Kapitel 16: zwei Verbündete (Behind the Clouds - yaeow)

66 5 2
                                    

Kapitel 16: zwei Verbündete

Die unangenehme Stille war grausam. Sie saßen alle am Esstisch, weil Evie das so gewollt hatte, doch keiner redete ein Wort. Harry starrte lustlos in sein Essen, genauso wie Carlos. Seit ihrem Streit vor drei Tagen hatten sie noch immer kein Wort miteinander gewechselt. Sie vermieden Blickkontakt und wichen einander aus. Genau aus diesen Grund hatte Evie dieses Essen organisiert. „Okay, es reicht", rief sie laut aus. „Ihr beide", sie zeigte dabei auf Harry und Carlos. „hört jetzt auf." Genervt blickte Carlos zu seiner besten Freundin. „Natürlich. Es ist nicht okay wenn er und ich uns streiten. Es ist ja nicht das was ihr gewollt hattet." Dabei blickte er Uma an. „Carlos-." wollte Evie beginnen. „Mischt euch nicht in anderen Angelegenheiten ein", meinte auch Harry genervt, denn dies war einer der Gründe gewesen weshalb das Alles überhaupt erst angefangen hatte. „Ihr redet nicht mal mehr miteinander", stellte Mal fest und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. Das ganze war echt scheiße und sie wollte nicht das es so zwischen den Beiden war. Wütend schob Carlos seinen Stuhl zurück. „Müssen wir auch nicht. Ich habe ihm nichts mehr zu Sagen." Der kleine Weißhaarige ging Richtung Tür. „Carlos, wohin gehst du?" fragte Evie und stand besorgt auf. So hatte sie das nicht geplant. „Wohin soll er schon gehen, außer zu seinen zwei ach so tollen Fuck boys." Harry sah demonstrativ weg, als er seine Arme ebenfalls vor seiner Brust verschränkte. „Es geht niemanden etwas an wohin ich gehe. Vor allem keinen der das regelmäßig selber tut", zischte Carlos und schlug hinter sich die Tür zu.

Harry merkte wie er von allen anderen angesehen wurde. „Was?" fauchte er angepisst. Der Gedanke allein das Carlos wieder zu diesen Jungen gehen konnte, brachte sein Blut zum Kochen. Auch wenn er sich da nie ganz sicher sein konnte. Dennoch sorgte es für ein unangenehmes Gefühl. „Könnt ihr euch nicht vertragen?" fragte Evie sanft. Sie hatte zwar offensichtlich etwas gegen Harry und auch etwas gegen eine Beziehung, aber sie würde dies lieber wollen, als einen Carlos der mit niemanden mehr redete, dauerhaft ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter machte und nichts mehr aß. „Nein", war alles was er dazu sagte, als auch Harry sich von seinen Stuhl erhob und in sein Zimmer flüchtete. Er wollte nicht weiter über Carlos reden. Es tat so schon genug weh. Er hasste es alleine im Bett zu liegen, nachdem er sich so an die Anwesenheit von Carlos gewöhnt hatte. Er hasste es ihn aus seinen Fenster zu beobachten. Er hasste es ihm nicht zeigen zu können, wie sehr es ihm leid tut. Er konnte sehen wie Carlos auf einen Baum kletterte und sich dort hinsetzte. Das machte er jetzt seit drei Tagen. Eigentlich hatte er erwartet, dass Carlos sich mit diesen zwei Typen traf. Aber das machte es irgendwie anders schmerzhafter. Es sorgte für einen widerlichen Beigeschmack. Also während Carlos den ganzen Tag auf den Baum saß, beobachtete Harry ihn dabei. Sie würden sich wahrscheinlich nicht so einfach vertragen, aus unterschiedlichen Gründen. Allein schon wegen ihren Sturköpfen. Dennoch wünschte sich der Pirat, dass es wieder wie vorher werden könnte. Er vermisste Carlos.

„Das hat ja ganz toll geklappt", meinte Uma ironisch. „Du hast ja nicht wirklich geholfen." Evie fasste es nicht das ihr Plan nicht funktioniert hat. Das heißt aber nur, dass sie zu drastischeren Mitteln greifen musste. „Warum lassen wir sie nicht einfach machen?" schlug Gil vor und bekam nur einen genervten Blick von allen. „Ganz ehrlich. Für sie wäre es besser gewesen wenn ihr noch nicht wieder aufgetaucht wärt." Mal schnalzte mit der Zunge. Die beiden hatten Glück verdient. Harry war ein guter Kerl, zu mindestens in Gegenwart von Carlos. Oder er war es bisher. „Warum wollen wir ihnen überhaupt helfen? Ich finde es gut wenn sich Hook von Carlos fernhält." Mal schenkte Jay daraufhin einen bösen Blick. „Sieh mich nicht so an, Mal. Jeder erkennt wie beschissen es Carlos im Moment wegen ihm geht. Ich befürworte nichts." „Als ob Harry dafür allein verantwortlich wäre", zischte Uma, um ihren besten Freund zu verteidigen. „Stimmt, du hast ihm geholfen", guckte Mal zu ihr und wobei sie vorgehabt hatte keinen Streit anzufangen, klang sie viel zu angriffslustig. „Entschuldige wenn der Anblick etwas gewöhnungsbedürftig ist", zischte Uma zurück. Mal lehnte sich zur Seite um Uma ins Gesicht zu schauen. „Gewöhnungsbedürftig? Du kommst doch einfach nur nicht darauf klar, dass du nicht die Nummer eins im Leben von Harry Hook bist. Carlos verdient jedes Glück was er kriegen kann." „Aber doch nicht mit Hook", mischte sich nun Jay mit ein. „Warum denn nicht?" fragte Mal empört, weshalb sie von ihren Freunden einfach nur verwirrt angesehen wurde. „Ihr habt nicht das erlebt was ich gesehen habe", begann sie mit einem Seufzer. Harry war vielleicht ein arroganter Idiot, aber sie hatte gesehen wie viel Carlos ihm bedeutete. Es war leicht zu erraten gewesen, wenn man erstmal dafür offen war. „Er hat Carlos Leben gerettet."

Something between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt