† Verbundenheit

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Die Kirche in der Nähe war hübsch hergerichtet und ich stand in meinem schwarzen Smoking mit dem weißen Hemd und der schwarzen Fliege bereit meine Braut entgegen zu nehmen. Nicht auf dieser Welt konnte diesen Tag verhindern.

Die wenigen Gäste die hier waren beschränkten sich auf Bekannte meinerseits und Capo's die unserer beider Familien unterstanden. Sie brachten ihre Frauen und Kinder mit, weil sie wussten das dies hier keine Falle, sondern eine ernst gemeinte Feier war. Ungeduldig blickte ich nach draußen in der Hoffnung mein Vater würde vorfahren, doch er ließ sich natürlich nicht blicken.

Ich verstand mich selbst nicht, hatte ich doch ernsthaft gehofft er würde seinen Fehler einsehen und klein bei geben, aber so war der große Don der Ostküste nicht. Nicht mal dann, wenn es um seinen ältesten Sohn ging.

"Mr. King, wir müssten allmählich anfangen...", flüsterte der Pfarrer hinter mir, der sich an seiner Bibel festhielt und dessen Brille leicht schief auf der Nase saß. Verständnisvoll nickte ich und folgte ihm zum Altar, blieb vor ihm stehen und wartete auf meine Braut.

Mit viel Mühe hatte der Friseur es fertig bekommen die Spuren in ihrem Gesicht zu überdecken, sodass sie voller Eleganz und Schönheit den Weg zu mir beschreiten konnte - auch wenn die wusste das ich sie immer hübsch fand.

Die Musik setzte ein und spielte "Hallelujah", Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Izzy hatte sich diesen Song gewünscht und ich sorgte dafür das sie bekam was sie wollte.

Mit einem Capo ihres Vaters trat sie näher und verzauberte alle im Raum mit ihrem Anblick - das lange elegante Kleid hatte eine lange Schleppe die freudig von Kindern getragen wurden, der Ausschnitt des Kleides ging bis zu ihrem Bauchnabel. Dünne Träger sorgten dafür das ihr Kleid auch auf ihren Schultern blieb und die feinen, funkelnden Diamanten rundeten das ganze ab und ließen der Fantasie freien lauf. Schon jetzt überlegte ich wie ich sie am besten aus dem Kleid schälen und sie verführen würde.

Capo Massimo war ein schweigsamer Mann, dessen Familie kaum einer kannte. Alle dachten immer, er sei ein einsamer Mensch, doch heute überraschte er und kam mit Frau und Töchtern zu der Vermählung. Er stand Izzy nahe wie ich erfuhr also bat ich ihn darum sie zum Altar zu führen, was er nur allzu gern übernahm.

Ich nahm sie entgegen, zog sie vorsichtig neben mich und dann lauschten alle den Worten des Pfarrers, der seine übliche Traurede aufsagte. Wir brauchten nicht viele Worte um unsere Gefühle für einander auszudrücken und so setzte der Pfarrer zu seinem letzten Satz an...

"Keaton King, möchtest du die heute hier Anwesende Isabella Calare zu deiner rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, so antworte jetzt mit JA, ICH WILL."

Meine Antwort kam blitzschnell heraus geschossen und die Gäste riefen hier und da ein lautes 'Ohhh', aber das störte mich nicht. Keiner kannte mich je so emotional und gefühlvoll wie gerade, doch bei Izzy war genau das eine Leichtigkeit. Sie liebte die beiden Seiten an mir.
Izzy wurde ebenso gefragt und antwortete laut mit.. "JA ICH WILL".

Alle jubelten und ich küsste meine Braut. Nun war sie eine King, ein Teil von mir, ein Teil der Familie.

Reis und Rosenblätter wurden in Wellen geworfen und alle folgten uns nach draußen, denn ich hatte noch eine Überraschung für Izzy...

Doch an der letzten Stufe stoppte ich. Ich spürte das er in der Nähe war. Ich suchte mit den Augen jede Richtung ab, bis ich ihn entdeckte. Weit abseits stand er an seinem Wagen, hatte gute Sicht auf Izzy und mich und ich erkannte das er leicht den Kopf schüttelte und schließlich einstieg.

Eilig schob ich meinen aufkommenden Zorn zur Seite und lächelte mit Izzy um die Wette, wollte neben ihr perfekt auf jedem Foto aussehen... Doch schon bald fuhr die Limousine vor und ich zerrte an ihrer Hand.

"Komm Baby, Zeit für die Überraschung...", murmelte ich und Izzy's Augen wurden groß. Unsere Gäste vergnügten sich noch auf der Party die wir kurzerhand abgegeben hatten und ich forderte alle auf zu feiern und zu trinken, denn es ging auf meine Kosten.

Aber jetzt... Jetzt wollte ich nur alleine sein mit meiner Frau, mit ihr den Rest unseres Lebens planen und wenn es nach mir ginge, würden wir direkt damit anfangen...

K I N G × Geliebter Feind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt