"Wer in aller Welt hat sich diese scheiß Aufgaben ausgedacht?!", fluchte Chase und funkelte die Matheaufgaben auf dem Arbeitsbogen, der vor ihm lag, wütend an. Chase verachtete Mathe. Er verstand es einfach nicht. Das machte doch alles keinen Sinn! Und dann entschied sich Catty, die Katze der Turners, dass Mathehausaufgaben nicht wichtig waren und sprang direkt auf Chase' Arbeitsbogen. Überrascht sah Chase die Katze an und grinste dann. "Du verstehst mich, hummm?" Liebevoll streichelte er Catty, was die dazu brachte, zufrieden zu schnurren. Chase entschied sich dazu für heute die Matheaufgaben in Ruhe zu lassen, immerhin hatte Catty sich auch dazu entschieden. Diese Katze ist einfach klug, dachte er. Er streckte sich und stand auf. Er hatte noch etwas Zeit, bevor seine große Schwester Julie nach Hause kommen würde und seine Mutter würde erst um Mitternacht nach Hause kommen, sie arbeitete in einem 24 Stunden offenem Fast Food Laden und hatte die Nachtschicht. Irgendwas musste man ja machen um über die Runden zu kommen. Als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern hatte man es halt nicht einfach. Chase seufzte, er hasste seinen Vater dafür, dass er abgehauen war und Chases Mum, Julie und Chase ohne alles hatte stehen lassen. Chase ballte seine Hände zu Fäuste. Wie sehr er seinen Vater dafür verachtete! Catty miaute leise und Chase musterte die Katze nachdenklich. Er löste seine Hände aus den Fäusten und atmete tief durch. "Du hast Recht, Catty, es hat keinen Sinn irgendeinen Gedanken an diesen Arsch zu verschwenden." Catty schnurrte, stand von dem Arbeitsbogen auf und schmiegte sich an Chase, der sie streichelte. "Was für ein Glück, dass wir dich haben.", murmelte er leise.
Dann klingelte es an der Tür. Stirnrunzelnd sah Chase auf. Wer stand denn gerade vor der Tür? Weder Julie noch seine Mum konnten es sein, aber wer war es dann? Alle seiner und Julies Freunde waren irgendwo anders, als in New York, schließlich waren es Sommerferien und warum sollte man in New York vergammeln, wenn man auf die Bahamas fahren konnte? "Wir lassen uns überraschen.", murmelte Chase und verließ sein Zimmer um die Wohnungstür zu öffnen. Catty folgte ihm. Vor der Tür stand eine zierliche Frau, die nur ein weißes Sommerkleid trug und barfuß war, und mehrere Männer, die Julie festhalten. Das Sommerkleid der zierlichen Frau, sowohl Julies Klamotten waren voller Blut bedeckt. Julie hatte ein zugeschwollenes Augen, eine blutende Nase und mehrere Wunden an ihrem ganzem Körper. Entsetzt starrte Chase die Truppe an. "Lassen sie meine Schwester los!", sagte er mit zittriger Stimme zu den Männern. Die Frau musterte Chase abfällig. "Und das ist dein Bruder? Er ist nicht so hübsch, wie du, Liebes.", sagte die Frau an Julie gewandt, die Chase einen verängstigten Blick zuwarf. Was war hier los?! Was wollten diese Typen von Chases Schwester?!
Die Frau seufzte und quetschte sich an Chase vorbei, um in die Küche zu gehen. "Bringt das Mädchen rein!", rief sie dann über ihre Schulter zu den Männern. Während die Männer mit Julie in die Wohnung eindrangen, fauchte Catty die Frau an. "Meine Güte, ich hasse Katzen!", sagte die Frau kopfschüttelnd und machte eine Geste in Richtung Catty. Catty fiel einfach so um, sie atmete nicht mehr. Julie wurde an einem Stuhl gefesselt und die Männer stellten sich an die Wand der Küche. Chase starrte Catty an, Tränen liefen über sein Gesicht. "Catty", hauchte er und kniete sich neben die Katze. Es war eindeutig die Katze atmete nicht mehr. Chase verstand das alles nicht. Was war mit Julie passiert? Wie hatte die Frau Catty umbringen können mit nur einem Schlenker der Hand? Was wollte die Frau in dieser Wohnung? Im Hintergrund hörte Chase, wie die Frau etwas zu Julie sagte, aber seine Aufmerksamkeit war auf die Katze gerichtet. Immer wieder streichelte er ihr über das flauschige Fell, dabei weinte er. Warum Catty?!
"Gott, das ist ja erbärmlich. Greg, beweise Miss Turner hier, dass auf Regelbrüche immer Konsequenzen folgen." Ein Mann riss Chase hoch und legte ein Messer an Chase' Kehle. Was passierte hier?1 Ängstlich sah Chase seine große Schwester an, die die unbekannte Frau anflehte. "Bitte, lasst ihn in Ruhe, er hat nichts getan, er ist erst vierzehn!" Auch Julie weinte jetzt. Die unbekannte Frau zuckte mit ihren Schultern. "Ach, Schatz, das interessiert mich nicht wirklich. Konsequenzen sind Konsequenzen." Sie nickte Greg zu, der mit dem Messer Chase' Kehle aufschlitze. Der Junge fiel auf den Boden und war sofort tot. Um seinen Leichnam bildete sich eine Blutlache. Julie schrie auf und warf der Leiche ihres Bruders einen fassungslosen Blick zu. Chase Turner war tot im Alter von vierzehn Jahren, weil seine Schwester einen dämlichen Vertrag gebrochen hatte.
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Kleine Geschichten
FantasiaIch schreibe ab und zu Mal kleine Geschichten, die ich hier veröffentliche. Schau doch gerne vorbei und über Feedback freue ich mich immer :)