Kapitel 10

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Ich machte vorsichtig die Tür auf und schreckte zurück. Es war so ruhig, weil keiner der Person hier drin noch am Leben war. Mehrere Kinder lagen auf Bänken, Boden und auch auf Tischen verteilt in der Mensa. Mir wurde schlecht und schwindlig zugleich und Panik stieg immer mehr in meinem Körper auf. Ich fing an zu zittern und konnte mich nicht mehr bewegen vor Schreck. Ich sah das erste mal die Tat meines Bruders als großes Reales Bild vor mir und es war schrecklicher als alles was ich zuvor in meinem Leben gesehen hatte.

In meinem Kopf schwebte immer mehr der Gedanke daran, dass mein Bruder diesen Kindern hier die Chance auf Leben genommen hatte.

Der Geruch im der Mensa war unausstehlich. Er war beißend und roch nach tot und Vermoderung. Dies hatten auch schon die Fliegen angelockt.

Ich wollte die Hütte gerade verlassen als ich ein leises Keuchen und wimmern hörte. Jemand war noch am Leben. Langsam ging ich an den Leichen vorbei und versuchte nicht in Panik zu versinken. Ihre Wunden waren schlimm. Es befanden sich Blutpfützen über all auf dem Boden und sämtliche Schlitze an den Körpern der Kinder.

,,Hallo?" Eine zarte und hauchende Stimme erklang. Sie war nicht weit von mir entfernt und dann sah ich die Person. Eine Person von der ich gehofft hatte das sie sich schon längst in Sicherheit gebracht hatte.

Der kleine Körper von dem kleinen liebevollen spanischen Mädchen Nina lag auf dem Boden. Ihre Augen halb geschlossen und ihre Atmung nur noch flach. Ihr rosa Top und ihre kurze Jeanshose waren mit Blut überströmt. Zum Teil mit ihrem eigenen, zum anderen Teil von der riesigen Blutpfütze, die sich von mehreren Kindern schon zusammen gefügt hatte. Selbst ihre braunen sonst so schön geflochtenen Haare, hingen schlaf im Blut. Ihre sonst grünen Augen hatten schon fast die Farbe des Blutes übernommen.

Ich kniete mich neben sie und mir wurde klar das jede Hoffnung für sie zu spät kam. Ein riesiger Cut in ihrem Bauch zeigte die Stelle, wo mein Bruder sie mit der Axt getroffen.

,,Liv?" Keuchte sie und versuchte meine Hand zu greifen. ,,Ja." Hauchte ich, denn mehr konnte ich nicht hervor bringen. ,,Es war Tommy, aber er scheint anders zu sein, nicht er selbst. Ich glaube er ist auch verflucht." Ihre Stimme wurde von Wort zu Wort immer schwächer. ,,Ich weiß, aber mach dir darüber keine Sorgen." Flüsterte ich. ,,Liv wie geht es meinen Freunden?" Ich konnte sie schon fast nicht mehr sehen, da meine Tränen mir die Sicht versperrten. Ich drehte mich herum und sah ihre beste Freundin Talia nicht weit entfernt auf dem Boden liegen. Sie war tot, das konnte ich von dort sehen." ,,Ihr geht es jetzt besser. Ich verspreche dir du wirst sie bald wieder sehen." ,,Ok" Ein leichtes Lächeln setzte sich auf ihre Lippen. ,,Kannst du mir etwas versprechen. Kannst du meine Mutter sagen, dass sie nicht so traurig sein soll, denn ich leide dann nicht mehr. Sag ihr auch das ich sie und meinen kleinen Bruder Mattheo lieb habe und sie nicht vergesse." Sie brauchte etwas für den Satz, denn sie bekam immer schlechter Luft. ,,Ich verspreche es dir." Sie drückte als Zeichen ihres Dankes kurz meine Hand. ,, Eres una gran amiga Liv." Sagte sie und ein zartes Lächeln bildete sich wieder auf ihren Lippen. Auch wenn ich kein Spanisch Profi war, verstand ich das sie,,Du bist eine tolle Freundin Liv." Sagte.

Ich lächelte auch wenn tausende von Tränen gerade mein Gesicht hinunter liefen.

Ihre Atmung wurde langsamer und flacher. Sie atmet ein letztes Mal aus und ihre Augen schlossen sich. Dies mal für immer. Nina hatte es nicht geschafft. Ich heulte mir fast die Seele aus dem Leib, bis ich schleifende Schritte von draußen war nahm. Tommy war auf dem Weg zur Mensa. Ich gab Nina einen leichten Kuss auf die Stirn und sprang auf. Bevor ich mich versteckte, drückte ich Play auf dem CD Spieler, damit die Musik meine Schritte über tönte.

Nicht weit entfernt stand ein Metall Spind und damit meine einzige Chance zu überleben. Vorsichtig stellte ich mich in den Spind und es dauerte auch nicht lange, bis Tommy den Raum betrat. Er war im vergleich zum letzten Mal, wo ich ihn sah, mit noch mehr Blut überströmt. Ich stampfte langsam auf mich zu.

Ich schloss meine Augen und hoffte das er mich nicht bemerkte. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich durch die Schlitze des Spindes genau in die braunen Augen meines Bruders. Er hatte mich entdeckt und ich fing somit an von meinem Leben Abschied zu nehmen  und würde somit klein Nina direkt in den Tot folgen.

Ich glaube ich habe noch nie so ein trauriges Kapitel geschrieben.😢
~🤍

Fear street Teil 2: My Brother the KillerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt