Akt 4: Kapitel 4

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Marcus

„Marcus! Kommst du schnell?", ruft mir Cal von der anderen Seite Parkplatzes zu. Ich deute ihm einen Daumen hoch und beende schnell das Gespräch mit einem Mitarbeiter vom Team.


„Was gibt's?", frage ich ihn. „Jüri", setzt er an. Genervt entkommt mir ein Fauchen. „Was hat er jetzt schon wieder gemacht?", frage ich nach und verdrehe die Augen.

Cal seufzt und deutet auf eine Bank. Wir lassen und nieder und ich schaue ihn mit einem fragenden Blick an.


„Jüri liegt im Koma", spricht er leise. „Wow, schlechter Witz. Was ist jetzt mit ihm?", frage ich genervt, wegen dem dummen Witz. Doch Cal's Miene verändert sich nicht.

„Du meinst das Ernst", flüstere ich. Er nickt und blickt mich besorgt an. „Was ist passiert?", perlt es über meine Lippen, während ich versuche meine Tränen zurückzuhalten.


Jüri war doch gerade dabei, sich wieder nach oben zu kämpfen und dann sowas. Das kann doch nicht wahr sein. Warum hat das Schicksal sich so gegen ihn gestellt?


„Anscheinend ist seine Wirbelsäule wieder in die Fehlstellung zurück. Zum Glück haben sie die Fehlstellung wieder richten können, ohne Operation. Aber zur Heilung darf er sich nicht bewegen, deshalb haben sie ihn wieder ins Koma versetzt. Sie wissen noch nicht wie lange", erklärt er mir.


Länger kann ich die Tränen nicht zurückhalten. Sie rollen über meine Wange und tropfen von meinem Gesicht runter. Sofort nimmt Cal mich in den Arm und streicht mir beruhigend über den Rücken.


„Ich muss zu ihm", flüstere ich an Cal's Schulter. „Wir haben dir schon einen Flug nach London gebucht", meint er und reicht mir sein Handy, auf dem er ein Flugticket geöffnet hat.


Keine Stunde später sitze ich im Flieger nach London. Zum Glück kommen wir schnell an, denn ich muss unbedingt zu meinem besten Freund.

Am Flughafen warte ich ungeduldig auf mein Gepäck. Als sich meine Tasche endlich blicken lässt, könnte ich fast Freudensprünge machen. Mit einem Affenzahn suche ich mir ein Taxi und lass mich zum Krankenhaus fahren.


„Wie kann ich helfen?", fragt mich die junge Dame am Schalter. „Ich suche Jüri Vips. Er müsste hier eingeliefert worden sein", lasse ich sie wissen und sie tippt schnell auf ihrem Computer herum. „Zimmer 30, Stock 4", sagt sie und dreht sich schon zu dem Typen hinter mir.


So schnell es geht sprinte ich in den 4. Stock und suche das Zimmer 30. Leise klopfe ich und trete ein, doch Jüri ist nicht alleine.


„Was machst du denn da?", frage ich genervt und blicke auf Jüri's Bettgeschichte. 

„Das könnte ich dich auch Fragen", gibt er zurück. „Ich weiß nicht, was für ein Problem du mit mir hast, aber hier geht es nicht um mich oder um dich, sondern um Jüri", faucht er mich an und deutet auf meinen besten Freund, welcher ruhig in seinem Krankenbett liegt.


„Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet", spreche ich monoton zu ihm. „Ich bin hier, weil ich ihn nicht allein lassen werde. Ich muss ihm noch so viel sagen, wozu ich gestern keine Zeit mehr hatte", antwortet er mir und hebt seinen Rucksack vom Boden auf.

„Was suchst du jetzt?", frage ich etwas genervt von seiner Anwesenheit. Er kramt zwei Stück Papier hervor und drückt sie mir in die Hand.

Es sind Briefe. Einmal von Liam an Jüri und dann Jüri's Antwort.


„Ich liebe ihn, ok? Ich weiß, er verdient was besseres als mich, aber ich kann es nun mal nicht ändern", meint er nun mit einer traurigen Stimme.

„Das... Das habe ich nicht gewusst", gebe ich leise zurück. „Ich hatte Angst, dass du ihn auch nur für Sex ausnutzt und ihn dann einfach wegwirfst.", seufze ich, „Aber du bist anders und das hat er mir auch gesagt. Anfangs war ich der, der ihm Mut zugesprochen hat, doch dann hatte ich Angst, dass es so endet wie mit Ilia. Er hat ihn nur verarscht. Und sowas hat Jüri nicht verdient. Er hat eh schon so viel durchgemacht".

„Ich liebe Jüri. Ich würde ihm niemals schaden wollen", flüstert er und blickt wieder zum Bett. „Er sieht so friedlich aus. Ich frage mich, was er sich gerade denkt", murmelt Liam.

„Er hofft wahrscheinlich, dass ich dir nicht an den Kragen gehe", antworte ich mit einem leichten Lachen auf den Lippen. Auch Liam schenkt mir ein kurzes Lachen, wendet sich aber wieder Jüri zu.


„Wie lange bleibst du in London?", fragt er. „Gar nicht. Ich fliege am Abend wieder nach Italien. Also um 20 Uhr geht mein Flug", erkläre ich ihm. Er nickt verstehend und bietet mir einen Sessel neben Jüri's Bett an.


„Es tut mir leid, wie ich mit dir umgegangen bin. Ich hätte Jüri glauben sollen, als er gesagt hat, dass er dich mag", murmle ich vor mich hin. „Passt schon. Ich hätte dasselbe bei meinem besten Freund gemacht", meint er und ihm huscht erneut ein kleines Lachen über die Lippen.


„Hast du Hunger?", fragt Liam mich nach einer kurzen Zeit Stille. „Warum?", frage ich zurück, obwohl es offensichtlich war, dass er etwas zu essen mithatte. 

Er packt eine Dose mit geschnittenem Gemüse aus. „Greif zu", meint er und hält sie mir hin. Dankend nehme ich mir ein paar Karotten und futtere sie genüsslich.


„Es ist 18:30 Uhr. Du solltest gehen, nicht dass du deinen Flug verpasst und zu spät zum nächsten Rennen kommst", sagt Liam nach einiger Zeit in die Stille hinein.

Er hat recht. Ich sollte wirklich gehen. „Hier, meine Nummer. Kannst du mir jeden Tag schreiben, wie es Jüri geht?", frage ich und drücke ihm einen Zettel mit meiner Nummer drauf in die Hand. Er nickt augenblicklich und steckt den Zettel ein.

„Man sieht sich und pass gut auf ihn auf", verabschiede ich mich von Liam. „Und du machst mir bitte keinen Blödsinn", meine ich zu Jüri und streiche ihm kurz über seinen Arm.


Und so sitze ich am Ende des Tages in einem Flieger nach Italien zurück. Ich hoffe Jüri wird es bald wieder besser gehen.


Und um Liam muss ich mir keine Sorgen mehr machen. Seine Liebeserklärung war das schönste, was ich jemals gehört habe.


Jüri kann glücklich sein, von so einem tollen Mann geliebt zu werden.

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Neues Kapitel! Und neue Perspektive!

Ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich auf eure Rückmeldungen :)

Eure AniUndSoWeiter <3

Deux Mondes - eine BoyxBoy Story (Liam Lawson x Jüri Vips)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt