Er war ein Denker, kein Redner. Sein Kopf war überfüllt mit zarten Worten, die sich klammheimlich aneinanderreimten. Doch sie waren schon immer still gewesen, denn er war ein Denker, kein Redner. Er war ein stiller Poet. Seine Worte fühlten sich wohl in seinem Kopf, brauchten keinen Sauerstoff, um zu überleben, um zu wachsen. Sie nährten sich von seinem Denken und Sein, versteckten sich in der weichen Haut seiner Kehle und dem stetigen Schlagen seines Herzens.
Doch irgendwann kommt der Tag, da müssen wir alle unsere stillen Wahrheiten laut aussprechen. Für ihn war es ein Freitag und gleichzeitig der dreizehnte Tag des Monats, vor dem er sich fürchtete, seit er als kleiner Junge, im Versuch die bunten Libellen zu erhaschen, in den tiefen Weiher gefallen war.
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das schicksal des poeten
Historia CortaStille Poeten verstecken ihre Gedanken und Gefühle hinter vorgehaltenen Händen und zusammengepressten Lippen, obwohl manche Wahrheiten nur außerhalb weicher Kehlen, getrennt von ihren scheuen Seelen erblühen können. special credits to @daemmerungsfl...