayetana

Gedankenverloren sah ich auf das Display von dem Laptop. Mein Gehirn versuchte den Text, den ich von meinem Padre bekommen hatte, zu verarbeiten. Aber es ging nicht. Egal wie oft ich mir die Zeilen durchlas, ich konnte es nicht begreifen. Nicht, weil es zu schwierig war sondern, weil ich nicht begreifen wollte, was mein Padre mit meinem Ehemann vor hat.

„Hör auf dir das durchzulesen!" fauchte meine beste Freundin mich an und klappte den Laptop zu. Ich sah auf den geschlossenen Laptop und spürte wie Zorn über mich kam.

„Sie steckt dahinter!" fauchte ich und sah zu meiner blonden Freundin. Verwirrt sah sie mich an, ein paar Sekunden hatte es gedauert, bis sie verstand von dem ich sprach. Aimee schüttelte langsam ihren Kopf und schloss für ein paar Sekunden ihre Augen.

„Lass es Caye! Du tust dir damit selber keinen Gefallen!" versuchte sie mich davon abzuhalten. Aber sind wir mal ehrlich, was will sie von mir? Ich hatte ihr nie etwas getan, weil sie abgehauen war. Nie hatte ich ihr etwas Böses gewollt, weil ich sie nur noch in kleinen Einzelstücken in Erinnerung hatte. Also, was war ihr Plan?

„Warum nicht?" fauchte ich und stand abrupt von dem Stuhl auf. Aimee zuckte etwas zusammen, da meine Bewegung sehr ruckartig war.

„Warum, Aimee?" wollte ich lauter von ihr wissen. Jetzt nahm ich auch keine Rücksicht darauf, ob uns jemand hören und erwischen könnte. Mir war es wirklich egal. Zwar hätten wir dann nichts gefunden, was uns hatte weiterbringen können. Aber die E-Mail war ein Zeichen, dass sie etwas damit zu tun hatte.

„Denk nicht nur an dich." flüsterte sie und sah mich traurig an.

„Du bist schwanger, Caye." fügte sie hinzu und ich nickte stark übertrieben mit dem Kopf.

„Schwanger und nicht krank." leicht schon ich sie zur Seite, dass ich an ihr vorbei laufen konnte. Ich war kurz vor der Türe, als sie mich mit ein paar Worten Abhielt.

„Du weißt selber und auch am besten, wie schwierig es für dich war, schwanger zu werden." Ich blieb stehen und hatte immer noch den Rücken zu meiner besten Freundin gedreht. Ich hörte wie sie langsam auf mich zu kam, um am Ende ihren Atem in meinem Nacken zu spüren.

„Setzte es nicht auf's spiel." verlangte meine beste Freundin flüstern und hatte ihre kleine Hand auf meine linke Schulter gelegt. Mein Kopf drehte ich soweit, dass ich ihre Hand auf meine Schulter sah und im Augenwinkel ihr Gesicht.

„Du hast recht." Stimmte ich meiner besten Freundin zu und drehte mich mit meinem Oberkörper zu ihr herum. Etwas erleichtert sei meine beste Freundin aus, aber als sie mir einen ernsten Gesichtsausdruck sagt, stoppte sie sofort. Sie wusste, was ich vorhatte und würde es auch durchziehen, da ich mir es einmal in den Kopf gesetzt hatte.

„Nicht ich werde es tun, sondern du."

Völlig geschockt sei meine beste Freunde mich an. Irgendwie konnte sie sich schon denken, dass ich es von ihr verlangt. Aber irgendetwas in ihrem Gesicht sagte mir, dass sie damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Sie kannte mich schon seit dem dem Sandkasten und wusste ganz genau, wie sie mich einschätze. Aber bei solchen Sachen, wusste sie es eben nicht. Ich sah wie ihr Adams Apfel sich bewegte und sie einen Schritt nach hinten taumelte.

„Dass kannst du nicht verlangen." flüsterte sie atemlos, als sei sie gerade in 5 Minuten 10 Kilometer gerannt. Fest entschlossen und nickte ich will den Kopf. Wenn sie es nicht macht, würde ich es machen. Und da sie nicht wollte, dass ich es mache, blieb ihr nichts anderes übrig.

„Dann mach ich es." sprach ich fest entschlossen, drehte mich zu der Türe und hatte meine Hand gerade auf die Türklinke gelegt, als meine beste Freundin ein knickte.

„Na schön!" rief sie etwas verunsichert und ich fing an mit lächeln. Ich wusste, dass sie ein Knicken würde, da sie nicht wollte, dass mir und dem Baby etwas passiert. Warum nicht gleich so? Ich drehte mich zu meiner besten Freundin herum und lächelte sie bereit an. Einen finsteren Gesichtsausdruck hatte sie aufgesetzt, was mir verrät, dass sie auf keinen Fall auf meiner Seite war, was das foltern und ausweichen meiner Schwester betrifft.

„Damit das klar ist," drohend zeigte sie mit dem Zeigefinger auf mich und machte ein paar Schritte auf mich zu, dass ihr Finger meinen Brustkorb berührte.

„Ich mache das nur, weil ich dich und das Baby schützen möchte. Aus keinem anderen Grund." Stellte sie ihren Standpunkt fest und ich nickte stark mit dem Kopf. Mir war es recht, dass meine beste Freundin das tat, da Aimee einen leichteren Schlag hatte als ich. Ich würde es für Pilar, als aufwärmen Folterung bezeichen, als wenn ich zu schlagen würde. Denn das würde sehr schnell hässlich werden.

„Gut." sprach ich erfreut und nickte ihr zu. Vielleicht war ich doch ein wenig über eifrig, was meine ältere Schwester betraf. Aber sie hatte es nicht anders verdient.

„Gehen wir?" ich beendete das Gespräch so, als würde es sich gerade um ein Kinobesuch handeln und nicht um die Folterung meiner älteren Schwester. Aber man kann es so sehen und so sehen. Ein Kinobesuch für mich war es schon, mit meiner besten Freundin in der Hauptrolle. Sie würde es nicht sehen, sie würde es ausführen und spüren. Ich hingegen werde mir ein paar Nachos mitnehmen, genauso wie Popcorn und einen Apfelsaft, damit ich das Kino nicht verpasse. Aimee seufzte und nickte einmal mit dem Kopf. Ich öffnete die Türe und die Luft blieb mir für einen kurzen Moment im Hals stecken.

The Deadly Life Band 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt